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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Was tun gegen Zornesfalten, Krähenfüße und andere Falten im Gesicht?

Veröffentlicht am:13.06.2024

6 Minuten Lesedauer

Bereits ab Mitte 20 setzt bei vielen Menschen die Hautalterung ein. Ein gesunder Lebensstil und gute Hautpflege können Falten im Gesicht in einem gewissen Rahmen vorbeugen oder abmildern. Verhindern lassen sie sich jedoch nicht.

Brustbild eines etwa 60-jährigen Mannes, der freundlich lächelt. Dabei zeigen sich deutlich Mimikfalten auf den Wangen und um die Augen.

© iStock / RapidEye

Wie entstehen Falten im Gesicht?

Eine straffe, glatte Haut steht für Jugendlichkeit und gilt als attraktiv. Ihr pralles Aussehen verdankt die Haut zwei wichtigen Eiweißen: Elastin und Kollagen. Diese beiden Stoffe stützen die Haut und halten sie elastisch. Mit zunehmendem Alter nimmt jedoch die Anzahl der Elastin- und Kollagenfasern ab – die Haut erschlafft und wird faltig.

Auch das Unterhautfettgewebe wird dünner, da die Anzahl und auch die Größe der Lipidzellen abnimmt. Dadurch verliert die Gesichtshaut an Elastizität, Kontur sowie Volumen und erschlafft. So entstehen tiefe Falten zwischen Nase und Mund, die sogenannten Nasolabialfalten, oder zwischen den Mundwinkeln und dem Kinn, die auch als Marionettenfalten bezeichnet werden.

Durch jahrelange Gesichtsbewegungen wie Blinzeln, Lachen oder Augenbrauenhochziehen, entstehen zudem Mimikfalten wie Krähenfüße, Lachfalten oder Zornesfalten, die im zunehmenden Alter tiefer werden und sich dann auch im entspannten Gesicht sichtbar abzeichnen.

Wann beginnt die Hautalterung?

Hautfalten entstehen nicht über Nacht, sondern in einem fortlaufenden Prozess. Sie gehören zum natürlichen Alterungsprozess des Körpers. Bei manchen Menschen zeigen sich die ersten feinen Linien bereits ab mit Mitte 20. In diesem Alter wechseln viele Menschen ihre Gesichtspflegeprodukte und greifen zu Anti-Aging-Kosmetika. Die meisten Menschen, die sich eine Anti-Falten-Behandlung wünschen, wenden sich in einem Alter zwischen 40 und 55 Jahren an einen Facharzt oder eine Fachärztin. Besonders stark sichtbar werden Falten im Alter ab 65 Jahren.

Bei Frauen spielen zudem die Wechseljahre, die ganz individuell beginnen, eine Rolle bei der Faltenbildung. Durch das Absinken des Östrogenspiegels werden weniger Lipide gebildet und auch die körpereigene Hyaluronsäureproduktion nimmt ab. Da Hyaluronsäure dafür zuständig ist, Feuchtigkeit in der Haut zu binden, wird die Haut trockener. Gleichzeitig verlangsamen sich nach und nach die Stoffwechselvorgänge in den unterschiedlichen Hautschichten. Außerdem werden weniger Kollagenfasern gebildet, was die Spannkraft reduziert.

Welche äußeren Faktoren beschleunigen die Hautalterung?

Jeder Mensch bekommt ab einem gewissen Alter Falten. Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, die den Hautalterungsprozess beschleunigen und dazu führen, dass manche Menschen früher Falten bekommen als andere. Dazu gehört vor allem das Sonnenbaden. Die UV-Strahlen von Sonne und Solarium lassen die Haut schneller altern. Auch die Chemikalien in Zigaretten- und Zigarrenrauch greifen die Zellen der Haut an, verschlechtern die Durchblutung und drosseln die Produktion neuer Kollagenfasern – dadurch altert die Haut von Rauchern und Raucherinnen schneller.

Wie kann ich die Hautalterung stoppen?

Die schlechte Nachricht zuerst: Wirklich aufhalten lässt sich die Hautalterung nicht. Aber Sie können einiges tun, um sie zu verlangsamen und so länger jugendlich frisch auszusehen. Wer hautschädigende Faktoren meidet, unternimmt schon einen wichtigen Schritt, um vorzeitiger Hautalterung und damit Falten vorzubeugen:

  • Schützen Sie sich vor der Sonne: Nicht nur jeder Sonnenbrand schädigt die Haut nachhaltig. UV-Strahlung ist der wichtigste äußere Faktor für die Hautalterung. Vermeiden Sie daher lange Sonnenbäder und gehen Sie nicht ins Solarium. Nutzen Sie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Verwenden Sie auch im Alltag Tagescremes mit UV-Schutz, die eine vorzeitige Hautalterung durch Sonnenstrahlen verhindern.
  • Verzichten Sie aufs Rauchen: Zigarettenkonsum begünstigt die vorzeitige Hautalterung. Um Krähenfüßen, Zornesfalten und Marionettenfalten vorzubeugen, ist es daher wichtig, das Rauchen aufzugeben – beziehungsweise erst gar nicht damit anzufangen.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen: Vermeiden Sie stark fett- oder zuckerhaltige Nahrungsmittel. Denn diese schädigen das Kollagen in der Haut. Lebensmittel wie Obst und Gemüse sind reich an den Antioxidantien wie Vitamin A und C, die hautschädigende freie Radikale abfangen. So helfen sie, die Haut gesund zu halten und Falten zu minimieren. Tierisches Eiweiß sollte auch, aber nur in Maßen auf den Tisch kommen: etwa ein Ei pro Woche, ein- bis zweimal Fisch sowie maximal 300 Gramm mageres Fleisch.
  • Versorgen Sie die Haut mit Feuchtigkeit: Cremen Sie die Haut regelmäßig ein, damit sie nicht austrocknet. Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit: anderthalb bis zwei Liter Wasser pro Tag sollten es sein.
  • Gehen Sie in die Sauna: Regelmäßiges Saunieren hat positive Effekte auf das Hautbild. Die Haut wird besser durchblutet und kann sich besser vor schädigenden Einflüssen schützen.
  • Vermeiden Sie chronischen Stress: Das Stresshormon Cortisol beschleunigt den Abbau von Kollagen, das die Haut elastisch hält. Dadurch altert die Haut schneller. Cortisol erhöht auch die Talgproduktion, wodurch die Haut fettiger wird und Pickel entstehen können. Zudem steigt durch Stress die Zahl der freien Radikale im Körper. Werden es zu viele, beginnen sie, körpereigene Zellen anzugreifen. Es entsteht oxidativer Stress. Dieser wirkt sich nicht nur negativ auf die Haut aus, sondern auch auf die Abwehrkräfte.

Was hilft gegen Falten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die sichtbaren Anzeichen der Hautalterung zu mildern. Bedenken Sie dabei, dass Falten zum natürlichen Alterungsprozess gehören – Krähenfüße, Zornesfalten, Marionettenfalten und Nasolabialfalten entstehen durch Mimik und sind Teil eines lebendigen Gesichts. Wägen Sie daher gut ab, welche Maßnahmen Sie ergreifen möchten.

Eine etwa 60-jährige Frau mit fransiger Kurzhaarfrisur, die mutmaßlich in einen Spiegel schaut und im Begriff ist, sich das Gesicht einzucremen.

© iStock / skynesher

Auch wenn Antifaltencremes keine Wunder wirken, helfen ausreichend Fette und Feuchtigkeit, Trockenheitsfältchen zu mildern.

Cremes und Hautpflege

Anti-Falten-Hautcremes, die zum Beispiel Wirkstoffe wie Retinol enthalten, können die Beschaffenheit der Haut leicht verbessern. Sie kurbeln die Kollagenproduktion an, was die Haut wieder mehr aufpolstert. Ausreichend Fette und Feuchtigkeit helfen zudem, Trockenheitsfältchen zu mildern. Große Effekte dürfen Sie von Cremes aber nicht erwarten. Ehe Sie retinolhaltige Cremes verwenden, ist es ratsam, sich fachlich beraten zu lassen, da die meisten eher nicht für empfindliche Haut geeignet sind. Wenn Sie sie verwenden, dann am besten als Nachtcreme, da sie die Haut empfindlicher für UV-Strahlung machen. Für Schwangere sind retinolhaltige Cremes überhaupt nicht zu empfehlen.

Face Yoga

Einige Menschen setzen auf spezielle Gesichtsübungen, um Marionettenfalten in den Griff zu bekommen. Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass dieses sogenannte Face Yoga bei regelmäßiger Durchführung die obere und untere Wangenpartie glätten und dadurch Falten verringern kann.

Botox, Filler, Laser und Co.

Es gibt verschiedene nichtinvasive dermatologische Behandlungen, um Falten zu bekämpfen – wie etwa Thermowellen und Ultraschall – und zahlreiche medizinische Methoden, die hier eingesetzt werden können. Da es sich bei Falten jedoch nicht um eine Erkrankung handelt, müssen Sie diese selbst bezahlen. Sprechen Sie am besten im Vorfeld mit Ihrem Hautarzt oder Ihrer Hautärztin, welche Möglichkeiten für Sie infrage kommen könnten.

Jede Methode birgt ihre eigenen Risiken. Vor allem bei den medizinischen Optionen können Behandlungs- und Dosierungsfehler zu ungünstigen Ergebnissen führen und viele haben unerwünschte Nebenwirkungen:

  • Dazu gehört zum Beispiel die Behandlung mit Botulinumtoxin, umgangssprachlich Botox genannt. Dieses Nervengift wird in die betreffende Region gespritzt und verhindert, dass sich die Muskeln in diesem Bereich bewegen können. Durch den Mangel an Bewegung werden Mimikfältchen zurückgebildet. Botox eignet sich vor allem, um die Krähenfüße um die Augen, Stirnfalten oder die Zornesfalte zu entfernen. Es schränkt allerdings auch die Mimik ein.
  • Um tiefere und statische Falten wie Marionettenfalten loszuwerden, kommen Auffüllmittel (Filler) zum Einsatz, zum Beispiel Hyaluron-Filler. Diese Stoffe werden unter die Haut gespritzt und polstern die Falten damit von innen aus.
  • Laserbehandlungen, chemische Peelings oder eine sogenannte apparative Dermabrasion sind unterschiedliche Methoden, die jeweils mit dem gleichen Effekt gegen Falten wirken: Sie tragen die obersten Hautschichten ab oder führen der Haut kleinste Verletzungen zu, damit sie sich wieder erneuert.

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