Haut & Allergie
Ursachen und Behandlung einer Pigmentstörung
Veröffentlicht am:12.04.2024
4 Minuten Lesedauer
Veränderungen der Hautfärbung entstehen entweder durch eine übermäßige oder eine verminderte Produktion des Hautfarbstoffs Melanin. Für solche Pigmentstörungen gibt es vielfältige Ursachen.
Was ist eine Pigmentstörung?
Unter der Pigmentierung versteht man die Färbung der Haut durch den Farbstoff Melanin, der in spezialisierten Zellen der Haut, den Melanozyten, gebildet wird. Produzieren diese Zellen viel Melanin, wird die Haut dunkler (Hyperpigmentierung) – weniger Melanin lässt die Haut heller erscheinen (Hypopigmentierung). In der Regel ist die Pigmentierung der Haut am gesamten Körper eines Menschen einheitlich.
Wenn die Melanozyten allerdings an einigen Stellen der Haut unterschiedlich viel Melanin produzieren, spricht man von einer Pigmentstörung. Die Hautstelle mit den erkrankten Zellen hebt sich entweder dunkler oder heller von der übrigen Haut ab – es entstehen weiße oder braune Flecken auf der Haut.
Eine weitere Ursache für fehlendes Melanin kann sein, dass sich die Melanozyten, also die Zellen, die den Hautfarbstoff produzieren, während der Entwicklung des Embryos nicht vollständig ausbilden können. So kommt das Baby mit nicht voll funktionsfähigen Melanozyten zur Welt, die an den betreffenden Stellen in der Haut keine Pigmente bilden – die Haut erscheint heller.
Zu den häufigsten Pigmentstörungen gehören Muttermale, die bei sehr vielen Menschen vorkommen. Auch eine Schwangerschaft, die Autoimmunerkrankung Morbus Addison oder Verbrennungen und Blasen können zu braunen oder hellen Flecken auf der Haut führen.
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Welche Arten von Pigmentstörungen gibt es?
Fachleute unterscheiden im Wesentlichen zwei Arten der Pigmentstörung:
- Hypomelanose bezeichnet eine Pigmentverminderung. Sie kann durch abgeheilte Entzündungen (zum Beispiel Dermatitis) oder Verletzungen (zum Beispiel Verbrennungen) entstehen. Depigmentierung bezeichnet allgemein den Verlust von Pigmenten – die Haut hat weiße Flecken. Hierzu zählt beispielsweise die Erkrankung Vitiligo. Darunter ist die sogenannte Amelanose das vollständige Fehlen von Melaninpigmenten, wie es bei der erblich bedingten Erkrankung Albinismus vorkommt.
- Hyperpigmentierung wird durch eine abnorm hohe Menge an Melanin verursacht. Die häufigsten Formen der Hyperpigmentierung sind das Muttermal und das Melasma.
Mögliche Ursachen von Hyperpigmentierung
Hyperpigmentierung, also eine Überproduktion des Pigments Melanin, kann verschiedene Ursachen haben:
- Mangel des Hormons Cortisol, z.B. aufgrund der Krankheit Morbus Addison
- Genetische Faktoren, z.B. eine Neigung zu Sommersprossen oder Muttermalen in der Familie
- nach dem Abheilen einer Entzündung oder Verletzung (postinflammatorische Hyperpigmentierung) wie Akne, Schnittwunden oder Verbrennungen
- orale Verhütungsmittel (Pille)
- Einnahme von Medikamenten, die eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut zur Folge haben
- Nährstoffmängel, z.B. Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure
- Hautschäden durch Sonnenstrahlung, sogenannte Sonnenflecken
- Störungen der Schilddrüse
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Wie sieht eine Pigmentstörung aus?
Die häufigste Pigmentstörung ist das Muttermal, eine Form der Hyperpigmentierung, das in der Fachsprache Nävus genannt wird. Leberflecken werden oftmals auch als Muttermale bezeichnet. Eine Pigmentstörung wie das Muttermal kommt bei den meisten Menschen vor und sie kann an allen Stellen des Körpers, egal ob im Gesicht, am Rücken, an den Armen, den Beinen oder den Händen, auftreten. Diese Pigmentflecke sind meist gutartige Veränderungen, die verschiedene Formen und Farben annehmen können. Sie können hell- bis dunkelbraun sein und ein flaches oder erhabenes Erscheinungsbild aufweisen. Obwohl Muttermale in der Regel keine Probleme verursachen, können sich aus ihnen Melanome (Schwarzer Hautkrebs) bilden. Deshalb sollten Sie Ihre Muttermale regelmäßig durch Selbstkontrolle überprüfen. Nehmen Sie außerdem Termine zur Hautkrebsvorsorge in einer dermatologischen Praxis wahr, wo dunkle oder helle Flecken auf der Haut hinsichtlich Farbe, Form und Größenveränderungen untersucht werden. Vor allem, wenn Ihnen plötzliche Pigmentveränderungen wie weiße oder dunkle Flecken auf der Haut auffallen, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. Das gilt ebenso, wenn Leberflecke zu bluten oder zu jucken beginnen.
Eine weitere häufig vorkommende Form von Hyperpigmentierung ist das Melasma. Diese Pigmentstörung ist durch braune Flecken gekennzeichnet, die auf Stirn, Wangen, Oberlippe, Nase und Kinn auftreten können. Sie ähneln in ihrem Aussehen Altersflecken, bedecken jedoch größere Bereiche der Haut. Sie stehen in der Regel mit hormonellen Veränderungen in Verbindung.
Häufig gibt es durch eine Überproduktion von Melanin auch Hautverfärbungen in der Schwangerschaft, beispielsweise die so genannte Schwangerschaftsmaske, medizinisch Chloasma. Eine Pigmentstörung in der Schwangerschaft kann sich auch in Form einer dunklen Linie (Linea nigra) am Bauch zeigen. Melasmen können allerdings auch bei Frauen auftreten, die die Pille oder Östrogenpräparate einnehmen.
Sonnenschutz kann Pigmentstörungen verhindern
Sommersprossen, Altersflecken, Melasmen und andere Pigmentstörungen können sich verstärken, wenn die Haut ungeschützt der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Der Hautfarbstoff Melanin wird unter schädlicher ultravioletter Strahlung vermehrt gebildet, um die Haut zu schützen – es entsteht der bekannte Bräunungseffekt. Wenn Sie unter Pigmentstörungen leiden, ist täglicher Sonnenschutz (Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und bedeckende Kleidung) ein Muss. Die Sonnenstrahlung dunkelt Pigmentflecken ebenso wie die umliegende Haut nach, sodass sie durch die Bräunung nicht unauffälliger erscheinen, sondern eher das Gegenteil eintritt.
Pigmentstörungen behandeln
Bei Pigmentstörungen wie Muttermalen, Leberflecken, Altersflecken oder Melasmen handelt es sich meist um unproblematische Veränderungen der Haut. Sie benötigen deshalb in der Regel keine Behandlung. Die wichtigste Maßnahme zum Schutz der Haut und besonders fleckiger Haut ist Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sowie bedeckende Kleidung. Zusätzlich sollten Sie Ihr Hautbild regelmäßig selbst kontrollieren.
Die ABCDE-Regel kann Ihnen zuhause bei der Beurteilung Ihrer Muttermale helfen:
- Asymetrie (A): Wenn Sie den Leberfleck gedanklich in zwei Hälften teilen, sollten beide etwa gleich aussehen.
- Begrenzung (B): Der Rand beziehungsweise die Begrenzung um das Muttermal sollte gleichmäßig aussehen.
- Color (C): Die Farbe (engl. Color) des Muttermals sollte einheitlich sein. Treten rote oder blaue Färbungen auf, sollten Sie das einem Hautarzt oder einer Hautärztin zeigen.
- Durchmesser (D): Muttermale sind in der Regel unter 0,6 cm groß. Verändert sich die Größe, sollten Sie das ärztlich beurteilen lassen.
- Erhebung und Entwicklung (E): Verändert sich die Höhe des Leberflecks? Bemerken Sie Blutungen, Verkrustungen, Schmerzen oder Juckreiz? In diesen Fällen sollten Sie immer einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufsuchen.