Haut & Allergie
Trockene Haut im Winter: Tipps zur richtigen Pflege
Veröffentlicht am:18.02.2021
3 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 02.08.2023
Klirrende Temperaturen, trockene Heizungsluft und kalter Wind: Im Winter wird die Haut stark strapaziert. Oft reagiert sie darauf empfindlich. Da sich die Auslöser nicht komplett vermeiden lassen, hilft vor allem die richtige Hautpflege.
Wieso entsteht trockene Haut im Winter?
Gerade im Winter kommt es zu trockener Haut, da die Heizungsluft trocken ist und der Haut Feuchtigkeit entzieht. Die Folge: Sie wird empfindlich und rau. Die Haut kann im Winter bei kalten Temperaturen auch deshalb austrocknen, weil die Luftfeuchtigkeit im Freien wesentlich geringer ist als im Sommer. Zudem ziehen sich in der Kälte die Blutgefäße unter der Haut zusammen, um die Wärme im Körperinneren zu halten. Die Blutzufuhr zur Haut wird heruntergefahren und sie sieht blass aus. Hierdurch vermindert sich auch die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr und somit auch der Stoffwechsel.
Fallen die Temperaturen, produzieren die Talgdrüsen immer weniger Fett beziehungsweise das Fett kommt durch die höhere Dickflüssigkeit immer schlechter aus den Drüsen auf die Hautoberfläche. Fehlt der Fettfilm, verdunstet Wasser schneller von der Hautoberfläche, was trockene Haut begünstigt. Trockene Heizungsluft verstärkt diesen Effekt.
Neben diesen Einflüssen können weitere Faktoren dazu beitragen, dass die Haut austrocknet, insbesondere Rauchen, zu häufige und zu heiße Bäder oder Duschbäder oder zu aggressive Seifen. Nicht zuletzt spielt auch das Alter bei vielen Menschen eine Rolle: Denn je älter die Haut wird, desto weniger Fette kann sie bilden und Feuchtigkeit speichern.
Wie sieht trockene Haut aus?
Trockene Haut macht sich durch diese Anzeichen bemerkbar:
- die Haut spannt
- die Haut ist gerötet und rau
- feine Risse und Schuppungen sind erkennbar
- die betroffene Hautstelle juckt und schmerzt und reagiert besonders empfindlich auf äußere Einflüsse
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Was kann man gegen trockene Haut tun?
Wer im Winter unter trockener Haut leidet, sollte vor allem auf die richtige Pflege achten. Feuchtigkeitsspendende Cremes erhalten die natürliche Schutzbarriere der Haut. Sie dürfen in der kälteren Jahreszeit durchaus auch etwas reichhaltiger sein, also mehr Fett enthalten. Zudem helfen Präparate, die drei bis zwölf Prozent Harnstoff (Urea) enthalten. Sie spenden besonders gut Feuchtigkeit und binden sie in der Haut. Auf eigentlich gesunde pflanzliche Zutaten wie Teebaumöl oder Wollwachs können manche Menschen allergisch reagieren. Verschlechtert sich die Haut unter der Pflege, können Sie es mit einer sogenannten Basiscreme aus der Apotheke versuchen, bei der keinerlei allergene Stoffe enthalten sind.
Schutzmaßnahmen bei trockener Haut
Um trockene Haut nicht zu verschlimmern und bestenfalls sogar vorzubeugen, ist es beim Händewaschen und Duschen ratsam, auf milde, rückfettende Waschlotionen zurückzugreifen und die Haut nicht zu lange mit heißem Wasser zu reinigen. Empfohlen wird, nicht länger als zehn Minuten und eher warm als heiß zu duschen oder zu baden. Wer den Abwasch von Hand erledigt, kann die Haut zusätzlich durch Gummihandschuhe schützen. Beim Winterspaziergang oder anderen Aktivitäten in kalter Luft ist es zudem wichtig, so viel Haut wie möglich durch Kleidung zu schützen.
Gesunde Ernährung bei trockener Haut
Hilft es der Haut, mehr zu trinken? In einer systematischen Übersichtsarbeit kam heraus, dass durch eine hohe Flüssigkeitszufuhr trockene Haut nicht verbessert werden kann. Flüssigkeitsmangel ist jedoch erwiesenermaßen schlecht für die Haut. Daher empfiehlt es sich, auch im Winter immer genug zu trinken, mindestens 1,5 Liter pro Tag, am besten Wasser, ungesüßte Tees oder stark verdünnte Fruchtsaftschorlen. Zudem versorgt eine ausgewogene Ernährung die Haut mit allen wichtigen Nährstoffen und Vitaminen. So bleibt sie gesund und kann äußeren Einflüssen besser standhalten.
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Wann ist bei trockener Haut ärztlicher Rat sinnvoll?
Trockene Haut, die in den Wintermonaten auftritt und sich unter guter Pflege wieder bessert, ist in der Regel nicht problematisch. Wenn alle Anstrengungen und Pflegemaßnahmen nichts nützen und folgende Symptome auftreten, sollten Sie zu einem Arzt oder zu einer Ärztin gehen:
- Trockenheit und Juckreiz stören beim Schlafen.
- Sie haben offene Wunden oder Infektionen durch Kratzen.
- Sie haben großflächig schuppende oder sich schälende Haut.
Trockene Haut kann auch ein Symptom einer behandlungsbedürftigen Hauterkrankung sein. Dazu gehören zum Beispiel Neurodermitis, Psoriasis, verschiedenen Hautinfektionen, Kontaktekzeme durch Allergien und Diabetes. Sie kann außerdem als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. Sprechen Sie also unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Ihre Haut nach der Einnahme eines neuen Medikaments austrocknet.