Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Splitter richtig entfernen

Veröffentlicht am:25.01.2024

4 Minuten Lesedauer

Einen Moment nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Ein Splitter in der Haut kann unangenehme Schmerzen verursachen. Warum sollte man Splitter entfernen? Wie geht das und wann muss man mit einem Splitter zum Arzt oder zur Ärztin?

Eine Person entfernt mithilfe einer Nadel bei einem anderen Menschen einen Splitter aus dem rechten Zeigefinger.

© iStock / Oleksandr Shatyrov

Schritt für Schritt-Anleitung: Splitter entfernen

Der Splitter hat im Deutschen viele Namen: Im süddeutschen Raum wird er zum Beispiel auch Spreißel, Schiefer, Schiefling oder Spleißen genannt. Doch ganz gleich, wie er heißt, wir alle wissen, dass er unangenehm sein kann. So entfernen Sie einen lästigen Splitter:

1. Waschen

Bevor Sie den Splitter entfernen, sollten Sie die betroffene Stelle mit Seife und Wasser gut reinigen.

2. Desinfizieren

Um einer Infektion an der betroffenen Stelle vorzubeugen, ist es wichtig, die Hilfsmittel wie Pinzette und Nadel und die betroffene Stelle selbst gründlich zu desinfizieren, bevor Sie mit der Entfernung des Splitters fortfahren.

3. Splitter entfernen

Der wichtigste Schritt ist, den Splitter langsam an die Oberfläche zu bringen. Wenn er nicht allzu tief in der Haut sitzt und die Spitze des Splitters herausragt, geht das in der Regel gut mit einer Pinzette. Bei tiefersitzenden Splittern müssen Sie gegebenenfalls zur Nadel greifen. Dies funktioniert am besten, indem Sie mit einer sterilen Nadel an der Stelle des Splitters vorsichtig in die Haut stechen und so weit vordringen, bis der Splitter freigelegt ist. Dann können Sie ihn vorsichtig mit der Nadel unterheben und langsam herausschieben. Wichtig ist, dabei keinen Druck auf die Hautstelle auszuüben, da der Splitter sonst brechen könnte, wodurch die Behandlung verkompliziert wird. Wenn die Spitze gut sichtbar an der Hautoberfläche ist, können Sie den Spreißel mit einer Pinzette herausziehen.

Häufig findet man auch den Tipp, zum Entfernen eines Splitters Zugsalbe zu verwenden. Allerdings dürfen die Salben, die die Haut weicher machen und die Durchblutung fördern, nicht bei offenen Wunden angewendet werden. Zugsalbe sollte daher nur nach ärztlicher Rücksprache benutzt werden, zum Beispiel, wenn sich ein eingewachsener Splitter entzündet hat.

Eine Person wird in den Oberarm geimpft, um eine Tetanusinfektion vorzubeugen, nachdem ein Splitter entfernt wurde.

© iStock / Pornpak Khunatorn

Ein Splitter, der nicht entfernt wird, kann eine Entzündung verursachen. Dann ist es wichtig, im Zweifel den Tetanus-Impfschutz aufzufrischen.

4. Infektionen vorbeugen

Zum Schluss muss die Wunde nach der Entfernung des Splitters richtig versorgt werden. Desinfizieren Sie die betroffene Stelle oder waschen Sie sie nochmals gründlich mit Seife. Beobachten Sie die Stelle in den nächsten Tagen. Wenn es nach dem Entfernen eines Splitters Anzeichen für eine Infektion gibt, wie Rötungen oder verhärtete Haut, suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf. Auch wenn der Splitter so tief in der Haut steckt, dass Pinzette oder Nadel nicht weiterhelfen, sollten ein Arzt oder eine Ärztin zu Rate gezogen werden.

Schauen Sie auch in Ihr Impfbuch und überprüfen Sie, ob Ihre Tetanus-Impfung noch aktuell ist. Diese sollte nach der Grundimmunisierung alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Denn: Auslöser von Tetanus ist das Bakterium Clostridium tetani, dessen Sporen schon durch die kleinste Verletzung, wie einem Splitter oder einem Dorn, in den Organismus geraten können.

Besser informiert mit der AOK

Die AOK hilft Ihnen, den menschlichen Körper zu verstehen, Krankheiten zu erkennen und zu handeln. Lernen Sie unsere Leistungen, Angebote und unser Informationsangebot kennen.

Welche Risiken entstehen, wenn man Splitter nicht entfernt?

Ein Splitter, der nicht entfernt wird, birgt einige Risiken. Zum einen kann er eine Infektion verursachen: Mit seinem Eindringen können Bakterien in die Haut gelangen und Entzündungen verursachen. Das kann zu Schmerzen, Rötungen und Schwellungen führen. Je nach Schwere der Infektion kann sich auch Eiter bilden. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann der Eiter nicht abfließen und es entsteht eine Überwärmung sowie ein schmerzhaftes Druckgefühl. Eine weitere mögliche Folge ist ein Abszess im Hautgewebe.

Zum anderen kann ein Splitter Nerven oder Blutgefäße verletzen, wenn er sehr tief in die Haut eingedrungen ist oder sich an einer empfindlichen Stelle befindet. Dann ist es wichtig, sich unverzüglich in ärztliche Behandlung zu begeben, um den Splitter sofort entfernen zu lassen. Generell gilt: Ein Splitter sollte immer mit Vorsicht behandelt werden, um sich nicht noch mehr weh zu tun.

Passende Artikel zum Thema

Splitter entfernen bei Kindern: Tipps für Eltern

Das Entfernen von Splittern kann für Kinder unangenehm sein. Manchmal haben sie Angst oder sie weigern sich, für die Entfernung still zu halten. Mit diesen Tricks machen Eltern die Behandlung für ihr Kind leichter:

  • Beruhigen Sie Ihr Kind. Sprechen Sie ruhig und sanft, und versichern Sie ihm, dass Sie ihm helfen werden. Kinder spüren oft die Angst ihrer Eltern, deshalb ist es wichtig, in solchen Situationen Ruhe zu bewahren.
  • Betäuben Sie die betroffene Stelle. Wenn der Splitter tief sitzt und das Kind sehr schmerzempfindlich ist, kann eine betäubende Salbe helfen. Sprechen Sie vorher mit einem Apotheker oder einer Apothekerin, welche Salbe sich für Ihr Kind am besten eignet.
  • Stellen Sie ein Belohnung in Aussicht. Versprechen Sie Ihrem Kind ein kleines Geschenk, wenn es beim Entfernen des Splitters kooperiert. Dies kann das Kind motivieren und ihm helfen, die unangenehme Situation zu bewältigen.
  • Loben und ermutigen Sie das Kind für seine Tapferkeit. Das kann das Kind stärken, so dass es die schmerzhafte Situation ruhig und gelassen übersteht.

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?