Haut & Allergie
Windelausschlag beim Baby – Ursachen und Hilfen zur Windeldermatitis
Veröffentlicht am:30.12.2020
6 Minuten Lesedauer
Ist der Po des Babys wund und rot, leidet es oft unter Windelausschlag. Die Entzündung der Haut tritt bei Wickelkindern sehr häufig auf. Eltern sollten daher wissen, was gegen die sogenannte Windeldermatitis hilft und wann ein Besuch beim Kinderarzt sinnvoll ist.
Rosig und glatt wie ein Babypopo – das entspricht leider nicht immer der Wirklichkeit. Denn viele Säuglinge und auch Kleinkinder im Wickelalter leiden an einer sogenannten Windeldermatitis: Die Haut am Po ist dann stark gerötet, mitunter geschwollen und zeigt Pusteln oder kleine Bläschen. Windeldermatitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Besonders betroffen sind Babys im Alter von neun bis zwölf Monaten.
Die Entzündung sieht nicht nur unschön aus, sie ist auch unangenehm für das betroffene Kind. Daher sollte man einige Grundregeln beim Wickeln beachten. In vielen Fällen lassen sich damit die Hautreizungen verhindern.
Hauptursache für einen wunden Po ist eine falsche Wickelroutine. Wird die Windel nicht oft genug gewechselt, bildet sich ein Feuchtigkeitsstau in der Windel und aus dem Harnstoff im Urin entsteht Ammoniak. Die Feuchtigkeit und das Ammoniak führen bei der empfindlichen Haut dazu, dass die Haut aufweicht und durch die Reizung der Säureschutzmantel beeinträchtigt wird, sodass sich kleine offene Stellen bilden.
Dadurch können sich Bakterien oder Pilze (Windelsoor), die über Kot und Urin ausgeschieden werden, an den lädierten Hautstellen ansiedeln und eine Infektion auslösen. Aber auch dünnflüssige Stühle oder Durchfall begünstigen eine Reizung im Windelbereich.
Wie erkennt man eine Windeldermatitis?
Nicht jede Hautrötung am Babypo ist eine Windeldermatitis. Folgende Anzeichen sprechen aber dafür:
- In der Regel beginnt der Windelausschlag mit einer flächigen Rötung im Pobereich und kann sich auf den gesamten Windelbereich ausdehnen.
- Der Po schmerzt und juckt, die Haut entzündet sich.
- Mitunter bilden sich auch schuppige Hautstellen oder nässende Pusteln, die meist durch eine Pilzinfektion (vor allem durch Candida Albicans) ausgelöst werden. Eine veraltete Bezeichnung dafür ist auch der Begriff „Windelsoor“.
Was hilft bei Windeldermatitis?
Das Wichtigste bei einer Windeldermatitis ist, den entzündeten Po möglichst trocken zu halten und die geschädigte Haut nicht zusätzlich zu reizen. Dabei hilft zum Beispiel:
- Bei ersten Anzeichen für einen wunden Po sollten Sie häufig und vor allem direkt nach der Stuhlentleerung die Windel wechseln.
- Trocknen Sie den Windelbereich nach dem Reinigen oder Baden sorgfältig ab, vor allem in den Hautfalten.
- Verwenden Sie kein Öl oder Feuchttücher zur Reinigung, weil sie auf wunder Haut brennen und Pilzwachstum begünstigen.
- Lassen Sie so oft wie möglich Licht und Luft an die Haut.
- Verwenden Sie möglichst luftdurchlässige Einmalwindeln.
Kamillenbäder helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Sie beruhigen die Haut. Auch ein paar Tropfen Muttermilch, die man auf die wunden Hautstellen aufträgt, können die Beschwerden lindern. Um Feuchtigkeit fernzuhalten, kann man zudem zinkhaltige Cremes auf die entzündeten Bereiche auftragen.
Wie wirkt man einer Windeldermatits entgegen
Die Ernährung des Kindes kann eine Rolle spielen, da sie Einfluss auf die Zusammensetzung von Urin und Stuhl hat. Stark saure Nahrungsmittel können, ebenso wie scharfe Speisen, die Haut reizen. Grundsätzlich ist Stillen für die Darmflora positiv, aber Mütter sollten bei ihrer Ernährung auf solche reizenden Lebensmittel verzichten. Bei Windelkindern, die bereits Beikost erhalten, sollte man darauf achten, ob bestimmte Nahrungsmittel eventuell die Hautirritationen hervorrufen.
Anders als Eltern oft vermuten, ist eine Allergie auf die in den Windeln enthaltenen Materialien oder Inhaltsstoffe sehr selten der Auslöser für eine Windeldermatitis. Hautreaktionen werden häufiger mal durch Reinigungs- oder Hautpflegeprodukte ausgelöst. Deshalb sollte man beim Kauf dieser Produkte darauf achten, dass sie für Kleinkinder geeignet sind und keine Duft- oder Konservierungsstoffe enthalten.
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Windeldermatitis – wann zum Arzt?
Generell sollte man immer dann einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufsuchen, wenn Hautveränderungen auftreten, die neu, auffällig und unerklärlich sind. Auch wenn die Entzündung sehr stark ist oder lang andauert, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Ärztlichen Rat sollte man auch einholen, wenn der Verdacht einer Infektion mit Pilzen oder Bakterien besteht.
Denn in diesem Fall sollte man die Hautreizung mit einem geeigneten Medikament (zum Beispiel pilzhemmende Mittel oder Antibiotika) behandeln, um eine Ausbreitung auf andere Körperregionen zu verhindern.
Windeldermatitis – so können Sie vorbeugen
Damit ein wunder Po gar nicht erst entsteht, sollte man einige Dinge beachten:
- die Windeln so oft wie möglich wechseln (bei Neugeborenen etwa alle zwei Stunden, später alle drei bis vier Stunden)
- die Windeln sofort nach der Stuhlentleerung entfernen
- nach jedem Windelwechseln den Po mit warmem Wasser reinigen und schonend abtrocknen (zum Beispiel mit Baumwolltüchern); auf Feuchttücher besser verzichten, denn sie begünstigen laut Untersuchungen eine Windeldermatitis
- als Hautpflegemittel milde Öle wie zum Beispiel Mandelöl verwenden
- das Baby so oft wie möglich nackt strampeln oder krabbeln lassen, damit Luft und Licht an den Po kommen