Haut & Allergie
Hitzepickel: Was dagegen hilft und wie man sie wieder loswird
Veröffentlicht am:08.06.2021
5 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 22.08.2024
Gerötete Pusteln, die oft unangenehm jucken – zu Hitzepickeln kommt es bei Erwachsenen an heißen Tagen oder wenn Sportler besonders stark schwitzen. Noch häufiger sind Säuglinge von dieser harmlosen Hautkrankheit betroffen. Wie lassen sich die Pusteln vermeiden?
Was sind Hitzepickel?
Die Entstehung von Hitzepickeln (Miliaria) hängt mit den Schweißdrüsen zusammen. Umgangssprachlich werden sie daher auch als Hitzeausschlag, Hitzefrieseln, Schweißfrieseln, Hitzebläschen oder Schwitzbläschen bezeichnet. Sie treten unter anderem bei Urlaubern auf, die in tropische Regionen reisen und an das dortige Klima noch nicht gewöhnt sind. Aber auch in Deutschland leiden viele Menschen unter den juckenden Pusteln, und das nicht nur an heißen Tagen. Sie können sich ebenso in anderen Situationen zeigen, die mit starker Schweißbildung verbunden sind, etwa nach intensiven Sporteinheiten oder körperlicher Arbeit.
Fieberhafte Infekte können ebenfalls von Hitzepickeln begleitet werden. Der Ausschlag kann aussehen wie kleine Blasen unter der Haut oder wie kleine Pickelchen. Diese sind zwar unangenehm und sehen nicht schön aus, sie heilen aber normalerweise recht schnell wieder ab und sind nicht ansteckend.
Wer bekommt Hitzepickel?
Hitzepickel kommen prinzipiell in jeder Altersgruppe vor. Dabei sind Männer laut einigen Studien aufgrund häufiger Betätigung im Freien öfter betroffen. Säuglinge sind besonders anfällig, weil ihre Schweißgänge noch nicht vollständig ausgebildet sind. Umso wichtiger ist es, einen Hitzestau auf der Haut möglichst zu vermeiden. Ein Risikofaktor für diese Hautkrankheit ist starkes Übergewicht.
Warum bekommt man Hitzepickel?
Die Schweißdrüsen produzieren ein Sekret, was über den Schweißdrüsengang zur Hautoberfläche geleitet wird. Ein Hitzepickel entsteht, wenn dieser Gang verstopft ist. Das passiert in der Regel, weil die Hornschicht leicht aufquillt und der Schweiß nicht mehr ungehindert nach draußen dringen kann. Er staut sich. Das kann weitere Probleme wie Entzündungen nach sich ziehen. Bei Babys und Kleinkindern sind Hitzepickel häufiger, weil ihre Schweißgänge anatomisch noch nicht vollständig ausgebildet sind, es also leichter zu Verstopfungen kommt.
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Wie erkennt man Hitzepickel?
Hitzepickel treten in erster Linie in Körperregionen auf, wo sich sehr viele Schweißdrüsen befinden, etwa unter den Achseln, im Dekolleté oder am Rücken. Dort, wo sich Hitze und Schweiß durch die Körperwärme stauen, ist das Risiko für die Pusteln ebenfalls erhöht, zum Beispiel in den Armbeugen, in den Kniekehlen oder an der Leiste. Es gibt verschiedene Formen des Hitzeausschlags, was damit zusammenhängt, dass die Gänge der Schweißdrüsen in unterschiedlichen Bereichen verstopfen können. Die Formen unterscheiden sich zum Teil im Aussehen und bei den Begleitsymptomen voneinander.
Unterschiedliche Formen von Hitzepickeln
Miliaria cristallina
Bei dieser Form der Hitzepickel sind die Drüsengänge an der Hautoberfläche verstopft, was vor allem am Rumpf vorkommt. Es bilden sich durchsichtige Bläschen, die mit klarer Flüssigkeit gefüllt sind und leicht platzen. Sie führen in der Regel nicht zu einer Entzündung oder Rötung und lösen sich innerhalb von Stunden oder Tagen auf.
Miliaria rubra
Die Gänge der Schweißdrüsen sind bei diesem Hitzeausschlag etwas weiter unten in der Oberhaut verschlossen. Das zeigt sich meistens durch kleine Knötchen, die gerötet sind und jucken oder prickeln. Dieser Ausschlag tritt bei Babys oft im Windelbereich auf oder am Rumpf, wenn die Kleinen zu warm angezogen sind. Es kann zu Entzündungen kommen, wenn der Schweiß durch die Verstopfung ins Gewebe sickert. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sich die Pusteln in Hautfalten befinden. Es kann hier leichter zu einer bakteriellen Infektion kommen.
Miliaria profunda
Feste juckende Knötchen sind hier ebenfalls das wichtigste Merkmal. Die Schweißdrüsengänge sind bereits weiter am Anfang, meist am Übergang zur nächsttieferen Hautschicht, der Dermis, verschlossen. Dies kann dazu führen, dass die betroffenen Hautareale gar nicht oder nur wenig schwitzen können. Diese Form der Hitzepickel ist bei Babys sehr selten und entsteht in der Regel nach mehreren Episoden mit Miliaria rubra.
Wie kann man Hitzepickel von einer Sonnenallergie unterscheiden?
Eine Sonnenallergie kann ähnliche Symptome hervorrufen wie ein Hitzeausschlag. Die Beschwerden sind jedoch bei den jeweiligen Betroffenen sehr unterschiedlich. Mögliche Erscheinungsformen sind:
- rote Knötchen
- Bläschen
- großflächige Quaddeln
- kleine Punkte wie von Insektenstichen
Häufig juckt die Haut zusätzlich oder brennt. Eine Sonnenallergie lässt sich daher leicht mit Hitzepickeln verwechseln, die Ursache ist aber eine völlig andere. Ausgelöst wird dieser Ausschlag nämlich durch die UV-Strahlen der Sonne, unabhängig von der Schweißbildung. Dabei ist übrigens noch unklar, was genau im Körper dabei passiert. Fest steht aber, dass fast ausschließlich Körperpartien betroffen sind, die einer direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren.
Es gibt einige Hinweise, mit denen sich eingrenzen lässt, ob es sich um eine Sonnenallergie oder um Hitzepickel handelt. Das ist wichtig, weil Betroffene unterschiedliche Maßnahmen ergreifen sollten, um die beiden Formen des Hautausschlages zu behandeln, beziehungsweise um ihnen vorzubeugen. Im Zweifel sollten Sie daher einen Arzt um Rat fragen.
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Die wichtigsten Merkmale zur Unterscheidung
Körperbereiche
Hitzepickel können zwar durchaus an unbedeckten Hauptpartien wie dem Dekolleté auftreten, häufig bilden sie sich jedoch nur oder zusätzlich auf Körperbereichen, wo sich die Hitze durch Kleidung staut. Das ist bei einer Sonnenallergie eigentlich nie der Fall. Sie macht sich fast ausschließlich auf Hautpartien bemerkbar, die direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren. Ausnahmen sind in Regionen mit sehr starker UV-Strahlung möglich, wo die aggressiven Strahlen leichte Kleidung gut durchdringen können, etwa in der Nähe des Äquators.
Sonnenstrahlung
Eine Sonnenallergie steht immer in einem Zusammenhang mit dem UV-Licht, während sich Hitzepickel gleichermaßen nach einem Aufenthalt in Innenräumen bilden können, etwa durch starkes Schwitzen beim Sport. Bei Babys besteht häufig ein Zusammenhang zwischen den Hitzefrieseln und zu warmer Kleidung. Das kann sogar in der kalten Jahreszeit der Fall sein, wenn Säuglinge in aufgeheizten Räumen zu dick angezogen sind.
UV-Schutz
Das wirksamste Mittel gegen eine Sonnenallergie ist es, die Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Im Freien bedeutet das, eine Sonnencreme mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor (LSF) zu verwenden (LSF 30 oder höher). Hitzepickel lassen sich durch Sonnenschutz jedoch nicht vermeiden.
Was kann man tun bei Hitzepickeln?
Hitzepickel sind zwar harmlos, aber unangenehm. Um die Hitzebläschen wieder loszuwerden, reicht es häufig schon aus, das Schwitzen zu vermeiden. Die Pusteln bilden sich dann von selbst zurück. Wenn sich das Schwitzen nicht umgehen lässt oder die Symptome sehr stark sind, gibt es verschiedene Maßnahmen zur Behandlung:
- Vermeiden Sie Hitze. Tragen Sie nur leichte Kleidung, unter der sich Wärme nicht staut. Säuglinge und Kleinkinder dürfen drinnen gerne nackt herumkrabbeln. Für Erwachsene sind klimatisierte Räume ideal.
- Kratzen Sie nicht an juckenden Pusteln. Das erhöht das Risiko für Entzündungen.
- Kalte Kompressen auf den betroffenen Hautpartien können hilfreich sein.
- Die Haut sollte trocken gehalten werden.
- Ein sanftes Peeling kann den verstopften Schweißdrüsen vorbeugen, indem beispielsweise tote Hautzellen entfernt werden.
- Bei starken Hitzepickeln können Sie eine sogenannte Trockenpinselung mit einer Zinkoxid-Schüttelmixtur auftragen. Der wässrige Anteil verdunstet, zurück bleibt ein feiner Belag aus Puder, der die wichtigen entzündungshemmenden Wirkstoffe enthält.
- Sind die Pusteln mit starkem Juckreiz verbunden, kann der Arzt gegebenenfalls eine kortisonhaltige Salbe verschreiben.
- Spezielle Medikamente, sogenannte Antihistaminika, können den Juckreiz gegebenenfalls von innen stillen. Sie werden aber nur Erwachsenen verabreicht. Babys und Kleinkinder mit Hitzepickeln bekommen sie nicht.
- Sollte sich zusätzlich eine bakterielle Entzündung entwickelt haben, wird der Arzt abwägen, ob er Antibiotika verschreibt. Auch das gilt nur für Erwachsene.
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Zeit bis zur Abheilung
Die Abheilungsdauer der Hitzepickel hängt von der Form und den Umständen ab, etwa der Umgebungstemperatur. Eventuell dauert es nur wenige Stunden oder ein bis zwei Tage, bis sich die Pusteln zurückbilden. Das gilt vor allem für die mäßige Miliaria cristallina. Meistens sind Hitzepickel nach einigen Tagen abgeheilt.