Haut & Allergie
Flecken auf der Haut: Was tun bei Kleienpilzflechte?
Veröffentlicht am:12.05.2023
3 Minuten Lesedauer
Die Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) ist eine Hauterkrankung, bei der ein eigentlich harmloser Hautpilz sich plötzlich stark vermehrt. Dabei bilden sich Flecken auf der Haut, vor allem an Oberkörper und Armen.
Kleienpilzflechte: Was ist die Ursache?
Auslöser der Kleienpilzflechte ist der Hefepilz Malassezia furfur, der früher auch Pityrosporum genannt wurde. Daher stammt der heute noch gebräuchliche Name Pityriasis versicolor. Der Pilz gehört bei den meisten Menschen zur normalen Hautflora, ohne dabei aufzufallen. Manchmal beginnt er jedoch zu wuchern, ändert seine Wuchsform und bildet die für die Krankheit typischen Flecken auf der Haut.
Zu den Risikofaktoren für eine Kleienpilzflechte gehören:
- heißes und feuchtes Klima
- verstärktes Schwitzen (zum Beispiel beim Sport)
- Kosmetika und Öle, welche die Hautporen verschließen (komedogene Stoffe)
Übrigens: Die Kleienpilzflechte hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun und ist auch nicht ansteckend.
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Dunkle oder helle Flecken auf der Haut
Das auffälligste Symptom der Kleienpilzflechte sind die charakteristischen Flecken auf der Haut. Erkennbar sind sie vor allem an ihrer besonderen Färbung: Die Flecken erscheinen meist gelblich-bräunlich oder rosafarben. Auf dunkler oder gebräunter Haut erscheinen sie oft heller, bei sehr heller Haut eher dunkler als die gesunde Haut. Das erklärt den zweiten Namensteil „versicolor“ (auf Deutsch: „verdrehte Farbe“). Im weiteren Verlauf vergrößern sie sich und wachsen zu großen, unregelmäßigen Flächen zusammen. Teilweise weisen sie kleine, fast staubartige Schuppen auf.
Bei hellhäutigen Menschen können sie daher im Sommer, wenn die Haut etwa an den Schultern und Oberarmen braun wird, als Pigmentierungsstörung auffallen: Es bilden sich helle, ovale Flecken auf dunklem Grund. Ursache ist, dass der Hefepilz die Entwicklung des Hautpigments Melanin hemmt und die Haut an den betroffenen Stellen nicht bräunt. Eins aber ist allen Flecken gemeinsam: Sie jucken nicht.
Meist zeigt sich Pityriasis versicolor am Rücken, an der Brust, im Nacken und auf den Armen. Bei Kindern ist zum Teil auch das Gesicht betroffen. Eine Kleienflechte auf der Kopfhaut fällt hingegen oft nicht oder nur durch kleine Schuppen auf – denn hier siedelt der Pilz sich besonders gern an.
Wissenswertes zur Kleienpilzflechte
Die Diagnose geht bei einer Kleienpilzflechte oft schnell: Die Erkrankung kommt relativ häufig vor und oft erkennen Hautärztinnen und Hautärzte sie bereits am äußeren Erscheinungsbild der Flecken. Zur Sicherheit kann mit einem durchsichtigen Klebestreifen eine kleine Probe der Hautschuppen genommen und unter dem Mikroskop untersucht werden.
In gemäßigten Klimazonen sind etwa 1 bis 4 Prozent, in tropischen und subtropischen Ländern bis zu 40 Prozent der Menschen von einer Kleienpilzflechte betroffen.
Wie gestaltet sich die Therapie bei Pityriasis versicolor?
Bei kühlerem Wetter bildet sich die Kleienpilzflechte oft etwas zurück, verschwindet aber selten von selbst. Meist lässt sich die Hauterkrankung recht gut äußerlich behandeln – zum Beispiel mit Shampoos mit Econazol, Selendisulfid oder Ketoconazol sowie Salben, die beispielsweise Ciclopirox enthalten.
Diese Arzneistoffe hemmen das Pilzwachstum oder töten die Pilze direkt ab. Damit sie gut wirken, ist es wichtig, die Haare und die betroffenen Hautstellen am Kopf mit dem Shampoo einzuschäumen und einige Minuten einwirken zu lassen. Cremes und Salben werden in der Regel abends aufgetragen und entfalten über Nacht ihre volle Wirkung. In manchen Fällen reicht eine äußerliche Behandlung der Kleienpilzflechte nicht aus. Dann verschreibt die Hautärztin oder der Hautarzt Tabletten mit einem antimykotischen Wirkstoff.
Rückfälle sind bei der Pityriasis versicolor keine Seltenheit: Wer anfällig für die Kleienpilzflechte ist, hat oft immer wieder mit dem Hefepilz auf der Haut zu kämpfen. Hier hilft es meist, alle zwei bis vier Wochen ein Anti-Pilz-Shampoo auf Haut und Kopfhaut anzuwenden – auch ohne Symptome. Manchmal empfiehlt die Dermatologin oder der Dermatologe auch, vorbeugend alle vier Wochen entsprechende Tabletten einzunehmen. Mit beiden Maßnahmen lässt sich das Risiko eines Rückfalls deutlich senken.