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Eisenmangel durch starke Periode: Was hilft?

Veröffentlicht am:31.01.2025

5 Minuten Lesedauer

Frauen haben einen höheren Eisenbedarf als Männer und besonders während der Menstruation kann es zu Eisenmangel kommen – erst recht bei sehr starker Regelblutung. Wie kann man einem Eisenmangel vorbeugen und wie sinnvoll sind Eisenpräparate?

Eine junge Frau sitzt erschöpft auf einem Sofa, die Augen geschlossen, den Kopf auf den rechten Arm gestützt.

© iStock / Milko

Starke Regelblutung, Eisenmangel, Eisenmangelanämie: Was bedeutet das?

Blutverlust ist neben unausgewogener Ernährung eine häufige Ursache für Eisenmangel im menschlichen Körper. Auch eine starke Periode kann unter Umständen die Eisenversorgung bei Frauen gefährden. Doch was ist eine starke Regelblutung und was sind Eisenmangel und Eisenmangelanämie?

Wann spricht man von einer starken Menstruation?

Jede Frau und jeder Menstruationszyklus sind individuell – ebenso der Blutverlust. Im Durchschnitt verliert eine Frau während der Menstruation insgesamt etwa 60 Milliliter Blut. Als zu stark gilt die Regelblutung, wenn eine Frau während ihrer Periode regelmäßig insgesamt mehr als 80 Milliliter Blut verliert. Das ist bei etwa zehn von 100 Frauen der Fall. Fachleute bezeichnen eine zu starke Regelblutung als Hypermenorrhoe. Dauert die Blutung länger als sieben Tage, spricht man von einer verlängerten Blutung oder Menorrhagie. Hypermenorrhoe und Menorrhagie treten häufig gemeinsam auf.

Was sind die Anzeichen einer zu starken Periode?

Häufig ist die Monatsblutung in den ersten beiden Tagen der Periode stärker und in den darauffolgenden schwächer, aber als grobe Faustregel kann gelten: Bei „normaler“ Blutungsstärke ist ein Tampon oder eine Binde mittlerer Größe in etwa vier Stunden vollgesogen. Mögliche Anzeichen für eine zu starke Menstruation sind daher, dass Hygieneartikel regelmäßig bereits nach ein bis zwei Stunden gewechselt oder Menstruationstassen bereits nach wenigen Stunden geleert werden müssen. Viele große Klumpen im Menstruationsblut sind ein weiterer möglicher Hinweis auf eine verstärkte Blutung.

Sind Eisenmangel und Eisenmangelanämie dasselbe?

Eisen ist ein Spurenelement, das wir über die Nahrung aufnehmen. Der Körper benötigt Eisen zur Bildung von Hämoglobin, dem Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Hämoglobin ist wichtig für den Sauerstofftransport im Körper. Wer zu wenig Eisen zu sich nimmt, entwickelt einen Eisenmangel, der zu zu einer Eisenmangelanämie führen kann. Das ist die häufigste Form der Anämie (Blutarmut). Eisenmangel und Eisenmangelanämie sind also nicht dasselbe: Von Eisenmangel spricht man, wenn zwar eine Verminderung des gesamten Eisens im Körper, aber ein ausreichender Hämoglobingehalt der Erythrozyten vorliegt. Bei der Eisenmangelanämie ist der Hämoglobingehalt aufgrund des dauerhaften Eisenmangels zu niedrig und das Blut kann nicht mehr genug Sauerstoff transportieren.

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Eisenmangel durch die Periode? Das sind die Zusammenhänge

Blutverlust trägt zum Abbau der Eisenreserven des Körpers bei. Mit dem verlorenen Blut geht auch das im Hämoglobin gebundene Eisen verloren, so dass der Körper zur Aufrechterhaltung des Eisenspiegels auf die Eisenspeicher zurückgreifen muss. Durch den erhöhten Blutverlust bei einer Hypermenorrhoe und vor allem durch den verlängerten Blutverlust bei einer Menorrhagie verlieren die betroffenen Frauen pro Menstruationszyklus mehr Eisen als Frauen mit normaler Monatsblutung. Dies kann dazu führen, dass die Eisenspeicher des Körpers so stark beansprucht werden, dass sie zu erschöpfen drohen. Die mögliche Folge ist ein Eisenmangel und im schlimmsten Fall eine Eisenmangelanämie, wenn bei den Monatsblutungen regelmäßig zu viel Eisen verloren geht und nicht mehr ausreichend rote Blutkörperchen gebildet werden können.

Eisenmangel ist keine zwangsläufige Folge einer starken Regelblutung

Manchmal kann schon ein nur mäßiger Blutverlust in Kombination mit einer eisenarmen Ernährung die Eisenspeicher angreifen. Umgekehrt gilt: Eine starke Regelblutung muss nicht zwangsläufig zu einem Eisenmangel führen. Ob es überhaupt zu einem Eisenmangel kommt und wie belastend sich dieser auswirkt, hängt stark von der körperlichen Verfasstheit der jeweiligen Frau und ihrer Ernährungsweise ab. Wenn beispielsweise die Eisenspeicher immer gut gefüllt sind, sind Mangelerscheinungen während der Menstruation viel unwahrscheinlicher. Viele Frauen haben trotz starker Regelblutungen keine körperlichen Beschwerden, die mit Eisen zusammenhängen.

Mögliche Symptome bei Eisenmangel

Ein leichter Eisenmangel bleibt meist unbemerkt. Ein stärkerer und anhaltender Eisenmangel kann sowohl die geistige als auch die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und mit folgenden Anzeichen verbunden sein:

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Was tun bei Eisenmangel durch eine starke Periode?

Bei Eisenmangel gilt generell: Vorbeugen ist die beste Medizin. Im Falle der Menstruation ist eine präventive Ernährungsweise besonders wichtig, denn der tägliche Eisenverbrauch beziehungsweise -verlust ist bei menstruierenden Frauen durch die Monatsblutung im Durchschnitt doppelt so hoch wie bei Männern – und das schon bei einer normalen Menstruation. Umso wichtiger ist eine ausreichende Eisenzufuhr über die Nahrung.

Auf die Ernährung kommt es an

Eine ausgewogene Ernährung reicht normalerweise aus, um genügend Eisen aufzunehmen. Vor und während der Menstruation sollten Frauen jedoch besonders auf eisenreiche Lebensmittel achten. Grundsätzlich kann der Körper Eisen aus Fleisch und Fisch am besten aufnehmen. Dies gilt insbesondere für Fleisch, da es eisenhaltiges Hämoglobin enthält, das der Körper direkt aufnehmen kann. Schweineleber ist zum Beispiel eine echte „Eisenbombe“. In pflanzlichen Nahrungsmitteln ist Eisen generell in geringeren Mengen enthalten und in der Regel auch weniger gut verwertbar.

Die Hände einer Frau halten auf einem Tisch eine Porzellanschüssel mit Haferbrei, der mit Cashewkernen und Himbeeren garniert ist.

© iStock / Arx0nt

Haferflocken und Cashewkerne sind eisenreich und Vitamin C aus Obst fördert die Aufnahme von pflanzlichem Eisen.

Wer kein Fleisch ist, muss besonders auf den Ernährungsplan achten

Für Vegetarierinnen und Veganerinnen ist es daher eine anspruchsvolle Aufgabe, vermehrt Eisen über die Nahrung aufzunehmen. Aber auch allen anderen ist ein gesteigerter Verzehr von Fleisch aus allgemeinen gesundheitlichen Gründen und auch im Hinblick auf die ökologischen Aspekte des Fleischkonsums nur eingeschränkt zu empfehlen. Es gibt auch pflanzliche Lebensmittel mit hohem Eisengehalt, zum Beispiel Haferflocken, Cashewkerne, Linsen, Kichererbsen, Feldsalat oder Spinat. Besonders wichtig zu wissen ist: Vitamin C fördert die Aufnahme von Eisen. Es kommt also auch auf die Kombination an. Ein frischer Apfel zum Müsli mit Haferflocken und Cashewkernen ist ein eisenreicher Start in den Tag.

Bei allen Fragen rund um die Ernährung

Wie sinnvoll sind Eisenpräparate?

Die vorbeugende Einnahme von Eisenpräparaten bringt in der Regel keine Vorteile, im Gegenteil: Sie nehmen dann möglicherweise sogar zu viel Eisen zu sich. Außerdem können bei solchen Präparaten Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen wie Übelkeit und Verstopfung auftreten. Deshalb sollten Sie sich eine Eisenkur nicht ohne ärztliche Rücksprache selbst verordnen.

Treten jedoch trotz eisenreicher Ernährung weiterhin Beschwerden auf, die auf einen möglichen Eisenmangel hindeuten, sollten Sie Ihre gesundheitlichen Probleme mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt besprechen. Durch Blutuntersuchungen kann festgestellt werden, ob ein behandlungsbedürftiger Eisenmangel vorliegt. Dann muss geklärt werden, welche Ursache dem Eisenmangel zugrunde liegt und welche Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden können. Bei einem stärkeren Eisenmangel kommen Eisenpräparate in Tabletten- oder Tropfenform infrage, um die Speicher aufzufüllen.

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