Immunsystem
Wo sind Lymphknoten und was ist ihre Aufgabe?
Veröffentlicht am:19.10.2023
3 Minuten Lesedauer
Lymphknoten sind kleine, ovale Bindegewebskapseln, die bei Infektionen anschwellen und schmerzen können. Warum sie anschwellen, welche Aufgabe sie im Körper haben und wo sie sitzen, erfahren Sie hier.
Inhalte im Überblick
Was sind Lymphknoten?
Lymphknoten sind kleine Organe, die Teil des Lymphsystems sind. Wenn sie angeschwollen sind, gelten sie als Anzeichen für eine entstehende Erkrankung. Doch stimmt das überhaupt? Und welche Funktionen haben Lymphknoten eigentlich? Um diese Fragen zu beantworten, braucht es einen kurzen Ausflug in die Anatomie des Menschen:
Über das Blut gelangen Nährstoffe und Sauerstoff in den Körper und werden dort von den Körperzellen aufgenommen und verarbeitet. Stoffwechselprodukte wie Kohlendioxid werden wieder an das Blut abgegeben. Genau wie Fremdkörper oder auch tote Zellen sammeln sie sich aber auch im Bindegewebe in den Zellzwischenräumen an. Damit sie sich dort nicht stauen, müssen sie abtransportiert werden. Diese Aufgabe übernimmt das Lymphsystem, das aus einem weitverzweigten Gefäßsystem besteht, welches den gesamten Körper durchzieht. Die Lymphflüssigkeit nimmt die abzuführenden Stoffe aus den Zellzwischenräumen auf und leitet sie in den Blutkreislauf. Auf ihrem Weg durch den Körper transportiert sie die angesammelte Flüssigkeit, wie Ödeme, aber auch Bakterien und andere Fremdkörper. Damit diese nicht mit ins Blut gelangen, durchläuft die Lymphflüssigkeit mehrere Filtersysteme – die Milz, die Mandeln und viele Lymphknoten.
Passende Artikel zum Thema
Warum schwellen Lymphknoten an?
Lymphknoten sind in den Lymphbahnen zwischengeschaltet und enthalten Abwehrzellen, sogenannte Lymphozyten, die Viren, Bakterien oder andere Krankheitserreger erkennen und bekämpfen können. Damit sind sie ein wichtiger Teil des Immunsystems. Wird ein Fremdkörper, zum Beispiel ein Bakterium, im Lymphknoten erkannt, vermehren sich unter anderem die Lymphozyten und entwickeln eine Immunabwehr gegen den Erreger. Eine Schwellung ist also meistens ein Zeichen einer natürlichen Abwehrreaktion. Sie bildet sich innerhalb weniger Tage von selbst zurück. In seltenen Fällen können geschwollene Lymphknoten auch ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein, zum Beispiel für Krebs.
Wo sitzen die Lymphknoten?
Die wenige Millimeter großen, runden oder ovalen Bindegewebskapseln (Lymphknoten) kommen nahezu überall im Körper vor, etwa in der Achsel, den Armen, den Beinen oder den Leisten. Die Mehrzahl der etwa 600 bis 700 Lymphknoten liegt aber im Kopf-Hals-Bereich. Sind Lymphknoten geschwollen, kann ihre Lage einen Hinweis auf die Erkrankung geben. Bei einem grippalen Infekt etwa schwellen die Lymphknoten im Halsbereich an.
Welche Lymphknoten kann man ertasten?
Einige Lymphknoten sitzen tief im Körper, zum Beispiel im Bauchraum. Andere befinden sich unter der Hautoberfläche und können ertastet werden, wenn sie geschwollen sind. Zu diesen gehören die Lymphknoten
- am Kopf und am Hals,
- in den Achselhöhlen,
- in den Leisten,
- in den Kniekehlen.
Häufig werden sie von Ärzten und Ärztinnen im Rahmen einer Untersuchung auf Schwellungen hin untersucht: Ist die Lymphknotenschwellung nur wenige Tage vorhanden, eventuell schmerzhaft und tritt zeitgleich mit einem Infekt auf, spricht das für eine gutartige Schwellung. Spüren Betroffene jedoch keine Schmerzen und hält die Schwellung über Wochen oder Monate an oder nimmt sogar immer mehr an Größe zu, kann eine bösartige Erkrankung dahinterstecken. Bildgebende Verfahren sorgen dann für eine klare Diagnose.