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Haut & Allergie

Schrunden und Rhagaden: Was tun bei rissigen Fersen?

Veröffentlicht am:05.06.2024

5 Minuten Lesedauer

Trockene und rissige Haut an den Fersen ist nicht angenehm. Richtig schmerzhaft kann es werden, wenn sich diese Risse entzünden. Mehr über Schrunden, Rhagaden und die richtige Fußpflege lesen Sie hier.

Eine nicht sichtbare sitzende Person, die einen nackten Fuß mit deutlich trockener Fersenhaut übers Knie gelegt hat in der Absicht, den Fuß einzucremen.

© iStock / sasirin pamai

Schrunden an den Fersen: Was ist das?

Schmale, spaltenförmige Risse in der Haut bezeichnet man medizinisch als Schrunden. Da sie besonders häufig in der sogenannten Hornhaut auftreten, klagen Betroffene meist über Schrunden an den Füßen, genauer an den Fersen. Denn dort bildet sich auf natürliche Weise am meisten Hornhaut.

Was wir umgangssprachlich meist Hornhaut nennen, ist eigentlich eine Verdickung der Hornschicht, also der äußeren Schicht in der Epidermis (Oberhaut). Sie bildet eine Art Schutzschild der Haut. An den Füßen verdickt sich die Hornhaut in der Regel ganz von selbst, da sie durch das Gehen, Barfußlaufen im Sommer oder drückende Schuhe besonders beansprucht wird. Die Hornschicht verdickt sich also als Schutz vor mechanischen Belastungen und Verletzungen.

Eine verstärkte Hornhautbildung, ganz gleich, ob durch besonders starke Belastung oder krankheitsbedingt, nennt man Hyperkeratose. Wenn diese trockene, sehr verdickte Hornhaut an den Füßen einreißt, entstehen sogenannte Schrunden. Das ist meist unangenehm und schmerzhaft. Zudem können durch die Risse Keime und Krankheitserreger in die Haut eindringen und Infektionen verursachen.

Bleiben die Schrunden unbehandelt und verdickt sich die Hornhaut an den Füßen weiter, können die oberflächlichen Hautrisse zu spaltenförmigen Rissen werden, die bis in tiefere Hautschichten reichen. In der Medizin spricht man dann von Rhagaden und unterscheidet zwischen trockenen Rhagaden und feuchten, die sogar nässen und bluten. Bei den tiefen Rhagaden sind die Schmerzen und das Infektionsrisiko für die Betroffenen um einiges größer als bei oberflächlichen Schrunden. Weiterhin können sich in den tiefergehenden Rhagaden Krankheitserreger und Keime zunächst unbemerkt vermehren, bis die Infektion spür- und sichtbar wird.

Wichtig: Sie sollten zum Arzt oder zu einer Ärztin gehen, sobald Ihnen Schrunden oder Risse in den Fersen erste Beschwerden machen.

Was ist die Ursache für Schrunden an den Füßen?

Für die Entstehung von Schrunden beziehungsweise Rhagaden gibt es verschiedene Ursachen. Zum Beispiel können äußere Faktoren dazu führen, dass die Haut an den Fersen einreißt. In einigen Fällen können Betroffene selbst aktiv werden, um ihre Beschwerden zumindest zu lindern, während sie andere Faktoren nicht so leicht beeinflussen können.

Äußere Faktoren, die Schrunden oder Rhagaden fördern

  • Austrocknung der Haut durch Kälte
  • drückende, zu enge oder zu lockere, schlechtsitzende Schuhe
  • starkes Beanspruchen der Füße durch Barfußlaufen
  • mangelhafte Ernährung
  • mangelhafte Pflege der Haut an den Füßen
  • zu grobe Behandlung der Hornhaut beim Versuch, sie zu entfernen

Krankheitsbedingte Ursachen für Schrunden oder Rhagaden

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Behandlung: Wie kann man Schrunden heilen?

Sogenannte Schrundensalbe aus der Drogerie oder der Apotheke enthält heilende und pflegende Wirkstoffe und kann eine erste Hilfe bei oberflächlich rissigen Fersen sein. Doch bei tiefergehenden Rhagaden mit entzündeter Haut und schmerzenden Fersen sollten Sie keine Experimente mit Salben oder Hausmitteln machen.

Haben Sie stärkere Beschwerden, suchen Sie am besten Ihre allgemeinmedizinische oder eine dermatologische Praxis auf. Besteht bei Ihnen zusätzlich zu der eingerissenen Haut eine Entzündung, muss diese zuerst behandelt werden. Hierzu verschreibt die Ärztin oder der Arzt eine Creme, je nach Ursache der Entzündung beispielsweise mit dem Wirkstoff Kortison, mit einem keimzahlreduzierenden Wirkstoff oder ein Antimykotikum gegen Pilze. Erst wenn die Entzündung abgeheilt ist, kann es mit der Behandlung der trockenen Haut, genau genommen der Hornhaut weitergehen.

Um die Hornhaut vorsichtig abtragen zu lassen und die empfindlichen Ränder der Rhagaden zu glätten, gehen Sie am besten zu einer Podologin oder einem Podologen. Das Wort stammt aus dem Griechischen, podos bedeutet „Fuß“ und logos ist das griechische Wort für „Lehre“. In der medizinischen Fußpflegepraxis kann die verdickte Haut um die Rhagaden und Schrunden vorsichtig abgeschliffen werden. Hautrisse können dort sogar geklebt werden, damit sie besser zusammenwachsen. Eine medizinische Fußpflege ist grundsätzlich für Diabetiker und Diabetikerinnen empfohlen, denn sie leiden besonders häufig an trockener Haut oder vermehrter Hornhaut an den Füßen, aus der sich Schrunden oder Rhagaden bilden können. Bei Diabetikern besteht außerdem die Gefahr, dass sie aufgrund von Nervenschädigungen das Schmerzempfinden verlieren und so die Rhagaden an den Füßen gar nicht bemerken.

Tipp: Hier lesen Sie, unter welchen Voraussetzungen die AOK die Kosten für eine medizinische Fußpflege übernimmt.

Die anschließende Heilung unterstützen Cremes, beispielsweise mit den Inhaltsstoffen Panthenol, Bisabolol oder Kamille. Für die weitere Pflege bei trockener Haut werden reichhaltigere Cremes empfohlen. Präparate mit drei bis zwölf Prozent Urea, mit Lanolin (Wollfett) oder Glycerin sind ebenfalls gut geeignet, um die Haut mit zusätzlicher Feuchtigkeit zu versorgen.

Wichtig: Achten Sie bei der Selbstbehandlung Ihrer eingerissenen Fersen stets darauf, dass keine Keime in die offenen Hautstellen kommen können, indem Sie Handschuhe tragen oder Ihre Hände vor dem Eincremen desinfizieren.

Die Beine einer nicht erkennbaren Frau, die auf einem Bett sitzt und im Begriff ist, sich die Füße einzucremen.

© iStock / Prostock-Studio

Um Schrunden oder Rhagaden an den Füßen zu vermeiden, sollten Sie Ihre Füße pflegen und regelmäßig eincremen.

Wie kann ich rissiger Haut an den Fersen vorbeugen?

Unsere Füße müssen täglich Schwerstarbeit leisten: Sie stemmen unser Körpergewicht, müssen stehen, rennen und springen. Dabei stecken sie meist unbeachtet in Socken und Schuhen. Doch wird die Haut an den Füßen nicht sorgfältig gepflegt, trocknet sie schnell aus, zu starke oder falsche Belastung der Füße fördert Hornhaut.

Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihre Füße gut pflegen und vor verdickter Hornhaut sowie vor Schrunden und Rhagaden schützen:

  • Tragen Sie gutsitzende, atmungsaktive und flexible Schuhe, die ein gutes Fußklima bieten. Achten Sie auch auf angenehm zu tragende Socken aus Baumwolle.
  • Sind die Füße gestresst und müde: Machen Sie ein Fußbad. Kernseife als Badezusatz macht die Hornhaut weich, ist desinfizierend und fetthaltig. Um die Füße nicht weiter auszutrocknen, sollte das Fußbad nicht länger als 15 Minuten dauern.
  • Nach dem Duschen oder einem Fußbad sollten Sie Ihre Füße vorsichtig trockentupfen und dabei auch die Zehenzwischenräume nicht vergessen.
  • Cremen Sie Ihre Füße nach jeder Reinigung mit einer fetthaltigen Creme ein.
  • Etwas Hornhaut vorsichtig selbst entfernen können Sie am besten nach einem Fußbad. So sind die verhornten Stellen weicher und lassen sich besser behandeln. Nutzen Sie keinen Hornhauthobel oder eine Schere, sondern einen Bimsstein oder die feine Seite einer Hornhautfeile. Anschließend gut eincremen.

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