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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Welche Inhaltsstoffe in Kosmetik schlecht für die Haut sind

Veröffentlicht am:18.12.2023

5 Minuten Lesedauer

Wissen, was drinsteckt – das ist vielen Menschen auch bei Kosmetika zunehmend wichtig. Aber was bedeuten die Bezeichnungen in der sogenannten INCI-Liste mit Inhaltsstoffen und was schadet Haut oder Umwelt? Ein Überblick.

Frau steht in der Drogerie und sucht sich Kosmetikprodukte aus.

© iStock / DjelicS

Was ist drin in der Kosmetik?

Wer unter trockener Haut, Spannungsgefühlen und Rötungen leidet, greift oft zu zusätzlichen Cremes und Lotionen. Dabei ist die Hautpflege selbst Ursache vieler Probleme: Viele Kosmetika enthalten waschaktive Substanzen, die der Haut das natürliche Fett entziehen, oder hautreizende und allergieauslösende Stoffe. Daher ist es ein guter Ansatz, sich mit den Inhaltsstoffen von Kosmetik auseinanderzusetzen.

Die detaillierten Inhaltsstoffe sind in der Regel auf der Rückseite der Verpackung, des Tiegels oder der Tube in der sogenannten INCI-Liste zu finden. INCI ist die Abkürzung für „International Nomenclature Cosmetic Ingredients, auf Deutsch: Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe. In der Liste müssen die Hersteller gemäß einer EU-weiten Richtlinie alle verwendeten Inhaltsstoffe angeben – und zwar absteigend nach enthaltener Menge, ähnlich wie bei Lebensmitteln. Wichtig: Auf einigen Produkten ist diese Liste auf Englisch abgedruckt und zusätzlich auf Deutsch. Es gibt für die Hersteller jedoch keine Verpflichtung, die Übersetzung ebenfalls vollständig anzufertigen. Sie sollten die Inhaltsstoffe also im englischen Original überprüfen.

Tipp: Auf kleinen Produkten wie Lippenstiften ist manchmal kein Platz für eine Liste mit Inhaltsstoffen; dann findet sich die INCI-Liste meist am Regal des Drogerie- oder Supermarkts. Im Zweifelsfall können Sie beim Personal danach fragen.

Was bedeuten die Inhaltsstoffe bei Kosmetik?

Für Laien wirft die INCI-Liste jedoch häufig weitere Fragen auf: Was bedeuten Begriffe wie „Cera Microcristallina“ oder „Benzyl Benzoate“? In der Regel werden zunächst die Inhaltsstoffe aufgelistet, die die Basis für das kosmetische Produkt liefen. Dazu zählen vor allem Wasser, Öle, Tenside (waschaktive Substanzen) und Alkohol. Danach folgen Stoffe, die in geringerer Menge enthalten sind – etwa Konservierungsstoffe, Duftstoffe, Farbstoffe und die oft beworbenen Pflanzenextrakte. Die Inhaltsstoffe werden stets mit ihren englischen oder wissenschaftlichen Namen aufgeführt. Das macht die Listen zwar international vergleichbar, für Laien im Zweifelsfall aber auch weniger verständlich.

Dennoch ist die INCI-Liste für Verbraucher und Verbraucherinnen nützlich: Wenn Sie etwa wissen, dass Sie auf einen bestimmten Duftstoff oder Pflanzenbestandteil allergisch reagieren, können Sie die entsprechende wissenschaftliche Bezeichnung leicht wiedererkennen.

Tipp: Bei der Entschlüsselung von kryptischen Inhaltsstoffen in Kosmetika helfen Apps wie „Code Check“ oder „ToxFox“. Das Prinzip: Sie scannen den Barcode des Produkts und die App liefert Informationen zu allen Inhaltsstoffen, die potenziell schädlich für die Haut oder die Umwelt sind. Vegan und vegetarisch lebende Personen erfahren zudem, ob einzelne Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs sind.

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Was sollte in Kosmetika nicht drin sein?

Einige Inhaltsstoffe in Kosmetika gelten laut Gesundheits- und Umweltschützern als bedenklich. Dazu gehören:

UV-Filter

In der Kritik stehen unter anderem bestimmte chemische UV-Filter, insbesondere sogenannte Benzophenone. Sie stecken nicht nur in Sonnencreme, sondern auch in vielen Tagescremes und Anti-Aging-Produkten. Benzophenone gelten als hormonell wirksam, potenziell zellschädigend und können unangenehme Hautreaktionen auslösen. Zudem reichern sie sich in der Umwelt und im menschlichen Organismus an.

INCI-Bezeichnungen: zum Beispiel Benzophenone-3; 4-Methylbenzylidene Camphor; 3-Benzylidene Camphor

Konservierungsstoffe

Konservierungsstoffe sollen dafür sorgen, dass Kosmetika länger haltbar bleiben – auch dann, wenn sie nach dem Öffnen mit Luft oder Bakterien an den Fingern in Kontakt kommen. Doch viele Konservierungsstoffe stehen im Verdacht, sich negativ auf die Gesundheit auszuwirken. Dazu gehört Triclosan, ein Konservierungsmittel, das gegen Bakterien und Pilze wirkt und in vielen Desinfektionsmitteln, Fußpflegemitteln und Deos enthalten ist. Triclosan erhöht das Risiko dafür, dass Bakterien resistent gegen Antibiotika werden, und kann der Umwelt schaden. In den USA wurde Triclosan bereits verboten. Daneben gelten auch andere Konservierungsstoffe als bedenklich, etwa Butylparaben und Propylparaben, vor allem wegen ihrer hormonellen Wirksamkeit.

INCI-Bezeichnungen: zum Beispiel Triclosan, Butylparaben, Propylparaben

Eine junge rothaarige Frau steht vor dem Spiegel und cremt sich das Gesicht ein.

© iStock / gpointstudio

Welche Inhaltsstoffe stecken in meiner Gesichtscreme und was ist schädlich für die Haut? Ein Blick in die INCI-Liste hilft.

Mikroplastik und Silikone

Mikroplastik wird Kosmetikprodukten aus unterschiedlichen Gründen beigefügt, etwa um die Konsistenz oder den Glanz zu optimieren. Da Kunststoffe biologisch schwer abbaubar sind, landen sie über das Abwasser zum Teil in der Umwelt. Über die Nahrungskette gelangen sie in die Körper von Tieren und Menschen. Zu welchen gesundheitlichen Schäden das auf Dauer führt, ist nicht bekannt. Mikroplastik wurde aber bereits im menschlichen Blut und in der Leber nachgewiesen. Silikone finden breite Anwendung als Emulgatoren, Feuchthaltemittel, Entschäumer und vieles mehr in Kosmetikprodukten. Vereinfacht gesagt handelt es sich dabei um künstlich hergestellte chemische Verbindungen. Über ihre Einflüsse auf die Umwelt und den Menschen wird vielfach diskutiert, eine möglicherweise schädliche Wirkung ist bisher nicht ausgeschlossen.

INCI-Bezeichnungen: zum Beispiel Silikone (unter anderem: Dimethicone, Cyclomethicone, Polysiloxane, Phenyl Trimethicone), Polyethylene, Ethylene, Allyl Stearate, Polyurethane

Nanopartikel

Sie können zum Beispiel Bestandteil von UV-Filtern in Kosmetikprodukten sein oder dazu dienen, Wirkstoffe in die Hautschichten zu transportieren. Nanopartikel gelten nicht als schädlich, ihre langfristige Wirkung ist jedoch kaum untersucht und somit unbekannt. Fachleute empfehlen, entsprechende Nanopartikel-Produkte nicht auf verletzter Haut aufzutragen.

INCI-Bezeichnungen: (Nano-) oder (nano-) vor dem jeweiligen Inhaltsstoff

Duftstoffe

Sie sollen Kosmetika einen angenehmen Duft verleihen. Ihr Nachteil: Duftstoffe lösen besonders häufig Kontaktallergien aus. Auch Reizungen der Atemwege kommen vor. Besonders Allergiker und Allergikerinnen sollten daher lieber auf Duftstoffe verzichten.

INCI-Bezeichnungen: zum Beispiel Benzyl Alcohol, Coumarin, Citronellol, Limonene, Anise Alcohol

Emulgatoren

Emulgatoren wie Polyethylenglykole (PEG) sorgen dafür, dass sich Wasser und Öl besser verbinden. Sie haben Einfluss auf die Konsistenz von Kosmetika und darauf, wie gut die Produkte in die Haut einziehen. Sie werden, vereinfacht gesagt, aus verschiedenen Ölen, darunter Erdöl gewonnen und können zu Hautirritationen führen sowie die Schutzbarriere der Haut beeinflussen. Trotzdem sind sie in vielen Kosmetika zu finden, etwa in zahlreichen Cremes, Deos, Zahnpasten oder Badezusätzen.

INCI-Bezeichnungen: PEG mit Zusatz einer Ziffer (z. B. PEG-8, PEG-40)

Sind Aluminiumsalze schädlich?

Zu den Inhaltsstoffen, die lange Zeit in der Kritik standen, zählen Aluminiumsalze, die vor allem in vielen Antitranspirantien enthalten sind. Nach der aktuellen Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind die Mengen, die über Kosmetikprodukte in den Körper gelangen, allerdings so gering, dass keine gesundheitlichen Folgen zu befürchten sind.

Hinweis

Bei vielen der genannten Inhaltsstoffe lässt sich nicht generell sagen, ob sie gut oder schlecht für die Haut sind – das hängt ganz vom Zustand der Haut (ölig oder trocken, sensibel oder unempfindlich) sowie von individuellen Allergien ab.

Welche Inhaltsstoffe sind gut für die Haut?

Wenn Sie Kosmetik ohne vermeintlich gefährliche Inhaltsstoffe kaufen, können Sie das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen senken. Darüber hinaus gilt für Pflegecremes: Weniger ist meistens mehr. In der Regel benötigt die Haut vor allem das richtige Maß an Feuchtigkeit. Der Einfluss von Cremes auf die Faltenbildung ist äußerst gering. Zudem ist es individuell unterschiedlich, welche Inhaltsstoffe gut für die Haut sind. Vielen Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs wird zwar eine positive Wirkung nachgesagt, aber nicht alle Menschen vertragen sie gut. Auch natürliche Inhaltsstoffe können bei sensibler Haut irritierend oder allergieauslösend wirken (wie Wollwachsalkohole, Lanolin oder ätherische Öle).

Anders gesagt: Selbst auf einer Liste der Kosmetik ohne Schadstoffe stehen viele Produkte, die im Einzelfall nicht gut für die Haut sind.Bei zertifizierter Naturkosmetik können Sie aber zumindest sicher sein, dass bestimmte chemisch-synthetische Inhaltsstoffe nicht enthalten sind, etwa Silikone, Stoffe auf Erdölbasis und zahlreiche Konservierungsstoffe.

Viel wichtiger für ein gutes Hautbild ist die Lebensweise: Achten Sie darauf, sich ausgewogen zu ernähren, mindestens anderthalb Liter Wasser am Tag zu trinken, genug zu schlafen, nicht zu rauchen und nur in Maßen Alkohol zu trinken.


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