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Gesundheitsmagazin

Immunsystem

Symptome von Mundsoor und wie Sie einer oralen Candidose vorbeugen

Veröffentlicht am:31.01.2024

4 Minuten Lesedauer

Eine Pilzinfektion in der Mundhöhle heißt auch Mundsoor oder orale Candidose. Ausgelöst wird sie größtenteils durch den Hefepilz Candida albicans. Welche Symptome typisch sind und wie Sie einer Candidose im Mund vorbeugen können.

Eine junge Frau mit Dutt schaut vor dem Badezimmerspiegel auf ihre Zunge und untersucht sich auf Mundsoor.

© iStock / privetik

Mundsoor beziehungsweise orale Candidose – was ist das?

Mundsoor und orale Candidose sind zwei Begriffe, die dasselbe Problem beschreiben: eine Pilzinfektion in der Mundhöhle. Meist wird sie durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. In der Regel ist dieser harmlos und kommt, wie eine Vielzahl weiterer Pilze und Bakterien, auf der Haut und Schleimhaut fast aller Menschen vor. Er ist Bestandteil einer natürlichen und gesunden Hautflora.

Ist die Immunabwehr jedoch geschwächt oder die Hautbarriere geschädigt, kann sich der Hefepilz an betroffenen Stellen auf der Hautoberfläche stark vermehren. Dann spricht man von einer Pilzinfektion. Diese wird auch als Soor oder Candidose bezeichnet und kann an vielen Stellen des Körpers auftreten. Weit verbreitet ist neben Mundsoor auch die vaginale Candidose bei Frauen (Scheidenpilz) oder der Windelausschlag bei kleinen Kindern. Unbehandelt kann eine Pilzinfektion in der Mundhöhle sehr unangenehm sein und sich negativ auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken.

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Ursachen von Mundsoor

Die Ursachen für Mundsoor sind vielfältig. Generell gilt: Ist das Immunsystem geschwächt, kann sich ein Pilz leichter ausbreiten. Deshalb treten Pilzinfektionen im Mund häufig als Folge von Krankheiten auf, die das Immunsystem schwächen. Eine Candidose kann auch als Nebenwirkung von Medikamenten, zum Beispiel bei der langfristigen Anwendung von kortisonhaltigem Inhalationsspray, aber auch bei medizinischen Behandlungen wie einer Strahlentherapie im Kopf- und Halsbereich, auftreten. Besonders anfällig sind auch ältere oder pflegebedürftige Menschen, bei denen eine Mangelernährung vorliegt oder die auf künstliche Ernährung angewiesen sind.

Weitere (lokale) Ursachen im Mund sind:

  • Mundschleimhauterkrankungen (wie Lichen planus oder Leukoplakie)
  • schlecht sitzende Zahnprothesen
  • Rauchen
  • Mundtrockenheit

Andere (systemische) Ursachen für Mundsoor sind:

  • Stoffwechselkrankheiten (wie Diabetes mellitus)
  • immunschwächende Krankheiten (wie Leukämie oder AIDS)
  • Mangelernährung
  • bestimmte Medikamente wie Antibiotika und Immunsuppressiva
     

Welche Symptome weisen auf Mundsoor hin?

Ein charakteristisches Erscheinungsbild von Mundsoor sind flächenförmige Beläge auf den betroffenen Schleimhäuten im Mund- und Rachenraum. Diese Beläge lassen sich abstreifen, aber nicht vollständig wegwischen. Die betroffene Stelle darunter ist entzündet, gerötet und kann außerdem bluten. Weitere Symptome einer oralen Candidose sind mitunter Mundtrockenheit oder ein Brennen auf der Zunge. Mundsoor kann sich auch durch ein pelziges Gefühl im Mund oder Geschmacksstörungen äußern. Bei einer sehr ausgeprägten Form der Candidose können Betroffene Probleme beim Essen, Trinken, Schlucken und Sprechen haben.

Wie wird Mundsoor diagnostiziert?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an einer Pilzinfektion in der Mundhöhle leiden, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren. Oft lässt sich ein Mundpilz durch seine charakteristischen Merkmale schnell erkennen. Bei der Untersuchung spielen aber nicht nur die offensichtlichen Mundsoor-Symptome eine wichtige Rolle, sondern auch Vorerkrankungen. Hat man ein erhöhtes Risiko, an oraler Candidose zu erkranken, ist es ratsam, seine Mundhöhle regelmäßig von seinem Hausarzt oder seiner Hausärztin kontrollieren zu lassen und zeitnah auch Missempfindungen oder Schmerzen im Mundraum mitzuteilen. Ist sich der Arzt oder die Ärztin nicht sicher, ob es sich um eine Candidose auf der Schleimhaut der Zunge oder den Schleimhäuten in der Mundhöhle handelt, bringt ein Abstrich des Schleimhautbelags Klarheit. Im Labor kann der Abstrich ausgewertet und der Candidose-Erreger nachgewiesen werden.

Eine Ärztin nimmt mit einem Teststäbchen einen Abstrich von der Mundschleimhaut bei einer jungen Patientin, um sie auf Mundsoor zu testen.

© iStock / PeopleImages

Mundsoor: Für eine eindeutige Diagnose nimmt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt einen Abstrich.

Behandlung einer Candidose

Bei der Behandlung einer Candidose auf der Zunge kommen Lutschtabletten zum Einsatz, die durch das langsame Auflösen direkt in der Mundhöhle wirken. Dabei handelt es sich um Antimykotika, die Pilze abtöten oder deren Wachstum hemmen. Bei der ausgeprägten invasiven Candidose, zum Beispiel in der Speiseröhre, wird der Wirkstoff in Tablettenform eingenommen, die im ganzen Körper wirken. Wie jede medikamentöse Therapie kann es auch hier zu Nebenwirkungen kommen. Zum Beispiel:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Hautausschläge

Im Regelfall nehmen Betroffene die Medikamente für ein bis zwei Wochen ein. Entscheidend für den Erfolg ist die richtige Einnahme. Die Behandlung sollte mindestens 48 Stunden nach Verschwinden der Symptome fortgeführt werden. Je nach Schweregrad und Befinden gehört zur Therapie der oralen Candidose auch eine vorübergehende Anpassung der Ernährung. Bis die Symptome (zum Beispiel wunde Stellen im Mund) abgeklungen sind, können die Betroffenen sich von weicher Kost ernähren. Auf heiße und alkoholische Getränke sollte verzichtet werden.

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So können Sie Mundsoor vorbeugen

Die beste Vorbeugung gegen Mundsoor ist ein funktionierendes Immunsystem. Gesunde Menschen haben in der Regel selten mit Pilzinfektionen zu tun. Eine gesunde Lebensweise hilft, das Immunsystem zu stärken und somit auch das Candidose-Risiko gering zu halten. Wer durch bestimmte Vorerkrankungen ein erhöhtes Mundsoor-Risiko hat, kann vorbeugend Antimykotika einnehmen. Für Menschen, die kortisonhaltige Asthmasprays nutzen, ist es ratsam, den Mund nach Benutzung des Sprays mit Wasser auszuspülen oder das Spray kurz vor einer Mahlzeit einzunehmen, um das Risiko von Pilzbefall der Mundschleimhaut zu mindern. In jedem Fall ist und bleibt eine gute Mundhygiene wichtig, insbesondere bei Menschen mit einer Zahnprothese.

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