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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Was ist ein Handekzem und wie kann es geheilt werden?

Veröffentlicht am:06.06.2024

5 Minuten Lesedauer

Trockene oder nässende Haut an den Händen, Bläschen und Juckreiz – für Handekzeme gibt es unterschiedliche Ursachen. Lesen Sie, wie Sie dem Problem auf den Grund gehen, welche Behandlung hilft und wie Sie im Alltag mit dieser Hautentzündung umgehen.

Eine nicht sichtbare Person kratzt sich an der Hand.

© iStock / coffeekai

Typische Symptome: Wie zeigt sich ein Handekzem?

Ein Handekzem ist eine entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung. Die Haut ist teilweise rot, geschwollen und nässend, kann Bläschen und Schuppen bilden, wird rissig und kann sich verdicken. Betroffene klagen auch über Brennen und Schmerzen, hinzu kommt meist ein quälender Juckreiz.

Je nach Schweregrad oder Stadium kann sich das Handekzem komplett über die Hände und Handgelenke ausbreiten oder auf bestimmte Körperstellen begrenzt sein. So sind vielleicht nur die Handrücken oder Handinnenflächen betroffen, die Zwischenräume der Finger oder die Fingerkuppen.

Der Juckreiz führt dazu, dass sich die Betroffenen häufig kratzen, was die Haut verletzt und die ohnehin schon geschwächte Hautbarriere weiter schädigt. So können Keime in die Haut eindringen und Infektionen verursachen. Da die Hände im Alltag schwer zu verstecken sind und der Ausschlag besonders bei Berührungen, etwa dem Händeschütteln, auffällt, ist das Handekzem für viele Menschen zusätzlich eine psychische Belastung.

Ein Handekzem kann schubweise auftreten, in anderen Fällen hält das Krankheitsbild dauerhaft über Monate oder Jahre an.

Als akut gelten Ekzeme, die maximal einmal pro Jahr auftreten und nicht länger als drei Monate bestehen. Treten die Beschwerden mindestens zweimal jährlich auf oder halten länger als drei Monate an, spricht man von einem chronischen Handekzem.

Wie kommt es zu einem Handekzem?

Es gibt verschiedene Formen des Handekzems, die man je nach ihrer Ursache unterscheidet. Nicht immer sind diese jedoch klar voneinander zu trennen – sie können sich gegenseitig sogar verstärken oder gleichzeitig auftreten:

  • Kontaktallergisches Handekzem

    Das kontaktallergische Hautekzem entsteht an den Händen durch den Umgang mit allergieauslösenden Stoffen. Hierzu gehören beispielsweise bestimmte Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe. Es gibt zahlreiche Produkte wie Kosmetika, Farben und Reinigungsmittel, die durch ihre Inhalte ein allergisches Kontaktekzem auslösen können.

  • Irritativ-toxisches Kontaktekzem

    Es entsteht durch übermäßiges Reizen der Haut, etwa durch chemische Substanzen, Desinfektionsmittel, häufiges Händewaschen und Feuchtarbeit. Auch längeres Tragen von Gummihandschuhen kann durch den Feuchtigkeitsstau die Schutzbarriere der Haut schädigen.

  • Atopisches Handekzem

    Das atopische Handekzem tritt in Zusammenhang mit dem atopischen Ekzem, also der Neurodermitis, auf. Neurodermitis geht häufig mit allergischen Erkrankungen wie Asthma oder Heuschnupfen einher. Im Gegensatz zum kontaktallergischen oder irritativ-toxischen Handekzem spielen äußere Faktoren als Auslöser hier aber kaum eine Rolle.

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Vor der Behandlung: Ursache des Handekzems erkennen

Wenn Sie die beschriebenen Beschwerden haben, sollten Sie Ihren Hausarzt beziehungsweise Ihre Hausärztin oder eine dermatologische Praxis aufsuchen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann zunächst weitere Krankheiten wie die Schuppenflechte (palmare Psoriasis) oder eine Pilzinfektion, beispielsweise die Ringelflechte, ausschließen.

Um das Handekzem erfolgreich behandeln zu können, ist es wichtig, die genaue Ursache für die Erkrankung herauszufinden. Deswegen ist eine umfassende Anamnese hilfreich, bei der sich die Ärztin oder der Arzt ein genaues Bild von der Ausprägung des Ekzems und der Dauer des Verlaufs macht. Wichtig sind auch Lebensumstände und beruflicher Alltag der Betroffenen.

Stellen Sie sich auch selbst die folgenden Fragen: Wann verschlechtert oder verbessert sich das Handekzem? Gibt es eine Verbindung zu bestimmten Tätigkeiten oder bestimmten Stoffen, mit denen Sie in Berührung kommen? Hatten Sie Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma in Ihrer Kindheit? Dies können wertvolle Hinweise für Ihre Ärztin oder Ihren Arzt sein.

Tipp: Hilfreich kann es sein, wenn Sie von einem heftigen Schub Fotos machen. Vielleicht ist das Ekzem gerade beim Besuch in der Praxis nicht so stark ausgeprägt, das könnte die Diagnose erschweren.

Epikutantest

Durch den sogenannten Epikutantest kann in der Praxis geklärt werden, ob es sich um ein kontaktallergisches Ekzem handelt. Dabei werden verschiedene allergieauslösende Stoffe auf die Haut – meist am Rücken – aufgetragen und mit einem Pflaster fixiert. Einige Tage später lässt sich eine Allergie durch gerötete oder geschwollene Haut an der entsprechenden Stelle erkennen.

Nackter Unterarm mit einem aufgezeichneten Gitter. Eine Fachperson träufelt mit einer Pinzette eine allergenhaltige Lösung auf eines der aufgemalten Felder. Mit einem solchen Pricktest lassen sich Allergien aufspüren.

© iStock / AlexRaths

Bei einem Prick-Test werden Allergene direkt auf die angeritzte Haut aufgetragen. Zeigen sich Rötungen oder Schwellungen kann das ein Hinweis für Heuschnupfen oder Asthma sein. Beides steht häufig in Verbindung mit einem Handekzem.

Prick-Test

Bei einem Prick-Test werden Allergene direkt auf die angeritzte Haut meist am Unterarm aufgetragen.

Im Falle einer Allergie zeigt sich schnell eine Rötung oder Schwellung. So kann eine festgestellte Allergie, zum Beispiel auf Pollen oder Hausstaubmilben ein Hinweis auf ein atopisches Handekzem sein, das häufiger in Verbindung mit Asthma oder Heuschnupfen steht.

Handekzem: Behandlung und Umgang im Alltag

Als erste Maßnahme verschreiben Ärztinnen und Ärzte in der Regel eine kortisonhaltige Salbe. Diese wirkt entzündungshemmend und kann je nach Schwere des Handekzems dosiert sein. Die weitere Behandlung des Ekzems liegt vor allem in der Pflege der Haut und der Vermeidung reizauslösender Stoffe.

Allergieauslösende Stoffe sollten nach Möglichkeit konsequent gemieden werden, denn jeder Kontakt mit dem Stoff löst eine allergische Reaktion aus. Ist dies nicht möglich, sollten Sie sich mit Handschuhen vor dem Allergieauslöser schützen.

Tragen Sie beim Umgang mit Wasser oder bei belastenden Tätigkeiten Handschuhe mit Baumwollfutter, das die Hautfeuchtigkeit aufnimmt. Wenn Sie häufig Arbeitshandschuhe tragen, können Sie Ihre Hände schützen, indem Sie dünne Baumwollhandschuhe darunterziehen.

Waschen Sie Ihre Hände mit lauwarmem Wasser, aber nicht zu oft, und nutzen Sie eine milde Reinigung ohne Duftstoffe, mit einem hautneutralen pH-Wert. Diese trocknet die Haut nicht zusätzlich aus. Nach dem Waschen die Hände am besten vorsichtig trockentupfen.

Eine feuchtigkeitsbindende und rückfettende Creme oder Salbe sollte mehrmals am Tag als Basispflege genutzt werden. Über Nacht können Sie die Basispflege etwas dicker auftragen oder eine reichhaltigere Pflege nutzen und dazu dünne Baumwollhandschuhe (Drogerie) tragen, damit die Creme viel Zeit zum Einwirken hat.

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