Haut & Allergie
Waschmittelallergie: Was tun bei Ausschlag?
Veröffentlicht am:12.05.2022
4 Minuten Lesedauer
Sensible Haut kann auf frisch gewaschene Wäsche gereizt reagieren. Um das zu vermeiden, sollten Allergiker einige Dinge beachten. So vermeiden Sie Waschmittelrückstände auf der gewaschenen Wäsche, finden bei Allergien gegen Duftstoffe geeignete Waschmittel und schützen sich so vor Irritationen und juckendem Hautausschlag.
Was ist eine Allergie gegen Waschmittel?
Bei einer Waschmittelallergie reagiert die Haut mit Jucken, einem rötlichen Hautausschlag, einer Schwellung und trockener Haut dort, wo der Kontakt mit behandelter Wäsche besteht. Manchmal können auch Bläschen auftreten.
Bei einer Waschmittelallergie handelt es sich um eine sogenannte Kontaktallergie. Das heißt, Reaktionen kommen durch Kontakt der Haut mit dem Allergen zustande. Die Symptome treten in der Regel nicht sofort auf, sondern erst nach zwei bis drei Tagen. Wenn bereits eine deutliche Sensibilisierung gegen die Inhaltsstoffe besteht, kann die Reaktion sofort erfolgen.
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Was löst eine Allergie gegen Waschmittel aus?
Waschmittel und Weichspüler enthalten chemische Stoffe, die die Wäsche reinigen, geschmeidig machen und/oder mit frischem Duft versehen – jedoch sind nicht alle von ihnen auch Kontaktallergene. Tenside, also Substanzen, welche die Löslichkeit von Schmutzpartikeln in Wasser erhöhen, können beispielsweise zwar Haut und Schleimhäute reizen, gelten aber nicht als allergieauslösend.
Da die Tenside aber zum Beispiel Eiweiße löslich machen, können Waschmittelrückstände in der Kleidung dazu führen, dass allergieauslösende Eiweiße die Hautbarrieren überwinden. Außerdem enthalten viele Waschmittel Konservierungsstoffe oder Duftstoffe wie Limone, Hexylzimtaldehyd oder Linalool, die Allergien auslösen können. Die Wäsche selbst kann ebenfalls Allergien auslösen. Verantwortlich sind dann meist Farbstoffe oder sogenannte Ausrüstungen der Stoffe, die diese knitterfrei, geruchshemmend oder antibakteriell machen sollen.
Ist Weichspüler für Allergiker geeignet?
Weichspüler sollen die Wäsche weich machen und ihr eine lang anhaltende Frische geben. Für diesen Effekt sind Duft- und Konservierungsstoffe nötig, die die Haut reizen können. 26 der am häufigsten Allergien auslösenden Duftstoffe müssen in Europa deklariert werden. Die anderen möglichen Auslöser müssen noch nicht gelistet werden – die EU sieht aber entsprechende Maßnahmen vor. Wer allergisch auf Wäsche reagiert, sollte daher möglichst keine Weichspüler verwenden.
Sollten Allergiker Pulver- oder Flüssigwaschmittel verwenden?
Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) empfiehlt Allergikern beim Wäschewaschen Pulverwaschmittel zu benutzen. Flüssiges Waschmittel muss konserviert werden und die dafür benutzten Konservierungsstoffe, beispielsweise Methylisothiazolinon (MIT), können für Allergiker problematisch sein.
Sind Sensitiv-Produkte besser?
Waschmittel mit der Bezeichnung „sensitiv“ suggerieren, dass sie besonders hautfreundlich sind oder nur wenige Duftstoffe enthalten. Doch der Begriff ist gesetzlich nicht geschützt, er stellt also keine Anforderungen an die Inhaltsstoffe dieser Produkte. Daher können auch sie Rötungen und Hautreizungen hervorrufen. Wer empfindlich reagiert, sollte daher auch die Inhaltsstoffe von Sensitiv-Produkten als mögliche Allergieauslöser in Betracht ziehen.
Was hilft gegen eine Waschmittelallergie?
Leider lässt sich eine Kontaktallergie nicht heilen, darum gilt es in erster Linie, den Auslöser zu vermeiden. Da die Reaktionen in der Regel verzögert auftreten, gestaltet sich das Identifizieren des Urhebers der Irritation häufig als schwierig. Viele Betroffene wechseln deshalb das Waschmittel rein auf Verdacht. Enthält das neue Produkt aber ebenfalls das allergieauslösende Allergen, kann das die allergische Reaktion verstärken. Die meisten Duftstoffe müssen nicht deklariert werden und erscheinen nur als „Duftstoff“ oder „Parfum“ in der Inhaltsstoffliste. Wenn der Duftstoff, auf den man allergisch reagiert, nicht deklariert werden muss, hat man daher kaum eine Chance, diesen zu identifizieren. Dann bleibt die Möglichkeit, gänzlich auf Waschmittel mit Duftstoffen zu verzichten.
Durch einen Test beim Hautarzt kann man die auslösenden Allergene identifizieren. Bei dieser allergologischen Diagnostik werden bestimmte Allergene auf die Haut geklebt. Nach zwei Tagen kann man dann sehen, ob es zu einer Reaktion gekommen ist.
Welches Waschmittel ist für Allergiker geeignet?
Ein geringes Risiko für Allergien haben Waschmittel, bei denen die Hersteller auf Parfums und Konservierungsmittel verzichten. Erkennen kann man diese speziellen Waschpulver am DAAB-Logo oder am Qualitätssiegel der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF), die ihre Liste mit zertifizierten Produkten auch online zur Verfügung stellt.
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Allergie gegen Waschmittel? Tipps für Ihre Wäsche:
- Nutzen Sie die Dosier-Empfehlungen des Herstellers auf jeder Packung. So vermeiden Sie eine Überdosierung. Diese kann bei wassersparenden Waschgängen zu Waschmittelrückständen auf den Kleidungsstücken führen und empfindliche Haut reizen.
- Wenn Sie sehr empfindliche Haut haben oder unter Neurodermitis leiden, empfiehlt sich ein zusätzlicher Spülgang, bei dem Rückstände ausgewaschen werden. Dieser lässt sich häufig direkt im Waschmaschinenprogramm anwählen.
- Das Vermeiden von Kurzwaschgängen und niedrigen Temperaturen kann zu weniger Waschmittelrückständen in der Maschine führen – probieren Sie es aus.
- Verwenden Sie für die Handwäsche nur dafür geeignete Waschmittel. Empfindliche Personen sollten dabei Handschuhe tragen und die Haut schützen, um Reaktionen durch eine Waschmittelallergie zu vermeiden.
- Reinigen Sie Ihre Waschmaschine regelmäßig, um möglichen Rückstände von Waschmitteln zu entfernen.
- Vermeiden Sie, die Waschtrommel zu überladen. Ein zu großer, fester Kleiderhaufen kann das vollständige Abfließen vom Waschmittel behindern.