Herz & Kreislauf
Warum Blutspenden auch die eigene Gesundheit stärkt
Veröffentlicht am:15.01.2025
3 Minuten Lesedauer
Blutspenden ist wichtig. Trotzdem hinkt Deutschland im Vergleich mit Ländern wie Griechenland, Spanien oder Frankreich hinterher. Dabei tun Spenderinnen und Spender nicht nur Gutes für andere, denn positive Effekte gibt es auch für sie selbst.
Blutspenden als Gratis-Gesundheitscheck
Wer regelmäßig Blut spendet, der steht damit auch automatisch unter einer regelmäßigen ärztlichen Kontrolle: So weist das Rote Kreuz darauf hin, dass Medizinerinnen und Mediziner bei jeder Spende Blutdruck und Puls messen, dazu werden die Körpertemperatur sowie der Hämoglobinwert im Blut überprüft. Außerdem wird das gespendete Blut auf die ansteckenden Erkrankungen Hepatitis B und C, Syphilis und HIV überprüft – bei der Blutspende ist der AIDS-Test also inklusive.
Sollten hier Unregelmäßigkeiten auffallen, werden Spenderinnen und Spender umgehend benachrichtigt. Hört man nichts mehr, so kann man davon ausgehen, dass keine der Infektionen im Blut nachgewiesen wurde. Bei der ersten Blutspende – und danach regelmäßig alle zwei Jahre – werden auch Leber- und Nierenwerte überprüft. Auch sie sind Indikatoren für diverse Krankheiten. Damit ersetzt die Blutspende zwar nicht den regelmäßigen Gesundheitscheck bei der Ärztin oder dem Arzt. Aber sie macht die Kontrolle engmaschiger. Und das kann ganz sicher nicht schaden.
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Blutspenden steigert das Wohlbefinden
Studien zeigen, dass es glücklich macht, anderen Menschen zu helfen. Wer Blut spendet, kann mit einer einzigen Vollblutspende bis zu drei Menschen helfen. Nicht selten rettet das eigene Blut Leben.
Auch in einer Untersuchung der Berliner Charité schlägt sich das gute Gefühl beim Blutspenden nieder: In einer Befragung gaben Teilnehmende an, dass sie durch regelmäßiges Spenden leistungsfähiger und allgemein besser fühlten.
Blutspenden verbraucht Kalorien
Blutspenden eignen sich zwar nicht als Diät, verbrauchen aber dennoch Energie. Der Aderlass selbst benötigt 650 bis 800 Kalorien, die anschließende Regeneration des Blutverlusts sogar 2.000 bis 3.000 Kalorien – in etwa der Tagesbedarf eines Erwachsenen.
Auf der Waage wird man das vermutlich kaum bemerken. Aber immerhin: Der Snack, den man nach dem Spenden kostenlos bekommt, schlägt sich nicht in der Kalorienbilanz nieder.
Check: Wer kann Blut spenden?
Sie wollen demnächst Blut spenden? Zum ersten Mal oder wieder einmal? Spenderinnen und Spender müssen folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- mindestens 18 Jahre alt
- mindestens 50 Kilo schwer
- letzte Blutspende mindestens vor 8 Wochen (Männer) / 12 Wochen (Frauen)
- keine Krankheitssymptome
- Ausschlusskriterien sind unter Umständen kürzlich erfolgte Operationen, Impfungen, Piercings, Tätowierungen oder Reisen in bestimmte Länder
- kein Drogen- oder Medikamentenmissbrauch
Mögliche Nebenwirkungen einer Blutspende
Die gute Nachricht zuerst: Wer Blut spendet, muss nur sehr selten mit ernsteren Nebenwirkungen rechnen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung berichtet davon, dass Spendende gelegentlich über Kreislaufprobleme klagen. Auch Übelkeit, Kribbeln der Finger, der Zehen, der Zunge oder im Mund sowie Schmerzen oder Blutergüsse an der Einstichstelle können danach vereinzelt vorkommen. Das Universitätsklinikum Aachen nennt an seltenen Nebenwirkungen einer Blutspende außerdem noch Beschädigungen von Venen oder Arterien, die aber nur im Promillebereich oder noch seltener auftreten. Und noch einmal seltener sind Venenentzündungen, Nervenschäden oder Thrombosen zu beobachten.
Die Gesellschaft braucht Blutspenden
Ein letztes gutes Argument dafür, Blut zu spenden, ist: Jeder und jede kann einmal auf eine Blutspende angewiesen sein. Für die Versorgung von Unfallopfern und bei anderen schweren Operationen sind Blutkonserven unverzichtbar. Außerdem wird Spenderblut auch dazu genutzt, um Medikamente herzustellen. Und beides könnte etwas sein, das man selbst auch einmal in Anspruch nehmen muss. Wer also sein eigenes Blut zur Verfügung stellt, der tut etwas dafür, dass der Kreislauf aus Spende und Versorgung erhalten bleibt.
Übrigens: Wer Blut spendet, erhält in manchen Plasmazentren und Kliniken eine Aufwandsentschädigung dafür. Das sollte zwar nicht der entscheidende Grund für eine Spende sein. Aber zumindest lassen sich so die Fahrtkosten abdecken.
Wo kann ich Blut spenden?
Blut kann man in Deutschland an einer Fülle von Orten spenden
Kommerzielle Anbieter befassen sich mit dem Thema ebenso wie ehrenamtliche Organisationen. Einen guten Überblick dazu, wo man in der Nähe Blut spenden kann, liefert die Website der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung.DRK-Blutspendedienste
Das Rote Kreuz informiert auf der Seite www.blutspende.de über seine Standorte.AOK-Clarimedis – medizinische Informationen am Telefon
Und auch Clarimedis, der Service der AOK für medizinische Infos am Telefon, kann mit Informationen zum Thema Blutspende weiterhelfen. Unter 0800 1 265 265 oder online unter diesem Link.