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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Nagelfalzentzündung (Paronychie)

Veröffentlicht am:21.11.2023

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 14.12.2023

Ist die Haut rund um den Fingernagel entzündet, steckt oft eine Nagelfalzentzündung dahinter. In der Regel ist so eine Paronychie harmlos und lässt sich gut behandeln. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn sich die Entzündung in das Nagelbett und tiefere Gewebeschichten ausbreitet.

Frau zeigt ihre Hände. Sie leidet unter Paronychie, die auch als Nagelfalzentzündung oder Nagelwallentzündung bezeichnet wird

© iStock / PeopleImages

Was ist eine Paronychie?

Eine Paronychie ist eine durch eine Infektion verursachte Entzündung des Gewebes um einen Nagel. Es kann eine Stelle entlang des seitlichen Nagelrands (Nagelwall) und/oder das Gewebe am Grund des Nagels (Nagelfalz) betroffen sein. Daher ist die Paronychie auch als Nagelfalz- oder Nagelwallentzündung bekannt. Sie gehört zu den häufigsten Infektionen der Finger, kann aber auch die Zehen befallen. Das höchste Risiko für eine Paronychie besteht für Frauen mittleren Alters. Generell sind Frauen dreimal so häufig betroffen wie Männer.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Paronychie:

  • Die akute Paronychie tritt innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen nach einer kleineren Verletzung von Nagelfalz oder Nagelwall auf. Sie dauert weniger als sechs Wochen an.
  • Eine chronische Paronychie kann bei häufigem Kontakt der Hände oder Füße mit chemischen Reizstoffen oder Allergenen entstehen. Die Haut um den Nagel ist dann länger als sechs Wochen entzündet. Davon betroffen sind besonders Menschen, die beruflich häufig mit entsprechenden Reizstoffen zu tun haben.

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Was sind die Symptome einer Paronychie?

Bei einer akuten Nagelfalzentzündung oder Nagelwallentzündung schwillt die Haut um den Nagel innerhalb kurzer Zeit an und wird rot. Die Schwellung ist schmerzhaft und druckempfindlich. Dabei kann es auch zu einer oberflächlichen Eiteransammlung, einem sogenannten Abszess, kommen. In seltenen Fällen kann sich die Entzündung auch bis in das unter dem Nagel liegende Nagelbett sowie das darunter liegende Gewebe der Finger- bzw. Zehenkuppe ausbreiten. Eine Nagelbettentzündung erfordert eine schnelle chirurgische Behandlung, da sie andernfalls auf den Knochen übergreifen oder zu einem Absterben von Gewebe in der Fingerspitze sowie dauerhaften Deformierungen der Nägel führen kann.

Was sind die Ursachen für eine Paronychie?

Ursache einer akuten Paronychie sind meist kleine mechanische oder chemische Verletzungen des Gewebes um den Nagel, über die Krankheitserreger eindringen und eine Nagelfalzentzündung oder Nagelwallentzündung auslösen können. Meist handelt es sich dabei um Bakterien, die zur Haut- oder Mundflora gehören. Gründe, warum die Schutzbarriere unterbrochen wird, sind:

Eine akute Paronychie kann auch als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten auftreten, darunter verschiedene Krebs- sowie HIV-Medikamente und einige Antibiotika.

Eine chronische Paronychie kann bei Menschen auftreten, die häufig Hautkontakt mit Umweltreizstoffen oder Allergenen haben oder an Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte oder atopischer Dermatitis, leiden. Durch die dauerhafte Reizung wird die normale Schutzfunktion der Haut gestört und eine chronische Entzündung ausgelöst. Sekundär können dann Krankheitserreger leichter in das die Nägel umgebende Gewebe eindringen.

Infografik zum Aufbau des Fingernagels.
Bei einer akuten Nagelfalzentzündung schwillt die Haut um den Nagel innerhalb kurzer Zeit an und wird rot. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie vorbeugen.

Wie wird eine Paronychie behandelt?

Eine akute Nagelfalzentzündung oder Nagelwallentzündung lässt sich in der Regel gut behandeln. Oberflächliche Entzündungen ohne Eiteransammlung bilden sich oft auch ohne ärztliche Hilfe wieder zurück. Unterstützend kann die infizierte Stelle zwei bis viermal täglich für 10 bis 15 Minuten in sauberem warmem Wasser eingeweicht werden. Trocknen Sie die Haut anschließend gut ab. Sollten die Symptome sich nicht in ein bis zwei Tagen bessern, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Besteht der Verdacht, dass die Entzündung bereits auf das Nagelbett oder das darunter liegende Gewebe übergegriffen hat, sollte gleich eine Arztpraxis aufgesucht werden.   

Die ärztliche Behandlung einer Paronychie richtet sich nach der Schwere der Entzündung und dem Erreger. Hat sich noch kein Abszess gebildet, können antiseptische Bäder und Antibiotikasalben helfen. Wenn die lokale Behandlung nicht zum Erfolg führt, können auch Antibiotikatabletten eingesetzt werden. Hat sich bereits ein Abszess gebildet, wird dieser in der Regel aufgeschnitten und der Eiter über eine Drainage abgeleitet. Erstreckt sich der Abszess auf das Nagelbett oder ist er mit einem eingewachsenen Nagel verbunden, kann eine teilweise Entfernung des Nagels erforderlich sein, damit der Eiter vollständig abfließt.

Behandlung einer medikamentös bedingten Paronychie

Eine durch Medikamente ausgelöste Paronychie kann durch eine Dosisreduktion oder einen Wechsel des Medikaments gebessert werden. Wenn das Medikament unverzichtbar ist, kann der Arzt oder die Ärztin auch eine lokale Behandlung mit einer Hautsalbe verordnen.

Eine Frau putzt mit Putzhandschuhen, um einer chronischen Paronychie vorzubeugen.

© iStock / pixelfit

Beim Putzen immer Handschuhe tragen: Denn wenn die Haut um den Nagel regelmäßig mit Chemikalien in Kontakt kommt, kann eine chronische Paronychie entstehen.

Behandlung einer chronischen Paronychie

Zur Behandlung einer chronischen Nagelfalzentzündung wird häufig Kortisoncreme eingesetzt. Zudem ist es wichtig, die Umweltreizstoffe oder Allergene, die die chronische Entzündung ausgelöst haben, zu meiden. Tritt die chronische Paronychie in Verbindung mit anderen Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte, auf, müssen diese gut behandelt werden. Zudem sollten die von der Paronychie betroffene Hände oder Füße so gut es geht vor mechanischen Verletzungen und chemischen Reizungen geschützt werden, zum Beispiel durch das Tragen von Handschuhen bei beruflicher Exposition oder der Hausarbeit.

Kann man einer Paronychie vorbeugen?

Eine Nagelfalzinfektion kann nicht immer vermieden werden. Wenn sie folgendes beachten, können Sie das Risiko für eine Paronychie aber deutlich reduzieren:

  • Halten Sie Hände und Füße sauber und verwenden Sie Seifen oder Waschlotionen, die die Haut nicht reizen
  • Seien sie vorsichtig bei der Maniküre und Pediküre und vermeiden Sie das Schneiden der Nagelhaut.
  • Kauen Sie nicht an Ihren Fingernägeln und zupfen Sie nicht an der Haut um Ihre Nägel. 
  • Mit Nagelhaut-Pflegeölen oder -Cremes können Sie übermäßiger Trockenheit und dem Einreißen der Nagelhaut entgegenwirken.
  • Tragen Sie wasserdichte Handschuhe, wenn Sie mit Chemikalien arbeiten oder Ihre Hände längere Zeit Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

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