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Haut & Allergie

Verstopfte Talgdrüsen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Veröffentlicht am:15.07.2024

4 Minuten Lesedauer

Verstopfte Talgdrüsen können Hautprobleme verursachen. Was sind Talgdrüsen überhaupt und welche Funktion haben sie? Und welche Tipps gibt es, wenn sie verstopft sind?

Eine Frau mit langen lockigen Haaren in schwarzem Trägertop steht vor einem runden Spiegel und ist im Begriff, ihr Gesicht mit den Fingern zu berühren.

© iStock / Fly View Productions

Was sind Talgdrüsen?

Talgdrüsen kommen am ganzen Körper vor. Sie liegen in der Lederhaut – direkt unter der äußersten Hautschicht, der Epidermis – und sind meist an Haarfollikel gebunden. Die wichtigste Funktion der Talgdrüsen ist es, Talg – ein Sekret aus Fett, Eiweiß, Cholesterin und Elektrolyten – nach außen abzugeben. Der Talg schützt Haut und Haar vor dem Austrocknen und hält beides geschmeidig.

Wie können Talgdrüsen verstopfen?

Produzieren Talgdrüsen zu viel Talg, können sie verstopfen. Der überschüssige Talg sammelt sich in den Hautporen, trocknet ein und verhindert, dass der restliche Talg richtig abfließen kann. Es gibt verschiedene Ursachen, warum Talgdrüsen übermäßig aktiv sind; zum Beispiel eine genetische Veranlagung. Außerdem können hormonelle Veränderungen – etwa während der Pubertät oder während des weiblichen Menstruationszyklus – vorübergehend zu einer übermäßigen Talgproduktion führen. Auch abgestorbene Hautzellen können die Talgdrüsen verstopfen, wenn sie sich an der Hautoberfläche sammeln und nicht durch Reibung – etwa an der Kleidung – oder durch regelmäßiges Waschen abgetragen werden.

Symptome verstopfter Talgdrüsen

Verstopfte Talgdrüsen können sich auf unterschiedliche Weise zeigen:

Mitesser: Am häufigsten werden die Talgdrüsen von einem Hornpfropf verstopft, der sich aus Hornzellen, Haarresten und Talg bilden kann. Der Hornpfropf hindert den Talg daran, über die Hautoberfläche abzufließen. Dadurch staut sich der Talg, und das Talgdrüsenfollikel weitet sich aus. Dies führt zur Ausbildung eines Mitessers (Komedo). Sitzt der Hornpfropf tief und ist die Pore an der Oberfläche nicht erweitert, spricht man von einem geschlossenen Mitesser. Er ist von außen kaum sichtbar.

Leichter zu erkennen sind offene Mitesser: Sie haben meist einen schwarz gefärbten Kopf und eine erweiterte Pore. Die dunkle Färbung entsteht nicht, wie meist vermutet, durch Schmutz, sondern durch den Hautfarbstoff Melanin, der sich mit dem Sauerstoff der Luft verbindet.

Akne: Mitesser bieten einen Nährboden für Bakterien. Vermehren sie sich, kann der Körper darauf mit einer Entzündung reagieren. Es entstehen rote Pickel und Eiterbläschen. Diese entzündliche Akne nennt man auch Aknepustulosa. Aknepickel sind hartnäckiger als gewöhnliche Mitesser. Mit Eintreten der Pubertät entwickeln die meisten Jugendlichen Akne, die von leicht über mittelschwer bis hin zu schwer ausgeprägt sein kann. Im Alter von etwa 20 Jahren geht Akne oft wieder von selbst zurück. Weltweit ist Akne die häufigste dermatologische Erkrankung.

Atherom: Bei einem Atherom handelt es sich um eine gutartige Zyste, die im Bereich einer Haarwurzel durch eine verstopfte Talgdrüse entsteht und mit Talg und Hautzellen gefüllt ist. Sie wird umgangssprachlich auch als Grützbeutel bezeichnet. Es ist nicht eindeutig geklärt, warum manche Menschen Atherome entwickeln und andere nicht. Die genetische Veranlagung scheint dabei eine Rolle zu spielen, denn bei stark fettiger Haut, die viel Talg produziert, entwickeln Atherome sich häufiger. Atherome treten meist auf der Kopfhaut, im Gesicht, an Hals, Nacken und Genitalien auf und können bis auf fünf Zentimeter anwachsen. In der Regel sind Atherome aber ungefährlich. Sie müssen nur in bestimmten Fällen entfernt werden, zum Beispiel, wenn sie auf andere Strukturen drücken oder sich entzünden.

Kann man verstopfte Talgdrüsen ausdrücken?

Verstopfte Talgdrüsen sollte man nicht selbst ausdrücken. Eiter kann durch den Druck noch tiefer in die Talgdrüse gelangen, ebenso können Schmutz und Bakterien an den Fingern die Haut zusätzlich verunreinigen. Beides kann Entzündungen fördern und zu Narben führen. Vom Ausdrücken eines Atheroms wird ebenso dringend abgeraten. Bei einem schmerzenden oder störenden Atherom sollte man sich immer in die Behandlung einer Hautärztin oder eines Hautarztes begeben.

Eine Frau mittleren Alters mit roten Locken steht in einer Drogerie und liest die Liste der Inhaltstoffe auf einer Cremedose.

© iStock / izusek

Bei der Wahl der Hautpflege ist es wichtig, auf die Inhaltsstoffe zu achten. Leichte Öl-in-Wasser-Emulsionen sind bei fettiger Haut geeigneter als fetthaltige Cremes.

Was hilft bei verstopften Talgdrüsen?

Wichtig ist zu wissen, dass verstopfte Talgdrüsen nichts mit mangelnder Hygiene zu tun haben. Wie Sie bereits erfahren haben, können hormonelle Veränderungen der Grund dafür sein, dass die Talgproduktion steigt – und damit auch das Risiko für verstopfte Talgdrüsen. Außerdem gibt es genetische Faktoren, die verstopfte Talgdrüsen begünstigen können, zum Beispiel eine Veranlagung zu fettiger Haut. Trotzdem ist es sinnvoll, auf die richtige Hautpflege zu achten. Bei den Pflegeprodukten sollte man nicht zu fetthaltigen Salben greifen, die die Poren verstopfen können. Besser sind leichte Öl-in-Wasser-Emulsionen (Lotionen) oder feuchtigkeitsspeichernde Gele (Hydrogele). Um die Haut nicht zu reizen, sollte man Waschlotionen mit einem neutralen pH-Wert von 5,5 benutzen. Normale Seifen haben häufig einen pH-Wert von 8 oder höher und schaden dem natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Zudem stehen bestimmte Lebensmittel in Verdacht, die Talgproduktion zu begünstigen. Welche Ernährung hier am förderlichsten ist, wird von der Forschung weiterhin untersucht.

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