Haut & Allergie
Pflanzen bei Allergien: Allergenarmes Grün für Garten, Balkon und Zimmer
Veröffentlicht am:29.04.2022
3 Minuten Lesedauer
Pflanzen verschönern nicht nur das Heim, sie können leider auch Allergien auslösen. Trotzdem müssen Allergiker nicht auf schmückendes Grün verzichten. Es gibt Gewächse, die allergenarm sind und wenig Probleme bereiten.
Welche allergischen Reaktionen Pflanzen auslösen
Viele Menschen vergessen bei der Planung des eigenen Gartens oder beim Kauf von etwas Grün für die Wohnung, dass Pflanzen Allergien auslösen können. Dabei handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe. Die Bandbreite der damit einhergehenden Symptome ist groß – und abhängig vom Allergieauslöser.
Pollen lösen Heuschnupfen aus
Typisch für den sogenannten Heuschnupfen (allergische Rhinitis, allergischer Schnupfen), der durch Pflanzenpollen ausgelöst wird, sind eine laufende oder verstopfte Nase, häufiges Niesen, tränende und juckende Augen sowie eine entzündete Nasenschleimhaut. Die Beschwerden bessern sich, wenn es regnet. Sie können aber auch eine ganze Pollensaison lang anhalten.
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Eine Kontaktallergie zeigt sich in Hautirritationen
Bei der sogenannten Kontaktallergie löst die Berührung von Pflanzenteilen Hautirritationen wie Rötungen, Bläschen, Schwellungen, Schuppen- oder Krustenbildung aus. Zusätzlich tritt oft starker Juckreiz oder ein Brennen auf. Die allergischen Reaktionen zeigen sich mit Zeitverzögerung – 24 Stunden bis 3 Tage nach dem Kontakt. Sie beschränken sich auf das Hautareal, das mit dem Pflanzenteil in Berührung gekommen ist.
Latex-Allergiker aufgepasst
Schneidet man Zimmerpflanzen wie Birkenfeige und Gummibaum an, scheiden sie einen Milchsaft aus. Dieser enthält ein Eiweiß, das dem Latexallergen sehr ähnlich ist. Durch Verdunstung kann der Milchsaft ebenfalls austreten. Vermischt er sich mit Staub, gelangt er in die Raumluft. Problematisch für Menschen, die auf Latex allergisch reagieren, sind: Immergrün, Kaffeepflanzen, Kakteenarten, Oleander, Maniok, Weihnachtssterne, Feigen, Hanf und Hopfen.
Auf diese Pflanzen sollten Allergiker verzichten
Stehen Pflanzen, die Allergien auslösen, im Garten, auf der Terrasse oder in der Wohnung, ist es für Allergiker schwer, ihnen aus dem Weg zu gehen. Wichtig ist, bereits vor dem Kauf zu entscheiden, welche Pflanzen zu Problemen führen könnten. Dazu gehören:
- Gräser: Pampasgras, Lampenputzer-, Bermuda- oder Pfeifengräser.
- Bäume und Sträucher: Gemeine Hasel, Schwarz-Erle, Birke, Weide, Schwarz-Pappel, Spitzwegerich, Olivenbäume, Koniferen sowie Zedern- und Zypressenarten.
- Blumen und Kräuter: Becherprimel und sogenannte Korbblütler wie Chrysanthemen, Beifuß, Wermut, Astern, Kamille, Traubenkraut und Löwenzahn.
Welche Pflanzen sind allergenarm?
Einen komplett allergenfreien Balkon oder Garten zu schaffen, ist schwierig. Es gibt aber eine ganze Reihe von geeigneten Pflanzen. Vor allem Pflanzen mit großen Blüten, die von Insekten bestäubt werden, bereiten selten Probleme, da ihre Pollenkörner sehr groß und klebrig sind. Sie werden nicht über die Luft verbreitet und gelangen nicht in die Atemwege. Es gibt weitere Pflanzen, die sich bei Allergien eignen:
- Stauden: Kugellauch, Borretsch, Lungenkraut, Vergissmeinnicht, Hauswurz, Fetthenne, Sedum, Rosen, Rittersporn, Anemonen, Akelei, Clematis, Hortensien, Buschmalve, Türkischer Mohn und andere Mohnarten, Flammenblume/ Phlox, Himmels- oder Jakobsleiter, Glockenrebe.
- Bäume und Sträucher: Spitzahorn, Feldahorn, Weißdorn, Rotdorn, Eberesche, Obstbäume und -sträucher, Berberitze, Gewöhnlicher Schneeball, Hartriegel, Rosensträucher, Spierstrauch, Hortensie.
- Blumen: Stiefmütterchen, Hornveilchen, Ranunkel, Pantoffelblume, Vergissmeinnicht, Fleißiges Lieschen, Petunie, Elfenspiegel, Männertreu, Verbene, Fuchsie, Kapuzinerkresse.
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Pflanzen und Allergien – weitere Tipps
Menschen, die auf eine allergenarme Bepflanzung Wert legen, sollten neben der richtigen Auswahl an Gewächsen weitere Maßnahmen beachten. Nicht nur Pflanzen selbst können Allergien auslösen: In der Erde, unter Laub, im Kompost oder in der Biotonne bilden sich Schimmelpilze, deren Sporen zu Allergien führen können. Zwischen Juli und Oktober sind besonders viele Schimmelpilzsporen in der Außenluft zu finden.
In Innenräumen (zum Beispiel Gewächshaus oder Wohnung) wachsen die Lebewesen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit. Es ist daher wichtig, auf ausreichende Belüftung und ein gesundes Raumklima zu achten und nicht zu intensiv zu gießen. In der Wohnung kann statt Blumenerde eine Hydrokultur verwendet werden. Zudem ist es sinnvoll, Komposthaufen und Biotonnen nicht in der Nähe von Fenstern oder Sitzplätzen aufzustellen.
Pollenallergiker können außerdem Hecken, Sträucher und Bäume als Windfang und Pollenfilter nutzen. Vor dem Beschneiden mit Wasser besprengen, das verhindert ein Aufwirbeln der Pollen. Für Terrassen- und Balkontüren gibt es beispielsweise Pollenschutzgitter. Sie verhindern, dass zu viele der Allergieauslöser in die Innenräume gelangen. Auch häufiges Rasenmähen kann für Allergiker problematisch sein. Da Rasenpflanzen Allergien auslösen können, hilft in manchen Fällen nur, komplett auf das Mähen zu verzichten.