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Haut & Allergie

Die periorale Dermatitis: Was hilft gegen Mundrose?

Veröffentlicht am:03.12.2024

4 Minuten Lesedauer

Die periorale Dermatitis (Mundrose) ist eine Hautkrankheit im Gesicht, die vor allem bei jüngeren Frauen auftritt. Auslöser kann die übermäßige Anwendung von Hautpflegeprodukten sein. Aber auch andere Faktoren spielen bei der Entstehung eine Rolle.

Der untere Gesichtsteil einer Frau ist aus nächster Nähe fotografiert. Zu sehen sind Kinn, Mund, ein Teil der Nase und der Wangen. Unter dem Mund hat die Frau einen roten, teilweise entzündeten Hautausschlag.

© iStock / Mariia Skovpen

Was ist periorale Dermatitis?

 Bei der perioralen Dermatitis handelt es sich um einen chronisch-entzündlichen Hautausschlag, der sich meistens um den Mund (perioral) herum ausbreitet. Selten können weitere Bereiche des Gesichts betroffen sein, wie Stirn, Wangen, Augenlider und der Bereich um die Nase. Die betroffenen Hautstellen sind in der Regel gerötet, können spannen, schuppen, brennen und jucken. In einigen Fällen bilden sich mit Eiter gefüllte Bläschen (Pusteln). Typisch ist, dass ein schmaler Rand direkt um den Mund herum nicht betroffen ist.

Am häufigsten betroffen von der Hautkrankheit sind Frauen zwischen dem 16. und 45. Lebensjahr. Doch auch bei Kindern kann der Ausschlag um den Mund auftreten. Die genaue Ursache der perioralen Dermatitis ist bislang nicht bekannt. Oft besteht ein Zusammenhang mit übermäßiger Hautpflege, weitere Faktoren können hinzukommen.

Mundrose ist nicht ansteckend und gilt als gut behandelbar, sodass der Ausschlag am Mund meist nach wenigen Wochen vollständig wieder abheilt. Allerdings kann er in Schüben auftreten und wiederkehren. Das stellt oft eine große Belastung für die Betroffenen dar.

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Was sind typische Symptome der perioralen Dermatitis?

In den meisten Fällen ist der Mundbereich betroffen. Der Hautausschlag kann jedoch auf das restliche Gesicht übergreifen. Typisch ist, dass ein schmaler Saum direkt um die Lippen herum von der Entzündung verschont bleibt. Zusätzlich treten häufig folgende Symptome auf:

  • Trockene Haut, die spannt: Im Anfangsstadium äußert sich die periorale Dermatitis meist durch trockene Haut, begleitet von einem unangenehmen spannenden Hautgefühl.
  • Schuppende Haut und Juckreiz: Zusätzlich ist die Haut schuppig und kann jucken.
  • Rötungen: Das Hauptsymptom der perioralen Dermatitis ist ein roter Ausschlag um den Mund herum. Seltener treten die Rötungen auf der Kopfhaut, der Stirn oder um die Augenpartie herum auf.
  • Entzündliche Papeln oder Pusteln: Zusammen mit den Rötungen bilden sich oft kleine Papeln oder Knötchen auf der Haut, in einigen Fällen sogar entzündliche Eiterbläschen.

Die Symptome einer perioralen Dermatitis können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bei einigen Menschen zeigt sich der Hautausschlag nur durch leichte Rötungen, die nach kurzer Zeit von allein wieder verschwinden. Bei anderen ist die Gesichtshaut großflächig entzündet.

In der Regel reicht ein geschulter Blick auf die Rötungen um den Mund für die Diagnose einer perioralen Dermatitis. Um andere Hauterkrankungen wie Akne, Rosazea Kontaktallergien oder weitere Ekzeme auszuschließen, kann der Dermatologe oder die Dermatologin jedoch verschiedene Untersuchungen durchführen.

Eine Frau wischt sich mit einem weißen Waschlappen das Gesicht ab.

© iStock / NickyLloyd

Bei einer perioralen Dermatitis empfiehlt es sich, das Gesicht eine Zeit lang nur mit Wasser zu waschen und auf Pflegeprodukte zu verzichten.

Welche Ursachen hat eine periorale Dermatitis?

Die genaue Ursache der perioralen Dermatitis ist nicht bekannt. Häufiger Auslöser ist der übermäßige Gebrauch von Kosmetikprodukten, also Feuchtigkeitscremes, Sonnenschutzmittel, Make-up, Peelings oder Reinigungsmittel. Die darin enthaltenen Stoffe können bei zu häufiger Anwendung die natürliche Barrierefunktion der Haut stören und den Feuchtigkeitshaushalt beeinträchtigen. Infolgedessen spannt und juckt die Haut und es entsteht ein Teufelskreis: Um die Haut zu beruhigen, greifen viele Betroffene zu Feuchtigkeitscremes und verstärken damit die Symptome. Die Mundrose bleibt.

Gut zu wissen

Weitere Faktoren können den Ausbruch einer perioralen Dermatitis begünstigen, Beschwerden auslösen oder gar verschlimmern:

  • intensive Sonneneinstrahlung und UV-Licht
  • Stress
  • hormonelle Veränderungen (etwa hormonelle Verhütungsmittel)
  • Störung des Immunsystems
  • Funktionsstörung der obersten Hautschicht
  • Anwendung kortisonhaltiger Salben im Gesicht

Es wird vermutet, dass bei einer Mundrose ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren ursächlich ist. Bei anhaltenden Symptomen sollte man auf jeden Fall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. 

Periorale Dermatitis: Behandlung und Heilungsverlauf

Die Art der Behandlung bei perioraler Dermatitis richtet sich nach den vorliegenden Symptomen und der zugrunde liegenden Ursache beziehungsweise den Auslösern. Folgende Therapieansätze werden bei Mundrose angewandt:

  • Null-Therapie: Bei dieser Behandlungsmethode empfehlen Dermatologen und Dermatologinnen den Betroffenen, alle Hautpflegeprodukte wie Cremes, Salben, Reinigungsmittel und Schminke für eine gewisse Zeit lang abzusetzen. Das heißt, das Gesicht sollte ausschließlich mit Wasser gewaschen werden. Es gilt jedoch zu beachten, dass sich die Symptome nach Absetzen der potentiellen Reizstoffe zunächst verschlimmern können. Ist dieser Punkt überwunden, verheilt der Hautausschlag in den meisten Fällen von allein. Die Betroffenen müssen allerdings etwas Geduld haben. 
  • Behandlung mit Salben (topische Therapie): Bei stark entzündeten Hautstellen verschreibt der Arzt oder die Ärztin gegebenenfalls Salben mit den Wirkstoffen Erythromycin, Metronidazol oder Clindamycin. Dabei handelt es sich um Antibiotika, die die irritierten Hautstellen beruhigen sollen. Möglicherweise können sie Hautreizungen und Hautbrennen auslösen.
  • Behandlung mit Tabletten (systemische Therapie): Eine Behandlung mit Medikamenten in Tablettenform (meist Antibiotika) ist bei Mundrose in der Regel nicht notwendig. Erst wenn die topische Therapie nicht anschlägt, kann der Einsatz von Tabletten notwendig werden.

Der Heilungsverlauf kann durch ein Hausmittel unterstützt werden: Umschläge mit Schwarztee. Dafür übergießen Sie zwei bis drei Teebeutel mit kochendem Wasser und lassen sie mindestens zehn Minuten ziehen. Sobald die Flüssigkeit abgekühlt ist, können Sie einen sauberen Lappen damit tränken und auf die entzündete Gesichtspartie legen. Lassen Sie diesen 10 bis 15 Minuten einwirken. Die Gerbstoffe im Schwarztee wirken zusammenziehend und austrocknend auf die überpflegte Haut.

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