Herz & Kreislauf
Arteriosklerose: der gefährlichen Gefäßverkalkung vorbeugen
Veröffentlicht am:11.08.2022
3 Minuten Lesedauer
Bei Arteriosklerose verengen und verdicken sich die Arterien. Es kann zum Gefäßverschluss und in der Folge zum Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen. Mit verschiedenen Maßnahmen können Sie vorbeugen.
Was ist Arteriosklerose?
Arteriosklerose (auch Atherosklerose) ist eine Erkrankung der vom Herzen wegführenden Blutgefäße, also der Arterien. Umgangssprachlich wird sie auch als Arterienverkalkung bezeichnet. Bei dieser Krankheit verengen und verdicken sich die Gefäße und verlieren ihre Elastizität. Zwar kann Arteriosklerose in allen Arterien entstehen, besonders häufig tritt sie aber in der Hauptschlagader – der sogenannten Aorta, den Herzkranzgefäßen, die das Herz mit Blut versorgen, und den zum Gehirn führenden Halsschlagadern auf. Arteriosklerose ist ein langsam fortschreitender Prozess, der schon in der Kindheit beginnen kann.
Meist verursacht Arteriosklerose über lange Zeit keine Symptome. Erst wenn der Blutfluss behindert oder unterbrochen ist, treten Beschwerden auf. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein, je nachdem, in welchem Teil des Körpers die Blutversorgung beeinträchtigt ist. Schlimmstenfalls kann es zu einem Gefäßverschluss kommen, der zum Tod führt.
So machen sich verengte Herzkranzgefäße bei körperlicher Anstrengung häufig durch ein Engegefühl oder Schmerzen in der Brust bemerkbar (Angina pectoris). Die koronare Herzkrankheit der durch Arteriosklerose verengten Herzkranzgefäße und damit einer Minderdurchblutung der Herzmuskulatur. Ist ein Herzkranzgefäß gänzlich verstopft, kommt es zu einem Herzinfarkt.
Eine verschlossene Halsschlagader oder Hirnarterie führt zu einem Schlaganfall. Sind Arterien in der unteren Extremität betroffen, macht sich dies als sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) oder Schaufensterkrankheit bemerkbar – Schmerzen beim Gehen sind eine Folge. Auch Nierenschwäche oder Nierenversagen können auf Arteriosklerose zurückgehen, wenn es dadurch zum Verschluss einer Nierenarterien gekommen ist.
Was sind die Ursachen von Arteriosklerose?
Bei der Entstehung von Arteriosklerose spielt unter anderem Cholesterin eine Rolle. Es ist als Bestandteil der Zellmembran und für die Bildung bestimmter Hormone für den Körper unentbehrlich. Gibt es aber zu viel Cholesterin im Blut, kann das schädlich sein. Es kommt dabei jedoch darauf an, an welche Proteine das Cholesterin gebunden ist – abhängig davon wird zwischen HDL- und LDL-Cholesterin unterschieden. Die Abkürzung „LDL“ bedeutet Low-Density-Lipoprotein (Lipoprotein niedriger Dichte) – HDL steht für High-Density-Lipoprotein (Lipoprotein hoher Dichte). Negative Auswirkungen hat vor allem ein erhöhter Wert des LDL-Cholesterins.
Wie kommt es zur Arterienverkalkung?
Es bilden sich fettreiche Ablagerungen im Inneren der Gefäßwand – das LDL-Cholesterin ist davon ein Bestandteil. Sie werden als Plaques bezeichnet. Anfangs sind diese Ablagerungen noch flach und behindern den Blutfluss nicht. Mit der Zeit können die Plaques wachsen, die Elastizität der Gefäße lässt deswegen nach und ihr Durchmesser wird stark eingeschränkt. Wenn ein Blutgerinnsel das arteriosklerotisch verengte Gefäß komplett oder weitgehend verschließt, kommt es zu einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Wodurch wird Arteriosklerose begünstigt?
Es gibt zahlreiche Faktoren, die die Entstehung von Arteriosklerose fördern. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
- höheres Lebensalter
- männliches Geschlecht
- genetische Veranlagung
- zu hohe LDL-Cholesterinwerte
- zu hoher Blutdruck
- Stoffwechselerkrankungen wie Fettstoffwechselstörungen und gestörter Zuckerstoffwechsel (Diabetes mellitus)
- Rauchen
- Übergewicht
- Bewegungsarmut
- Stress
Lässt sich Arteriosklerose vorbeugen?
Gegen die meisten Risikofaktoren kann jeder selbst etwas tun und dadurch Arteriosklerose vorbeugen. Am besten, man beginnt damit so früh wie möglich. Ärztinnen und Ärzte empfehlen diese Maßnahmen:
- Wenn Sie übergewichtig sind, reduzieren Sie Ihr Gewicht.
- Rauchen Sie nicht.
- Trinken Sie Alkohol in Maßen.
- Bewegen Sie sich mindestens 30 Minuten am Tag.
- Vermeiden Sie ständigen Stress.
- Falls Ihnen Medikamente gegen Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus verschrieben worden sein sollten, nehmen Sie diese nach Anweisung ein.
- Nehmen Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahr.
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Wie wird Arteriosklerose behandelt?
Eine Rückbildung von Arteriosklerose, etwa durch spezielle Medikamente, ist bislang nicht möglich. Durch eine gesunde Lebensweise können Patienten aber selbst viel dazu beitragen, dass die Erkrankung nicht weiter fortschreitet. Dazu sollten Sie alle Tipps beachten, die auch zur Vorbeugung empfohlen werden.
Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt wird entscheiden, ob neben Medikamenten gegen eventuell bestehende Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe LDL-Cholesterinwerte, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes eine zusätzliche Medikamenteneinnahme sinnvoll ist – Wirkstoffe, die die Blutgerinnung herabsetzen, können das Risiko für Blutgerinnsel senken.
Insbesondere bei einem akuten Gefäßverschluss (Infarkt), besteht zudem die Möglichkeit, sie durch einen Katheter aufzudehnen und durch ein kleines, röhrenförmiges Gitter (Stent) offen zu halten. Der Arzt kann Ablagerungen zum Teil auch über einen Katheter entfernen. Gegebenenfalls wird ein Bypass gelegt. Vereinfacht gesagt, wird dabei die Engstelle mit einer körpereigenen Vene überbrückt, die zuvor aus einem anderen Bereich des Körpers entnommen wird.