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Selbstgemachter Hustensaft: Tipps und Rezepte

Veröffentlicht am:27.06.2022

4 Minuten Lesedauer

In vielen Haushalten gehört Hustensaft zum Inventar, üblicherweise stammt er aus der Apotheke. Allerdings lässt sich Hustensaft auch selber machen. Aber wirkt dieser genauso gut? Und wenn ja – was sollte drin sein und wie stellt man ihn her?

Kranke Frau will Erkältung mit selbstgemachtem Hustensaft behandeln.

© iStock / BakiBG

Wie gut wirkt selbst gemachter Hustensaft?

Hustensaft aus der Apotheke ist ein beliebtes Mittel, um Husten zu lindern. Viele Menschen schwören jedoch darauf, ihn zum Beispiel aus Honig oder Zucker und verschiedenen Kräutern selbst herzustellen – auch wenn nicht ganz klar ist, ob der selbstgemachte Hustensaft tatsächlich hilft. Wie bei allen Hausmitteln gilt, dass deren Wirksamkeit auf Erfahrung beruht und wissenschaftlich in der Regel nicht erforscht ist. Es gibt zwar vereinzelte Studien, die zum Beispiel auf eine hustenstillende Wirkung von Pflanzen wie Efeu, Eukalyptus, Primelwurzel, Pelargonienwurzel und Thymian hinweisen. Auch Honig kann Husten etwas lindern – aber eindeutige Nachweise fehlen bislang.

Doch selbst wenn die wissenschaftliche Beweislage manchmal sehr dünn ist: Generell heißt das nicht unbedingt, dass Hausmittel wirkungslos sind. Solange sie guttun und vor allem nicht schaden, ist ihre Verwendung durchaus vertretbar. Auf Dauer kann man damit sogar Geld sparen, denn fertige Präparate sind oft teurer als die hausgemachten Alternativen. Für Kinder unter sechs Monaten sind diese Alternativen allerdings nicht geeignet.

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Welche Zutaten sind für selbstgemachten Hustensaft geeignet?

Hustensaft selbst zu machen ist nicht schwer. Geeignete pflanzliche Bestandteile sind zum Beispiel:

  • Thymian: antibakteriell, entzündungshemmend, schleimlösend
  • Salbei: desinfizierend, entzündungshemmend
  • Spitzwegerich: antibakteriell, entzündungshemmend, die enthaltenden Schleimstoffe beruhigen die Mund- und Rachenschleimhaut
  • Zwiebel: ätherische Öle und Sulfide wirken entzündungshemmend und schleimlösend

Heilkräuter in guter Qualität sind in der Apotheke erhältlich. Man kann auch Kräuter aus dem eigenen Garten verwenden. Da Extrakte dieser Pflanzen oft bitter schmecken, wird dem Hustensaft meist Zucker oder Honig beigemischt. Letzterer hat den Vorteil, dass er zusätzliche hustenstillende und antibakterielle Eigenschaften mit sich bringt. Kinder unter einem Jahr sollten allerdings keinen Honig zu sich nehmen, da es sich um ein Naturprodukt handelt und die manchmal enthaltenen Bakterien ihnen schaden können. Um den selbstgemachten Hustensaft aufzubewahren, eignet sich ein steriles Gefäß, zum Beispiel ein in Wasser ausgekochtes Marmeladenglas. Je nach Zubereitungsart und Zuckergehalt hält sich der Saft bis zu mehreren Wochen lang im Kühlschrank.

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Rezepte: Wie macht man Hustensaft selber?

Mit den passenden Rezepten ist es besonders einfach, Hustensaft selbst herzustellen.

Zwiebelsaft selbst machen

Wer keinen großen Aufwand betreiben möchte, kann Zwiebelhustensaft selber machen. Dafür braucht man 100 Gramm Zwiebeln und 100 Gramm Zucker, egal ob braun oder weiß. Auch Honig ist geeignet, sofern der Saft nicht für Kinder unter einem Jahr ist. Die Zwiebeln möglichst klein würfeln und abwechselnd mit dem Zucker in ein Schraubglas schichten. Das Glas über Nacht oder für mehrere Stunden stehen lassen. Anschließend die entstandene Flüssigkeit durch ein Sieb filtern. Über den Tag verteilt immer wieder einen Teelöffel davon zu sich nehmen, entweder pur oder im Tee. Der Zwiebelhustensaft hält sich aufgrund des hohen Zuckergehalts mehrere Wochen im Kühlschrank.

Selbstgemachter Hustensaft aus Zwiebeln.

© iStock / HeikeRau

Selbstgemachter Hustensaft aus Zwiebeln ist schnell gemacht und die ätherischen Öle und Sulfide sollen entzündungshemmend und schleimlösend wirken.

Thymian-Hustensaft selbst machen

Zutaten:

  • 15 g Thymian
  • 200 ml Wasser
  • Saft einer Zitrone
  • 150 g Honig

Zubereitung:

  1. Thymian mit dem Wasser in einen Topf geben und aufkochen, etwa 15 Minuten mit Deckel ziehen lassen.
  2. Flüssigkeit durch ein Sieb in ein steriles Gefäß gießen und abkühlen lassen.
  3. Wenn die Flüssigkeit nur noch lauwarm ist, Zitronensaft und Honig zugeben. Achtung: Ist die Flüssigkeit zu heiß, zerstört das die gesunden Stoffe im Honig.
  4. Anschließend das Ganze gründlich verrühren. Dreimal täglich einen Teelöffel einnehmen. Der Thymian-Hustensaft hält sich im Kühlschrank etwa einen Monat.
In unserem Video-Tutorial zeigen wir Ihnen, wie Sie einen Hustensirup aus Thymian, Salbei und Pfefferminze herstellen können

Wann reicht selbst gemachter Hustensaft als Behandlung nicht aus?

Generell ist Husten, der im Rahmen einer Erkältung auftritt, harmlos. Mit dem Husten wird der Schleim aus der Luftröhre und den Bronchien heraufbefördert, der durch die entzündeten Schleimhäute in Nase, Rachen und Luftröhre entsteht. Hustensaft kann die Entzündung der Schleimhäute etwas lindern, aber er ersetzt nicht den Besuch beim Haus- oder Kinderarzt. Hält zum Beispiel der Husten länger als zwei bis drei Wochen an, besteht hohes Fieber oder Schüttelfrost oder andere schwere Symptome, sollte man seine Ärztin oder seinen Arzt konsultieren. Bei Atemnot sollte man den Notarzt verständigen.

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Kinder leiden auch manchmal unter einem plötzlich auftretenden, bellenden Husten, dem Pseudokrupp. Es ist wichtig, diesen zeitnah von einem Kinderarzt abklären zu lassen, der Medikamente verschreiben kann, die bei erneuten Pseudokruppanfällen sofort eingenommen werden. Das sind Cortison-Zäpfchen oder -Saft, die die Schleimhäute wieder abschwellen lassen. Bei einem Krupp-Husten mit Atemnot sollte man sofort den Notarzt rufen. Bei Pseudokrupp ist hausgemachter Hustensaft zur Behandlung nicht geeignet.


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