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Haut & Allergie

Röschenflechte: Symptome, Ursachen und Behandlung der Pityriasis rosea

Veröffentlicht am:06.12.2024

4 Minuten Lesedauer

Die Röschenflechte ist eine Hauterkrankung, die sich durch fleckenartigen Ausschlag zeigt. Sie gilt als harmlos und nicht ansteckend. Worauf Betroffene dennoch achten sollten, lesen Sie hier.

Eine Ärztin im weißen Kittel untersucht die Haut am Unterarm eines jungen Mannes im olivfarbenen T-Shirt.

© iStock / SeventyFour

Was ist eine Röschenflechte und wer kann sie bekommen?

Die Röschenflechte, medizinisch Pityriasis rosea, auch als Schuppenröschen bezeichnet, ist eine entzündliche Erkrankung der Haut. Die Krankheit ist harmlos für die Betroffenen und verschwindet in der Regel von selbst wieder nach circa zwei bis acht Wochen.

Die Röschenflechte zeigt sich sichtbar als ovaler, hellroter, leicht schuppender Hautausschlag auf dem Oberkörper, den Oberarmen und Oberschenkeln. In den ersten Wochen kann der Ausschlag von Juckreiz begleitet sein, macht aber ansonsten keine Beschwerden.

Betroffen von Pityriasis rosea sind vor allem junge Menschen zwischen dem 10. und 35. Lebensjahr, Frauen häufiger als Männer. Besonders gehäuft tritt die Röschenflechte im Frühjahr und Herbst auf.

Die genaue Ursache der Röschenflechte ist bisher unbekannt, allerdings wird ein Zusammenhang mit bestimmten Herpesviren vermutet. Diese Herpesviren – HHV 6 und HHV 7 – verursachen bei Kindern auch das sogenannte Drei-Tage-Fieber. Weitere Risikofaktoren könnten Stress, ein geschwächtes Immunsystem oder eine Schwangerschaft sein.

Die Krankheit gilt als nicht ansteckend. Dennoch sollten Schwangere bis zur 15. Schwangerschaftswoche den Kontakt zu Personen mit Röschenflechte meiden, da die Krankheit das Risiko für Fehlgeburten erhöhen kann.

Symptome und Krankheitsverlauf bei Pityriasis rosea

Schon bevor es zu ersten Anzeichen eines Hautausschlags kommt, können Symptome auftreten wie Schwäche, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Kopf- und Gelenkschmerzen, Schüttelfrost oder leichtes Fieber.

Die Krankheit tritt sichtbar als Ausschlag in zwei Stadien auf. Zunächst erscheint ein einzelner ovaler, orange-roter, schuppender Fleck am Rumpf. Dieses sogenannte Primärmedaillon ist circa zwei bis zehn Zentimeter groß und hebt sich etwas von der umliegenden Haut ab.

Einige Tage oder Wochen später folgen weitere kleinere Flecken von 0,5 bis 2 Zentimeter Größe, die sich meist großflächig an Oberkörper, den Oberarmen und -schenkeln ausbreiten. Das Gesicht ist in der Regel bei Erwachsenen nicht betroffen, Unterschenkel und Unterarme nur selten. Bei Kindern kann der Ausschlag auch auf der Kopfhaut und im Gesicht auftreten.

Nach ungefähr zwei bis acht Wochen verschwindet der Ausschlag wieder, auf den betroffenen Hautarealen können vorübergehend Pigmentveränderungen zurückbleiben. Diese dunklen Verfärbungen sollten sich jedoch nach wenigen Monaten wieder dem normalen Hautton angeglichen haben.

Der Oberkörper eines Mannes im Ausschnitt mit einem sichtbaren roten Ausschlag am Hals.

© iStock / dimid_86

Der charakteristische Ausschlag der Röschenflechte heilt in der Regel nach wenigen Wochen wieder ab. Bis dahin ist es gut, die Haut möglichst wenig zu reizen.

Diagnose: Wie wird Pityriasis rosea erkannt?

Wenn Sie unter einem juckenden Hautausschlag oder einer großflächigen Ausbreitung von Flecken auf der Haut leiden, die sich auch nach mehreren Tagen oder sogar Wochen nicht bessern, sollten Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt aufsuchen. Anhand des charakteristischen Erscheinungsbildes ist eine Röschenflechte für Medizinerinnen und Mediziner in der Regel gut zu erkennen.

Da es jedoch auch untypische Verläufe der Pityriasis rosea geben kann, gilt es, andere Erkrankungen auszuschließen, die sich ebenfalls durch einen Ausschlag auf der Haut zeigen, wie die Schuppenflechte, die Syphilis oder die Ringelflechte. Im Zweifelsfall kann die Ärztin oder der Arzt andere Erkrankungen anhand von Schuppenmaterial oder durch eine Blutuntersuchung ausschließen. Auch bestimmte Medikamente können zu einem Ausschlag auf der Haut führen, deswegen sollten Sie in der Praxis berichten, welche Mittel Sie aktuell einnehmen. Möglicherweise handelt es sich in diesem Fall um eine Medikamentenallergie.

Wichtig: Für Schwangere mit Röschenflechte ist es ratsam, sofort mit ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen zu sprechen, denn die Krankheit kann bis zum Ende des dritten Schwangerschaftsmonats das Risiko für Früh- oder Fehlgeburten erhöhen.

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Wie sieht die Behandlung der Röschenflechte aus?

Da die Pityriasis rosea in der Regel nach einigen Wochen von selbst wieder abklingt, ist eine Behandlung normalerweise nicht notwendig. Der Ausschlag kann sich jedoch erst einmal verschlechtern, bevor eine Besserung des Hautbildes eintritt. Zur Beruhigung der Haut können dann feuchtigkeitsspendende Cremes, mäßig warme Bäder mit hautentspannendem Zusatz oder eine leichte Hydrokortison-Creme helfen.

Eine leichte Sonneneinstrahlung oder eine Behandlung mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) können ein Abklingen des Ausschlags unterstützen, wobei ein Sonnenbrand unbedingt zu vermeiden ist. Antihistaminika, also Medikamente gegen Allergien, als Tabletten eingenommen wirken gegen den Juckreiz.

Studie<:/strong> Gerade weil die Röschenflechte im Grunde nicht behandelt werden muss, wird in diese Richtung wenig geforscht. Allerdings gibt es eine Studie aus dem Jahr 2014, die sich der möglichen Ursache in Form einer Herpesinfektion widmet. Hierbei wurde die Wirksamkeit von Acoclovir, einem antiviralen Arzneistoff an Personen getestet, die unter einer Röschenflechte litten. Die Studie ergab, dass bei Patientinnen und Patienten, die das antivirale Mittel eingenommen haben, der Ausschlag schneller abheilte als bei den Betroffenen, die nur ein wirkungsloses Placebo erhielten.

Wichtig: Wenn sich der Juckreiz des Ausschlags nicht bessert oder die Röschenflechte nach drei Monaten noch nicht abgeklungen ist, ist ein Besuch in einer dermatologischen Praxis zu empfehlen.

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Was kann ich bei einer Röschenflechte selbst tun?

Auch wenn die Hauterkrankung den meisten Menschen – abgesehen vom Juckreiz – keine wirklichen Beschwerden bereitet, können Betroffene versuchen, ihre Haut möglichst wenig zu reizen, indem sie bis zum Abklingen des Ausschlags

  • keine Seife, Duschgels und stark fettenden Salben verwenden,
  • ihre Haut mit einer milden Feuchtigkeitscreme pflegen,
  • nicht zu heiß und zu lange duschen oder baden,
  • keine eng anliegende Kleidung und Kleidung aus Wolle tragen,
  • keinen schweißtreibenden Sport treiben und auf die Sauna verzichten.

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