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Haut & Allergie

Festivals unbeschadet genießen – wirksamer Sonnenschutz hilft

Veröffentlicht am:24.10.2024

9 Minuten Lesedauer

Im Sommer haben Open-Air-Festivals Hochsaison – und leider auch der Sonnenbrand. Da Sie auf Festivals die Sonne kaum meiden können, ist guter Sonnenschutz besonders wichtig. So schützen Sie sich vor Sonne und Hitze auf Festivals.

Eine junge Frau steht mit bauchfreiem Top, Sonnenbrille und um den Kopf gewickeltem Tuch auf der Wiese eines sommerlichen Open Airs. Unscharf sind im Hintergrund andere Besucher und mit Zelten überdachte Verkaufsstände zu erkennen.

© iStock / Vasil Dimitrov

Sonnenschutz in der Festival-Saison – so wichtig wie das Einlassticket

Open-Air-Konzerte, Sport-Events unter freiem Himmel, Christopher-Street-Day-Paraden, Schlager-Moves oder Trachten-Umzüge – für die Teilnehmenden ist das Lebensfreude pur. Und wenn dazu auch noch die Sonne scheint, dann ist doch alles perfekt, oder? Leider ist der strahlende Sonnenschein nicht nur ein perfekter Stimmungsaufheller, sondern kann zum gesundheitsgefährdenden Spielverderber werden, wenn Sie sich nicht vor UV-Strahlung und Hitze schützen. Sonnenschutz ist wichtig, damit ein begeisternder Event kein böses Nachspiel hat.

Spaßbremse UV-Strahlung

Die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) der Sonne verändert die Zellen der Haut und der Augen. Je nach Jahres- und Tageszeit sind wir im Freien der UV-Strahlung mehr oder weniger ausgesetzt. Im Sommer ist sie intensiver als im Winter und mittags stärker als morgens und abends. Wenn Sie Ihre Haut zu lange der UV-Strahlung aussetzen, kann dies zu Sonnenbrand, Hautalterung und Altersflecken sowie zu weißem und schwarzem Hautkrebs führen. Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten. Seit 50 Jahren steigt insbesondere die Zahl der Neuerkrankungen an schwarzem Hautkrebs an. Früherkennung und Prävention sind das A und O.

Früherkennung kann Leben retten

So wirkt die UV-Strahlung

Sonnenlicht enthält UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlen. Nicht alle erreichen die Erdoberfläche. Die oberen Schichten der Atmosphäre filtern die UV-C-Strahlen heraus, aber A und B dringen bis zur Erdoberfläche vor. Durch die UV-B-Strahlung bildet sich in den Zellen der Oberhaut der Farbstoff Melanin, der die Haut bräunt. Die UV-A-Strahlung lässt den Hautfarbstoff noch dunkler werden. Die Bräunung ist zwar ein natürlicher Schutzvorgang: Der Hautfarbstoff Melanin legt sich in den Hautzellen schützend über den Zellkern, um eine weitere Schädigung des im Zellkern befindlichen Erbguts (DNA) zu verhindern. Aber auch ohne Verbrennungen bedeutet Sonnenbräune, dass die Haut schneller altert und das Krebsrisiko höher ist. Bei einem Sonnenbrand ist über einen kurzen Zeitraum zu viel UV-Strahlung in die Haut eingedrungen: Das führt zu Verbrennungen, die sich durch Rötungen oder sogar Bläschenbildung äußern. Jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko zusätzlich.

Hautkrebsvorsorge – so hilft die AOK

Tipps zum Sonnenschutz bei Open-Air-Festivals

Bei einem Festival unter strahlend blauem Himmel lässt es sich ausgelassen feiern. Doch Vorsicht ist geboten: Wer stundenlang in der prallen Sonne steht, bekommt die Auswirkungen auf den Körper schnell zu spüren. Umso wichtiger ist ein guter Sonnenschutz, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Und nicht nur das: Das wogende Körpermeer heizt die Temperaturen zusätzlich an, weshalb gefährliche Hitzschläge auf Sommerfestivals keine Seltenheit sind. Eine weitere ernste Gefahr ist ein Sonnenstich. Besonders, wenn die Sonne zu lang auf den ungeschützten Kopf oder Nacken brennt.

Damit es gar nicht erst so weit kommt und Sie das Festival unbeschwert genießen können, sollten Sie diese Ratschläge unbedingt beherzigen.

Ein junger Mann mit einem modischen Hemd und einem Anglerhut im dunklen Camouflage-Design steht auf dem Zeltplatz eines sommerlichen Open Airs. Unscharf sind im Hintergrund Zelte und ein weiterer junger Mann zu erkennen, der ebenfalls einen Hut trägt.

© iStock / SolStock

Ein Hut oder eine Mütze: notwendiges und modisches Accessoire für sommerliche Festivalgäste.
  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor: ein Must-have für Festival-Fans

    Cremen Sie alle unbedeckten Körperstellen eine halbe Stunde vor Beginn des Festivals reichlich mit Sonnencreme ein. Vor allem bei lichtempfindlicher Haut sollten Sie eine Creme mit sehr hohem Lichtschutzfaktor (LSF) wählen, am besten 50+. Achten Sie darauf, dass die Creme sowohl UV-A- als auch UV-B-Filter aufweist. Cremen Sie sie mehrmals täglich nach, um die Schutzwirkung aufrechtzuerhalten. Auch wenn keine Sonnencreme wirklich wasserfest ist, so gibt es doch Produkte, die zumindest eine höhere Wasserbeständigkeit aufweisen. Zwar gehen Sie auf einem Festival meist nicht baden, aber darauf zu achten ist trotzdem nicht verkehrt, damit der Schweiß, der beim Feiern fließt, die Schutzwirkung nicht zu sehr beeinträchtigt.

  • Wer ausgiebig in der Sonne feiert, muss viel trinken

    Ein kühles Bier mag für viele Festival-Fans dazugehören, aber es ist die falsche Wahl. Alkohol wirkt schneller und intensiver, wenn es heiß ist und die Sonne brennt. Da sich bei Hitze die Blutgefäße weiten, sinkt der Blutdruck. All diese Faktoren erhöhen das Risiko für einen Kreislaufkollaps. Es gibt auf Festivals genügend alkoholfreie Varianten. Am besten sind Wasser oder andere ungesüßte alkoholfreie Getränke. Mit Mineralwasser und Saftschorlen können Sie nicht nur beim Schwitzen den Flüssigkeitsverlust ausgleichen, sondern auch den Verlust von Elektrolyten und Mineralstoffen. Ausreichend trinken ist immer wichtig, auf Sommerfestivals noch viel mehr.

  • Sommerspaß niemals „oben ohne“: nur mit Kopfbedeckung aufs Festival

    Unbedeckter Kopf und Nacken? Keine gute Idee in der Sommerhitze. Auch wenn Sie sich nicht für einen Sonnenhut-Typ halten: Ein Verzicht auf eine Kopfbedeckung aus modischen Gründen kann unangenehme Folgen haben, die Stichworte sind nicht nur Sonnenbrand, sondern auch Hitzschlag und Sonnenstich. Wenn Sie modisch up to date mit dem Festival sein wollen, finden sich im Merchandise-Angebot der Festivals oder der einzelnen Bands meist zahlreiche passende Hüte und Mützen. Wobei ein breitkrempiger Hut, der auch den Ohren, dem Nacken und dem Gesicht Sonnenschutz bietet, natürlich am besten ist.

  • Sonnenbrillen erhöhen nicht nur den Coolness-Faktor

    Die meisten Festivalbesucher haben sie ohnehin dabei: Sonnenbrillen. Allerdings sollte es die Richtige sein. Dunkle Gläser sind nicht gleichzusetzen mit gutem Sonnenschutz, denn die Tönung verrät nichts darüber, ob eine Brille Ihre Augen effektiv vor UV-Strahlen schützen. Am besten sind Sonnenbrillen mit UV400-Schutz. Diese Sonnenbrillen blockieren mehr als 99 Prozent der UV-A- und UV-B-Strahlung. Wenn Sie bereits eine Sonnenbrille besitzen und nicht sicher sind, ob sie ausreichend UV-Schutz bietet, können Sie das in vielen Optikergeschäften kostenlos überprüfen lassen.

  • Luftige und leichte, aber gerne auch lange Kleidung

    Ein Tanktop mit dem Logo der Lieblingsband ist bestimmt eine gute Festivalbekleidung. Noch besser ist es, darüber ein leichtes Leinenhemd zu tragen, dass Schultern und Arme schützt. Generell ist eine leichte lange Hose immer besser als Shorts und ein Longsleeve besser als T-Shirts oder Tanktops. Ein Tipp besonders für Menschen mit sonnenempfindlicher Haut: Es gibt Bekleidung mit zertifiziertem Sonnenschutz.

  • Mittagshitze vermeiden und auch mal aus dem Schatten lauschen

    In den meisten Gegenden ist die UV-Strahlung zwischen 11 und 15 Uhr am intensivsten. Halten Sie sich in diesem Zeitraum nicht zu lang in der Sonne auf. Wenn nicht gerade Ihre Lieblingsband spielt, die Sie unbedingt aus nächster Nähe feiern möchten, ist es ratsam, sich zwischendurch regelmäßig einen schattigen Platz zu suchen. Natürlich können nicht alle Festivalbesucher und -besucherinnen gleichzeitig im Schatten stehen, aber bestimmt finden sich unter Sonnenschirmen oder hinter Getränkebuden auf dem Gelände ein paar schattige Plätzchen, von denen aus man noch genug vom Treiben auf der Bühne mitbekommt. Wenn Sie auf dem Festivalgelände campen, lohnt es sich, ein Sonnensegel oder Sonnenschirme mitzunehmen.

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Welche Sonnencreme ist die Richtige für mich?

Sonnencreme kann die Zeit verlängern, bis es zu einem Sonnenbrand kommt. Der LSF gibt an, wie viel länger Sie sich mit dieser Sonnencreme in der Sonne aufhalten können als ohne Schutz – so die Theorie. Dazu kommt, dass jeder Mensch eine sogenannte Eigenschutzzeit hat. Sie gibt an, wie lange Sie ungefähr ungeschützt in der Sonne verweilen können, ohne dass Ihre Haut Schaden nimmt. Diese Eigenschutzzeit ist abhängig vom Hauttyp. Menschen mit sehr heller Haut haben zum Beispiel lediglich eine Eigenschutzzeit von fünf bis zehn Minuten.

Hauttyp-Test

Je empfindlicher unsere Haut auf UV-Strahlung reagiert, desto mehr Schutz braucht sie. Abhängig von der Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung werden sechs Hauttypen unterschieden. Wenn Sie Ihren Hauttyp kennen, können Sie Ihren Sonnenschutz besser auf die Bedürfnisse Ihrer Haut abstimmen. Finden Sie mit einem Test heraus, welcher Hauttyp Sie sind.

Ein LSF von 20 erhöht die maximale Aufenthaltsdauer um das zwanzigfache, ein LSF von 50 um das fünfzigfache. Bei einer Eigenschutzzeit von zehn Minuten ergibt sich zum Beispiel bei LSF 20 eine Aufenthaltsdauer in der Sonne von 200 Minuten (10 x 20). Trotzdem kann es nicht schaden, unabhängig vom Hauttyp einen möglichst hohen LSF zu wählen. Beim Sonnenschutz ist mehr wirklich mehr. Ein höherer LSF bietet mehr Schutz und es ist immer sinnvoll, schon vor dem Ende der errechneten Schutzzeit kräftig nachzucremen.

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Sonnenschutz-Mythen im Schnellcheck

Manche Mythen rund um Sommerbräune und Sonnenschutz halten sich wirklich hartnäckig. Wir haben einige unter die Lupe genommen.

  • Dunkle Haut braucht keinen Sonnenschutz

    Menschen mit dunkler Haut haben von Natur aus mehr Melanin in der Oberhaut und damit tatsächlich einen besseren Schutz vor Sonnenstrahlen als hellhäutige Menschen. Das bedeutet aber nur, dass sie sich länger in der Sonne aufhalten können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen und dass sie einen niedrigeren LSF benötigen. Wenn sie zu lang in der Sonne bleiben, bekommen auch dunkelhäutige Menschen einen Sonnenbrand. Und auch bei ihnen beschleunigt UV-Strahlung die Hautalterung und erhöht das Hautkrebsrisiko.

  • Mit hohem LSF kann man sich unbesorgt in der Sonne aufhalten

    Der LSF allein beschreibt die Schutzwirkung einer Sonnencreme nur unvollständig. Er wird über den Schutz vor UV-B-Strahlung definiert. Es ist aber wichtig, dass eine Creme auch vor UV-A-Strahlung schützt. Das ist auf dem Etikett angegeben. Aber auch ein LSF 50+ mit UV-A-Filter bietet keinen absoluten Schutz. Deshalb sollten Sie trotz Sonnencreme Ihren Aufenthalt in der Sonne nicht übermäßig ausdehnen. Nutzen Sie die theoretische Schutzzeit nach dem LSF und Ihrer Eigenschutzzeit höchstens zu 60 Prozent aus.

  • Im Schatten holt man sich nie einen Sonnenbrand

    Ob man sich im Schatten einen Sonnenbrand zuziehen kann oder nicht, hängt von der Qualität des Schattens ab. Oft reduziert er nur die Intensität der Strahlung, ohne sie vollständig abzuschirmen. Unter dem dichten Blätterdach eines Baumes zum Beispiel nur um etwa 20 Prozent, unter einem Sonnenschirm nur um 10 bis 30 Prozent. Und wer sich im tiefen Schatten, etwa hinter einer Hauswand, aufhält, ist zwar vor direkter, aber nicht immer vor indirekter Strahlung geschützt. Gegenüberliegende helle Hauswände, Sand oder Wasser reflektieren die UV-Strahlung und können so auch schattige Plätze erreichen. Sonnenschutz ist auch im Schatten wichtig.

  • Bei bewölktem Himmel oder im Winter ist Sonnenschutz überflüssig

    Je nach Wolkendichte schirmen Wolken mehr oder weniger Strahlung ab. Eine geschlossene Wolkendecke kann bis zu 90 Prozent der UV-Strahlung abfangen. Selbst dann dringen also immer noch genügend Strahlen durch, um die Haut zu schädigen. Und eine nur leichte Bewölkung, bei der die Sonne noch zu sehen ist, kann die UV-Strahlung sogar verstärken. Auch im Winter ist die UV-Strahlung lediglich geringer, aber immer noch ausreichend vorhanden, so dass ein Schutz des Gesichts erforderlich ist – besonders an sonnigen Tagen im reflektierenden Schnee.

  • Jede Kleidung schützt vor UV-Strahlung

    Prinzipiell bietet jedes Kleidungsstück Schutz vor UV-Strahlung. Wie gut dieser Schutz ist, hängt aber vom Material und der Dichte des Stoffes ab. Je dichter, desto besser. Viele „fadenscheinige“ T-Shirts oder Hemden bieten daher nur einen geringen Schutz. Es gibt außerdem UV-Schutzkleidung. Ihre Schutzwirkung wird durch einen speziellen UV-Schutzfaktor für Kleidung ausgewiesen. Dieser gibt an, wie lange Sie sich mit der UV-Schutzkleidung in der Sonne aufhalten können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Es existieren außerdem verschiedene Standards für den UV-Schutz durch Kleidung, von denen der australisch-neuseeländische am strengsten ist.

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