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Natriummangel: Woran Sie eine Hyponatriämie erkennen

Veröffentlicht am:24.11.2023

3 Minuten Lesedauer

Ein leichter Natriummangel äußert sich häufig durch Schwindel oder Unwohlsein, bei schwerer Hyponatriämie kann es zu Muskelzittern und Krampfanfällen kommen. Was steckt hinter einem Natriummangel und wann ist ärztliche Hilfe notwendig?

Ein Mensch reicht einem Marathonläufer eine Flasche Wasser.

© iStock / CorbalanStudio

Was ist eine Hyponatriämie

Natrium gehört zu den lebenswichtigen Mineralsalzen (Elektrolyte). Sie spielen im Körper für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts sowie für die Funktion von Nerven- und Muskelzellen eine entscheidende Rolle. Der Körper erhält Elektrolyte vor allem über die Nahrung (größtenteils über Speisesalz) und Getränke und verliert sie im Normalfall durch Schwitzen oder Wasserlassen.

Bei einer Hyponatriämie ist die Natriumkonzentration im Blut zu gering. Dadurch kann es zu gesundheitlichen Beschwerden kommen. Mediziner und Medizinerinnen unterscheiden zwischen absolutem und relativem Natriummangel.

  • Beim absoluten Natriummangel (Hypovolämie) verliert der Körper übermäßig Natrium, etwa bei Durchfall oder der Einnahme von wasserabführenden Medikamenten.
  • Der relative Natriummangel (Hypervolämie) entsteht durch ein erhöhtes Flüssigkeitsvolumen im Körper und ist auch als Wasservergiftung bekannt. Sie entsteht unter anderem durch exzessives Wassertrinken. Die Körperflüssigkeiten verdünnen immer mehr, wodurch die Natriumkonzentration sinkt.
  • Der normale Natriumgehalt im Blut liegt bei Erwachsenen zwischen 135 und 145 Millimol pro Liter (mmol/l). Bewegt sich der Natriumspiegel unter 135 mmol/l, sprechen Fachleute von einer Hyponatriämie. Werte unter 120 mmol/l gelten als schwere Hyponatriämie.

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Was sind die Ursachen einer Hyponatriämie?

Eine zu niedrige Natriumkonzentration kann verschiedene Gründe haben und sollte untersucht werden, denn: Ein veränderter Elektrolythaushalt hat Einfluss auf das Flüssigkeitsvolumen im Körper und umgekehrt. Mögliche Ursachen für ein solches Ungleichgewicht sind:

  • Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH): Vasopressin, das Antidiuretisches Hormon (ADH), spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Wasserhaushalts und beeinflusst den Blutdruck. Beim Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion produziert der Körper zu viel ADH, wodurch die Nieren zu viel Wasser zurückhalten. Das Blut wird verdünnt und die Natriumkonzentration im Blut sinkt. SIDAH ist die häufigste Ursache einer Hyponatriämie.
  • Nierenerkrankungen/Nierenschwäche: Nierenprobleme beeinträchtigen die Regulation von Natrium und der Flüssigkeitsmenge. Vor allem bei älteren Menschen können die Nieren Wasser und Elektrolyte weniger gut aus dem Urin zurückhalten und scheiden beides vermehrt aus.
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Eine Herzinsuffizient ist häufig Auslöser von Wassereinlagerungen, also einer Verdünnung des Natriums.
  • Medikamente: Einige Medikamente wie Wassertabletten (Diuretika), können die Natriumausscheidung über die Nieren erhöhen. Bei Menschen, die zu einem Mangel an Natrium neigen, oder bei älteren Menschen, die zu wenig trinken, kann dies zu einer Hyponatriämie führen.
  • Übermäßige Wasseraufnahme: Wer übermäßig viel Wasser trinkt, ohne den Elektrolythaushalt aufzufüllen, verdünnt das Natrium im Blut. Das betrifft vor allem Extremsportler und -sportlerinnen, die zu viel Wasser zu sich nehmen, oder Menschen, die im Sommer große Mengen Wasser in kurzer Zeit trinken.
Frau im Altenheim leidet an einer Wasservergiftung.

© iStock / grandriver

Ein leichter Natriummangel äußert sich häufig durch Schwindel oder Unwohlsein.

Natriummangel: Das sind typische Symptome einer Hyponatriämie

Eine Hyponatriämie kann mit zahlreichen Symptomen einhergehen. Die Schwere der Symptome hängt von diesen Faktoren ab:

  • der Natriumkonzentration im Blut
  • dem individuellen Gesundheitszustand
  • wie schnell der Natriumspiegel sinkt

Das Gehirn reagiert besonders empfindlich auf einen Natriummangel. Eine leichte Hyponatriämie äußert sich zunächst durch Unwohlsein, Schwindel oder Kopfschmerz. Auch Gangunsicherheit oder Gedächtnisprobleme können auftreten. Oft sind die Symptome nicht eindeutig, sodass kaum jemand einen Natriummangel vermutet. Vor allem bei älteren Menschen erklären sich Angehörige, aber auch Ärztinnen und Ärzte die Symptome oft mit dem hohen Alter. Bei einer schweren Hyponatriämie treten Krampfanfälle und Muskelzittern auf. Betroffene sind dann nicht mehr ansprechbar oder fallen ins Koma.

Leichte bis mittelschwere Symptome:

  • Kopfschmerzen
  • Unwohlsein
  • Lethargie
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Schwere Symptome:

  • Muskelzittern
  • Krampfanfälle
  • Schläfrigkeit
  • Benommenheit bis hin zum Koma

Nehmen Sie Symptome einer Hyponatriämie immer ernst

Sie vermuten, dass Sie oder jemand in Ihrer Umgebung an einem Natriummangel leiden? Dann sollten Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Hyponatriämie: Diagnostik und Therapie

Einen Natriummangel stellen Ärztinnen und Ärzte mithilfe einer Blutuntersuchung fest. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Symptome und der Ursache. Ist die Hyponatriämie auf eine übermäßige Wasseraufnahme zurückzuführen, hilft es, die Flüssigkeitszufuhr zu verringern. Der Natriumspiegel erholt sich dann wieder. Verursacht eine Krankheit den Natriummangel, muss diese behandelt werden. Bei Menschen mit einem Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion etwa reicht die alleinige Wasserregulation nicht aus, um zu verhindern, dass eine Hyponatriämie erneut auftritt. Je nach Flüssigkeitsmenge und Ursache der Hyponatriämie kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz.

Verursachen Wassertabletten (Diuretika) den Natriummangel, reicht es oft, die Dosis zu reduzieren oder die Medikamente abzusetzen. Das sollte nur unter ärztlicher Aufsicht passieren. Bei einer Hyponatriämie mit Krämpfen, starkem Muskelzittern oder Bewusstseinsstörungen handelt es sich um einen Notfall, der eine Krankenhausbehandlung und die Infusion einer höherprozentigen Kochsalzlösung erfordert.

Grundsätzlich gilt: Wird eine Hyponatriämie rechtzeitig erkannt und behandelt, ist das Risiko für Folgeschäden gering.

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