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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Effektive Pflege für Pergamenthaut: vorbeugen & behandeln

Veröffentlicht am:14.06.2024

4 Minuten Lesedauer

Bereits ab dem 25. Lebensjahr verliert unsere Haut an Spannkraft – ein ganz normaler Prozess, der durch den verlangsamten Stoffwechsel der Hautzellen bedingt ist. Wenn die Haut jedoch besonders dünn und sensibel wird, spricht man von Pergamenthaut.

Nahaufnahme der faltigen Hände einer älteren Frau in braunen Hosen, weißem T-Shirt und einer orangefarbenen Bluse, die auf einem hellgrauen Sofa sitzt.

© iStock / eclipse_images

Was ist Pergamenthaut?

Pergamenthaut, auch als Hautathropie bekannt, ist die Bezeichnung für sehr trockene, empfindliche und dünne Haut, die schnell rissig wird und dadurch optisch und haptisch an Pergamentpapier erinnert. Die Haut kann nahezu durchsichtig wirken, sodass Adern und Venen durchscheinen. Darüber hinaus ist Pergamenthaut besonders anfällig für Verletzungen wie Einreißen oder Hämatome. Vor allem ältere Menschen sind von ihr betroffen, wobei Pergamenthaut auch bei jüngeren Personen auftreten kann. Doch was sind die Ursachen und wie kann die Haut geschützt werden?

Was verursacht Pergamenthaut?

  • Alterungsprozess: Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Feuchtigkeit, Elastizität und Kollagen, was zu einer dünneren und trockeneren Haut führt.
  • UV-Strahlung: Übermäßige Sonneneinstrahlung kann die Kollagenproduktion in der Haut beeinträchtigen, sie damit dünner und besonders empfindlich und anfällig für Verletzungen machen.
  • Genetische Veranlagung: Einige Menschen haben aufgrund ihrer genetischen Veranlagung eine dünnere Hautstruktur, was sie anfälliger für Pergamenthaut macht.
  • Rauchen: Nikotin kann die Durchblutung der Haut beeinträchtigen und den Kollagenabbau beschleunigen, was die dünne Haut im Alter noch empfindlicher macht.
  • Ungesunde Lebensweise: Mangelnde Flüssigkeitszufuhr, unausgewogene Ernährung und unzureichende Hautpflege können ebenfalls zur Entstehung von Pergamenthaut beitragen.
  • Erkrankungen: Bestimmte Krankheiten und damit verbundene Medikamente können sich auf die Hautgesundheit auswirken. So können etwa die Einnahme von Kortison, Insulin, Zytostatika oder Gerinnungshemmern sowie Bestrahlungen Pergamenthaut begünstigen.

Kann Pergamenthaut wieder dicker werden?

Ist die Ursache der Pergamenthaut krankheitsbedingt, kann sich die Haut wieder erholen. Wird die Grunderkrankung behandelt, verbessert sich oft auch wieder das Hautbild, und die Haut kann tatsächlich wieder dicker werden. Handelt es sich jedoch um eine altersbedingte Veränderung, kann der frühere Zustand der Haut nicht wiederhergestellt werden, sie bleibt dünn und empfindlich – ein weiteres Fortschreiten kann jedoch durch eine Extraportion Pflege hinausgezögert werden.

Symptome von Pergamenthaut

Pergamenthaut sieht nicht schön aus. Die Farbe erscheint oft bläulich bis grau und die Blutgefäße scheinen durch. Das ist für die Betroffenen belastend. Dazu kommt, dass die meist trockene Haut stark juckt. Außerdem ist sie sehr verletzlich – zum Beispiel, wenn sie bei Juckreiz gekratzt wird. Sie reißt auch leicht auf, wenn sich die Betroffenen irgendwo stoßen. Spontanes Aufplatzen ist ebenfalls möglich – und dann dauert es oft lange, bis die Wunde wieder verheilt ist.

Eine ältere Frau mit kurzen, hellgrauen Haaren sitzt auf ihrem Bett. In der einen Hand hält sie einen runden Handspiegel, mit der anderen cremt sie ihr Gesicht ein.

© iStock / FreshSplash

Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Feuchtigkeit. Jetzt ist es wichtig, sanfte und feuchtigkeitsspendende Hautpflegeprodukte zu verwenden.

Pergamenthaut behandeln und vorbeugen

Obwohl Pergamenthaut in der Regel nicht vollständig geheilt werden kann, gibt es verschiedene Maßnahmen, um ihre Symptome zu lindern und das Auftreten zu reduzieren. Gleichzeitig helfen diese Tipps auch dabei, vorzubeugen und – gerade bei alternder Haut – den Prozess zu verlangsamen:

  • Gesunde Lebensweise: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, bewegen Sie sich regelmäßig und sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die Hautgesundheit zu unterstützen.
  • Feuchtigkeitsspendende Hautpflege: Die regelmäßige Anwendung von Feuchtigkeitscremes und -lotionen kann helfen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und Trockenheit zu reduzieren. Empfohlen werden sogenannte Wasser-in-Öl-Emulsionen (W/O-Emulsion): Sie bilden einen Fettfilm auf der Haut, der die oberste Hautschicht schützt und den Verlust von Feuchtigkeit verringert. Verwenden Sie ausschließlich sanfte Reinigungsmittel und Cremes, um die Barrierefunktion der Haut zu stärken.
  • Schutz vor UV-Strahlung: Sonnenschutzmittel und dicht gewebte Kleidung tragen dazu bei, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne zu schützen und vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Auch im Schatten und bei bewölktem Himmel ist ein hoher Lichtschutzfaktor angemessen.
  • Rauchverzicht: Am besten ist es, nicht zu rauchen und den Kontakt mit Passivrauch möglichst einzuschränken, um die Haut vor den schädlichen Auswirkungen des Rauchens zu schützen.
  • Verletzungen vermeiden: Schützen Sie sich vor Stößen, Prellungen und Quetschungen, tragen Sie sicheres Schuhwerk, polstern Sie Ecken und Kanten im Haushalt und vermeiden Sie Stolperfallen.

Eingerissene Haut versorgen

Da schon leichte Berührungen zu Hämatomen und Einreißen der Pergamenthaut führen können, ist auch bei der Wundversorgung besondere Vorsicht geboten, um die Verletzung nicht zu verschlimmern. Handelsübliche Pflaster sind hier nicht gut geeignet, weil sie auf der Haut festkleben und beim Ablösen weitere Verletzungen auslösen können. Besser ist der Einsatz von Hydrogel als Gelplatte ohne Haftung und Klebeflächen.

Inhaltsstoffe: die beste Pflege bei Pergamenthaut

Bei der täglichen Pflege ist es für Menschen mit Pergamenthaut sinnvoll, sanfte und feuchtigkeitsspendende Produkte zu verwenden. Also pH-neutrale Cremes und Lotionen, die frei von künstlichen Konservierungs-, Farb- und Duftstoffen sind sowie Produkte auf Wasser-Öl-Basis. Vor allem die Wirkstoffe Panthenol und Dexpanthenol können helfen, weil sie rückfettend sind und der Pergamenthaut reichlich Feuchtigkeit spenden.

Die Haut sollte regelmäßig, jedoch schonend gereinigt und anschließend großzügig mit Feuchtigkeit versorgt werden, vorzugsweise direkt nach dem Duschen oder Baden, um die Feuchtigkeit einzuschließen. Produkte mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera können ebenfalls hilfreich sein, um Irritationen zu lindern und die Hautbarriere zu stärken. Duschen Sie am besten nur jeden zweiten Tag und meiden Sie Vollbäder, um dem Flüssigkeitsverlust vorzubeugen.

Leben mit Pergamenthaut

Obwohl die altersbedingte Pergamenthaut nicht heilbar ist, kann sie mit der richtigen Pflege gut behandelt werden, so dass sie weniger anfällig für Verletzungen ist und im Alltag keine große Rolle spielt. Sollten die üblichen Pflegeroutinen jedoch keine Verbesserung zeigen oder sich der Zustand in kurzer Zeit stark verschlechtern, lohnt es sich, medizinischen Rat einzuholen.

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