Haut & Allergie
Hornhaut entfernen: Tipps für gepflegte Füße
Veröffentlicht am:12.08.2021
4 Minuten Lesedauer
Hornhaut schützt die Füße vor Verletzungen. Doch gerade im Sommer gilt sie als störend und unansehnlich. Welche Methode lässt Schwielen zuverlässig verschwinden? Ist es überhaupt sinnvoll, Hornhaut zu entfernen?
Inhalte im Überblick
Hornhaut: Was ist das?
Unter Hornhaut (Hyperkeratose) versteht man härtere Bereiche der Epidermis, der oberen Hautschicht. Es handelt sich also um eine Verdickung der Oberhaut. Dieser „Schutzmantel“ unserer Haut entsteht überall dort, wo die Haut unter Druck steht: Schwielen bilden sich zum Beispiel an den Händen durch den Gebrauch von Werkzeug oder beim Schreiben an den Druckstellen der Finger. Am häufigsten entstehen Hornhautschwielen am Fuß, besonders durch zu enge oder drückende Schuhe.
Aufgepasst!
Hier handelt es sich um abgestorbene Zellen der Oberhaut. Im Gegensatz zur Hornhaut können Sie diese schnell loswerden: Ein kurzes Fußbad, einige Minuten mit lauwarmem Wasser macht die Haut weich, ein sanftes Peeling, zum Beispiel aus Olivenöl und Zucker, rubbelt die ausgetrockneten Hautschüppchen anschließend ab. Danach Füße eincremen – fertig!
Warum entsteht Hornhaut vor allem an den Füßen?
Hornhaut entsteht durch Belastung. An den Füßen tritt sie vor allem deswegen auf, weil diese unser Gewicht tragen. Wer beispielsweise viel barfuß läuft, wird feststellen, dass sich die Haut unter den Fußsohlen härter anfühlt und auf diese Weise besser vor spitzen Steinen schützt. Dieses Phänomen kennen die meisten Menschen jedoch nicht mehr, weil sie in der Regel Schuhe tragen, die den Druck gleichmäßig verteilen und übermäßige Reibung abfangen. Hornhaut entsteht bei ihnen dort, wo die Schuhe drücken oder reiben, meistens an Ballen und Ferse des Fußes.
Ab wann bekommen Kinder Hornhaut?
Hornhaut ist keine Altersfrage. Sie entsteht ausschließlich dann, wenn die Haut starker Belastung oder Reibung ausgesetzt ist. Kinderhaut fühlt sich normalerweise samtig und weich an. Doch an stark beanspruchten Stellen wie der Ferse oder am Fußballen kann schon bei Schulkindern Hornhaut entstehen. Auch bei Kindern kann unpassendes Schuhwerk Schwielen oder Hühneraugen verursachen.
Hornhaut: Nützlich oder störend?
Hornhaut ist für den Körper sogar sehr nützlich: US-amerikanische und deutsche Forscher stellten in einer gemeinsamen Studie fest, dass die verdickte Hautschicht die Füße schützt, die Empfindsamkeit der Fußsohlen jedoch nicht beeinträchtigt. Vermutlich ist keine Schuhsohle in der Lage, das Barfußlaufen zu toppen, in Bezug auf die Vereinbarkeit von Schutz und Sensibilität.
In Tests auf speziellen Laufbändern, die den Druck beim Auftreten messen, ergab sich folgendes Bild: Nur Schuhsohlen verändern das Gehen. Die Hornhaut – egal wie dick – hat darauf keinen Einfluss. Doch je intensiver der Schuh gepolstert war, desto stärker veränderte sich das Verhältnis der Kräfte, die auf den Fuß wirken. Was das genau bedeutet, muss noch erforscht werden.
Sicher ist jedenfalls: Die Dicke der Hornhaut hat keinen Einfluss auf den Gang. Für die Sensitivität am Fuß stellt Hornhaut kein Problem dar. Und da das Barfußgehen allen Sinnen, Sehnen und Muskeln zugutekommen kann, ist sie sogar wünschenswert, denn sie schützt den bloßen Fuß vor Verletzungen. Im Sommer fällt Hornhaut in offenen Schuhen jedoch auf. In erster Linie ist also die Optik der Füße der Grund für eine Hornhautentfernung – es handelt sich im Normalfall um ein kosmetisches Problem.
Hornhaut: Was tun?
Solange die Hornhaut nicht einreißt oder Schmerzen verursacht, muss sie im Grunde nicht entfernt werden. Durch Risse können jedoch Bakterien eindringen und Infektionen auslösen. In solchen Fällen sollte Hornhaut von Fachleuten, sogenannten Podologen, behandelt werden. Eine Fußpflege ist grundsätzlich für Diabetiker oder bei gestörter Sensibilität der Füße empfohlen. Allgemein ist es wichtig, die Füße gut zu pflegen und regelmäßig einzucremen, und natürlich auf das richtige Schuhwerk zu achten, damit es gar nicht erst zur Hornhaut kommt, die Sie später wieder entfernen möchten.
Wer sich optisch an seiner Hornhaut stört, kann sie natürlich auch selbst entfernen. Dabei sollten Sie jedoch sehr vorsichtig sein – Hobel, Reiben oder Scheren eignen sich nicht.
Hier finden Sie Tipps, worauf Sie beim Entfernen der Hornhaut achten können:
Hobel und Schere: Warum Hornhaut nicht abschneiden?
Hornhauthobel oder gar Nagelscheren sind für eine Entfernung der Hornschicht nicht geeignet. Die Gefahr tiefer Schnittverletzungen ist durch eigenes Hobeln und Schmirgeln sehr groß. Wenn die tieferen Hautschichten verletzt werden, dauert es sehr lange, bis sie ausheilen. Außerdem können sich die Verletzungen entzünden. Noch problematischer ist ein Hornhauthobel, wenn Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus bestehen. Bei den Betroffenen ist der Heilungsprozess an den Füßen in der Regel erschwert.
Hornhaut mit dem Bimsstein entfernen
Wer die Fersenränder regelmäßig länger und intensiv mit einem Bimsstein oder einer Hornhaut-Feile bearbeitet, um dort die Hornhaut abzuraspeln, erreicht langfristig meist nicht den gewünschten Effekt. Im Gegenteil: Der Druck und die Reibung des Werkzeugs können zu neuer Hornhautbildung führen. Damit das nicht passiert, sollten Sie folgende Tipps beachten:
- Machen Sie vor der Behandlung ein 15-minütiges Fußbad, um die verhornten Stellen einzuweichen und optimal auf die Behandlung vorzubereiten.
- Trocknen Sie die Füße vor Gebrauch des Bimssteins gut ab – trockene Haut lässt sich einfacher entfernen.
- Üben Sie nicht zu viel Druck mit dem Bimsstein aus – nehmen Sie sich lieber Zeit.
- Cremen Sie Ihre Füße nach der Behandlung sorgfältig ein.
Cremes und Pflege
Wird die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt, bleibt sie elastisch. Praktisch heißt das: eincremen – nicht nur in den warmen Monaten, sondern das ganze Jahr über, damit die Haut nicht spröde und rissig wird. Auch gegen dicke Schwielen helfen spezielle Hornhaut-Pflegecremes aus der Drogerie, wie die Stiftung Warentest festgestellt hat. Alle Produkte im Test erwiesen sich als geeignet, um Hornhaut zu reduzieren. Beim Kauf sollten Sie auf diese Inhaltsstoffe achten: Fruchtsäuren, zum Beispiel Zitronensäure (citric acid), Harnstoff (urea), Milchsäure (lactic acid) oder Salizylsäure (salicylic acid). Ab einer bestimmten Konzentration wirken diese milden Säuren keratolytisch und lösen verhornte Hautzellen ab.