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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Wie sinnvoll ist Eincremen für die Hautpflege?

Veröffentlicht am:30.06.2023

5 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 02.08.2023

Bodylotion, Körperbutter, Pflegeöl – nach einem Gang durch den Drogeriemarkt bekommt man das Gefühl, dass die Körperhaut reichlich Pflege braucht. Aber ist tägliches Eincremen wirklich sinnvoll? Und welche Produkte eignen sich?

Eine Frau mit Handtuch um den Körper cremt sich nach der Dusche ein.

© iStock / FreshSplash

Wie wichtig ist Eincremen?

Tägliche Hautpflege ist wichtig – oder? Wer nach dem morgendlichen Duschen ohne Eincremen rasch in die Kleider steigt, bekommt womöglich ein schlechtes Gewissen, weil viele Werbebotschaften suggerieren, dass eine Hautcreme unverzichtbar ist. Aber braucht die Haut jeden Tag zusätzliche Feuchtigkeit durch Cremes, Lotionen und Co.? Als sicher gilt: Manche Menschen neigen stärker zu trockener, manche zu öliger oder irritierter Haut als andere. Normalerweise sorgen Fette in der obersten Hautschicht (Epidermis) dafür, dass Feuchtigkeit gebunden wird und die Haut geschmeidig bleibt. Ab dem mittleren Lebensalter nimmt der Fett- und Wassergehalt in der Haut natürlicherweise ab. Zudem können äußere Faktoren wie Kälte, trockene Heizungsluft, starke Sonneneinstrahlung und häufiger Kontakt mit Seife, Putz- oder Desinfektionsmitteln dazu führen, dass die Haut leichter austrocknet.

Auch Menschen mit bestimmten Hautkrankheiten, etwa Neurodermitis, oder anderen chronischen Erkrankungen haben häufiger Probleme mit Hauttrockenheit. Das kann beispielsweise bei einem gestörten Zuckerstoffwechsel (Diabetes mellitus) der Fall sein. Dann ist regelmäßiges Eincremen wichtig – trockene Haut fühlt sich nicht nur unangenehm an, sondern ist auch schlechter geschützt vor schädlichen Umwelteinflüssen und entzündlichen Infektionen.

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Wie oft sollte man den Körper eincremen?

Das bedeutet: Je trockener und belasteter die Haut, desto wichtiger ist regelmäßiges Eincremen, damit sie gesund und geschmeidig bleibt.

Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Körperregionen. So ist die Haut nicht überall gleich dick und enthält in den verschiedenen Körperbereichen mehr oder weniger Schweißdrüsen und Talgdrüsen. Daher sind Brust und Rücken beispielsweise tendenziell ölig, die Schienbeine und äußeren Unterarme eher trocken. Bei sehr trockener Haut kann es sogar sinnvoll sein, sie bis zu dreimal am Tag einzucremen. Das betrifft insbesondere Stellen, die häufig gewaschen werden, etwa die Hände. Fürs Gesicht gelten übrigens ohnehin andere Regeln als für die Haut des übrigen Körpers. Sie benötigt häufig eine andere Pflege.

Trockene Haut zeigt sich nicht prall und elastisch, sondern eher schlaff, gräulich und glanzlos. Sie neigt zu Schuppen, Rissen oder Rötungen und kann unangenehm jucken und spannen. Am anderen Ende der Skala steht ölige Haut, die eher fettig und glänzend wirkt, häufig grobe Poren zeigt und zu Akne neigt. Auch dieser Hauttyp profitiert von der passenden Hautpflege-Routine, wobei hier eine gründliche, aber nicht zu aggressive Reinigung genauso wichtig ist wie das anschließende Eincremen.

Ist Ihre Haut allerdings weder auffällig ölig noch trocken oder gereizt, sondern wirkt gut durchfeuchtet und gesund, gibt es keinen Grund für ein tägliches Pflegeprogramm. Manche Studien kommen gar zu dem Ergebnis, dass tägliches Cremen die natürliche Feuchtigkeitsbalance samt Hautbarriere stören kann: Nach dem Absetzen ist die Haut trockener als vorher. Allerdings „erholt“ sie sich auch binnen weniger Wochen und reguliert ihren Feuchtigkeitshaushalt wieder von allein.

Querschnitt der 3 menschlichen Hautschichten von oben nach unten: Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut mit Fettgewebe, auch die Muskelschicht ist eingezeichet. Zu den Schichten zählen bzw. in den Abschnitten befinden sich: Hornhaut, Schweiß- und Talgdrüse, Nervenfaser, Haarwurzel, Fettzellen, Blut- und Lymphgefäße.
Die Haut ist optimal aufgebaut, um den Körper vor äußeren Einflüssen zu schützen.

Wann am besten eincremen?

Falls Sie eine Hautpflege verwenden möchten, können Sie diese morgens oder abends auftragen. Die Tageszeit ist nicht entscheidend, Sie sollten sich aber möglichst direkt nach dem Duschen, Baden oder Waschen eincremen. Tragen Sie die Creme oder Lotion auf die gerade mit einem Handtuch abgetupfte, noch leicht feuchte Haut auf. Dann kann sie bestehende Feuchtigkeit am besten einschließen.

Besonders bei öligen Produkten darf die Haut noch leicht nass sein, während eher wässrige Lotionen besser auf trockener Haut verteilt werden sollten. Lassen Sie das Pflegeprodukt anschließend gut einwirken – warten Sie also lange genug, bis Sie sich anziehen. Zudem sollten Sie überschüssige Creme nicht wieder abwaschen. Falls das Eincremen zu Ihrer morgendlichen Routine gehört, macht es Sinn, auf ein Produkt zurückzugreifen, das besonders schnell einzieht.

Junge Frau steht vor einem Regal organischer Hautpflegeprodukte und riecht an einem geöffneten Tiegel.

© iStock / pixdeluxe

Bestimmte Duftstoffe können empfindliche Haut reizen, spezielle Siegel geben Auskunft über nachhaltige und allergikerfreundliche Produkte.

Bodylotion, Bodymilk, Körperbutter: Was ist der Unterschied?

Grundlegend für jede Creme oder Lotion ist das Mischungsverhältnis zwischen Wasser und Öl. Sogenannte Emulgatoren verbinden diese beiden Elemente miteinander und halten sie stabil. Grundsätzlich gilt: Je trockener die Haut, desto eher empfehlen sich reichhaltige Produkte, die mehr Öl als Wasser enthalten und Feuchtigkeit in der Haut einschließen können (Okklusion). Für fettige, aber auch akut gereizte und gerötete Haut sind wässrige Produkte besser geeignet, die Feuchtigkeit spenden, aber nicht einschließen (direkte Hydratisierung).

Je nach Zusammensetzung lassen sich im Wesentlichen folgende Produkte zum Eincremen unterscheiden:

  • Lotionen sind eher „leichte“, dünnflüssige Emulsionen, die mehr Wasser als Öl enthalten, sich leicht verteilen lassen und schnell einziehen. Die meisten Body Lotions sind Lotionen, wie der Name bereits verrät.
  • Cremes haben eine etwas cremigere Konsistenz als Lotionen und enthalten etwa gleich viel Wasser und Öl. Körpercremes sind gut geeignet, wenn die Haut relativ trocken ist. Sie ziehen aber nicht so schnell ein wie Lotionen.
  • Körperöle werden unter anderem aus kaltgepressten Pflanzenölen hergestellt und enthalten häufig zusätzlich ätherische Öle. Sie können an trockenen Hautstellen regelrecht einmassiert werden, etwa an den Knien oder Ellenbogen.
  • Körperbutter (Body Butter) basiert auf festen Ölen beziehungsweise Fetten (etwa Kakao- oder Sheabutter), enthält kaum Wasser und hat dadurch eine festere, auf der Haut „schmelzende“ Konsistenz.
  • Salben (wie Wundsalbe, Zinksalbe) enthalten überwiegend (80 bis 100 Prozent) Öle/Fette und sind in der Konsistenz halbfest, fettig und streichfähig; sie dienen oft als Träger für pharmazeutische Wirkstoffe und können im Prinzip überall dort verwendet werden, wo es nötig ist. Als reine Feuchtigkeitsspender werden sie in der Regel nicht eingesetzt.
  • Gels (zum Beispiel Schmerzgel) basieren auf Wasser und Quellstoffen und enthalten keine Öle.

Auf Inhaltsstoffe bei Kosmetikprodukten achten

In jedem Fall sollte ein Blick auf die Inhaltsstoffe geworfen werden, wenn zum Beispiel eine Erdnussallergie vorliegt. Oft wird bei der Kosmetikherstellung Erdnussöl verwendet, um Cremes und Co. geschmeidiger zu machen. Bei zu Neurodermitis neigender Haut sind Cremes ohne Duftstoffe, die die Haut zusätzlich reizen können, empfehlenswert. Gut zu wissen: Entsprechende Siegel auf Kosmetikprodukten geben nicht nur Aufschluss über ihre Allergieverträglichkeit, sondern auch darüber, wie nachhaltig sie sind.


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