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Immunsystem

Stomatitis: Das hilft bei einer Mundschleimhautentzündung

Veröffentlicht am:27.12.2023

4 Minuten Lesedauer

Eine Mundschleimhautentzündung (Stomatitis) ist oft sehr unangenehm. Verschiedene Mittel können helfen, die Entzündungen zu lindern und ein Wiederauftreten zu vermeiden.

Eine junge Frau mit Mundschleimhautentzündung hält sich schmerzverzerrt das Gesicht.

© iStock / urbazon

Ursachen und Formen der Stomatitis

Eine zu harte Zahnbürste, heiße Speisen sowie Bakterien und Viren können der Mundschleimhaut zusetzen. Bei einer Verletzung oder Infektion kann sich die Mundschleimhaut entzünden. Fachleute bezeichnen eine solche Entzündung als Stomatitis. Dabei kann es im Mund zu Rötungen, Schwellungen oder Brennen kommen. Essen und Trinken fällt dann aufgrund der Schmerzen schwerer. Eine Stomatitis tritt an verschiedenen Stellen im Mund und in unterschiedlichen Formen auf. Beispiele sind die Herpetische Stomatitis (verursacht durch das Herpesvirus), allergische Stomatitis (durch Allergien ausgelöst), ulcerative Stomatitis (verursacht Geschwüre in der Mundschleimhaut) sowie die Stomatitis aphthosa, die sich durch Bläschen auf der Schleimhaut, sogenannte Aphthen, auszeichnet.

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Typische Symptome einer Stomatitis

Zu den möglichen Symptomen einer Mundschleimhautentzündung gehören:

  • Rötungen und Schwellungen
  • Brennen und Schmerzen, vor allem bei heißen und scharf gewürzten Speisen
  • Mundgeruch
  • Beläge, entweder fleckenartig oder auch großflächig
  • Blutungen der Schleimhaut
  • offene Stellen / kleine Geschwüre
  • hirsekorngroße, grauweißliche Bläschen, die sogenannten Aphthen
Eine Person zieht ihre Unterlippe etwas herunter, um sich darauf befindende Aphthen zu zeigen.

© iStock / IURII KRASILNIKOV

Bei einer bestimmten Form der Mundschleimhautentzündung leiden die Betroffenen unter Aphthen.

Welche Ursachen für Stomatitis gibt es?

Generell kommen bei einer Stomatitis verschiedene Ursachen infrage. Diese können infektiöser Art, aber auch nicht-infektiöser Art sein. Eine einfache Mundschleimhautentzündung (Stomatitis simplex) kann beispielsweise durch mangelnde Mundhygiene oder Infektionen der oberen Atemwege ausgelöst werden.

Infektiöse Auslöser

Das bestimmende Merkmal einer Stomatitis ulcerosa sind eitrige Geschwüre, sogenannte Ulzerosen. Besonders häufig sind davon Menschen betroffen, die eine Therapie machen, die das Immunsystem unterdrückt. Auch Patientinnen und Patienten mit einer Blutvergiftung oder einem krankhaften Mangel an weißen Blutkörperchen (Agranulozytose) leiden öfter unter dieser Form der Stomatitis.

Ebenso kann eine Pilzinfektion eine Stomatitis hervorrufen. Diese wird in den meisten Fällen durch den Hefepilz Candida albicans ausgelöst und orale Candidosa oder Mundsoor genannt. Dabei haben Patienten und Patientinnen ein pelziges Gefühl im Mund und es ist ein weißer Belag zu sehen. Gerade bei einem schwachen Immunsystem haben die Erreger leichtes Spiel. Vor allem bei Krebserkrankungen kann die orale Pilzinfektion als Nebenwirkung auftreten.

Die Stomatitis aphthosa ist charakterisiert durch Aphthen, deren Auslöser Herpes-simplex-Viren sind. Diese Mundschleimhautentzündung (umgangssprachlich „Mundfäule“) betrifft vor allem kleine Kinder, die erstmals mit Herpesviren in Kontakt kommen.

Aphthen sind weißliche, runde Entzündungsherde mit rötlichem, erhabenem Rand. Meist treten sie an der Wangen- oder Lippeninnenseite, selten auch am Gaumen, am Zahnfleisch oder an der Zunge auf. Treten diese runden Entzündungsstellen immer wieder auf, werden sie auch „chronisch rezidivierende Aphthen“ oder „habituelle Aphthen“ genannt. Dann kommen sie meist drei- bis sechsmal jährlich vor. Mitunter bleiben Betroffene auch jahrelang beschwerdefrei. Mit steigendem Lebensalter nimmt die Erkrankungshäufigkeit immer weiter ab.

Nicht-infektiöse Auslöser

Bei den nicht-infektiösen Gründen für eine Stomatitis kommen mehrere Ursachen und Risikofaktoren infrage. Vermutlich spielen Faktoren wie familiäre Veranlagung, ein geschwächtes Immunsystem, Stress, bestimmte Nahrungsmittel oder auch hormonelle Einflüsse eine Rolle. Auch Druckstellen und Verletzungen der Mundschleimhaut (etwa durch Zahnprothesen), Rauchen und bestimmte Nährstoffmängel, wie der von Vitamin B oder Eisenmangel, können dazu beitragen, dass sich die Mundschleimhaut entzündet. Verschiedene Erkrankungen, wie etwa chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, können zu ähnlichen Entzündungen im Mund führen. Fachleute diskutieren zudem darüber, ob das in Zahnpasta häufig vorkommende Natriumlaurylsulfat das Risiko für eine Entzündung erhöht.

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Was tun bei einer Stomatitis?

Patientinnen und Patienten mit einer Mundschleimhautentzündung sollten auf salzige, harte oder saure Speisen sowie kohlensäurehaltige Getränke verzichten. Nikotin und Alkohol sollten ebenfalls vermieden werden. Diese können die entzündeten Stellen zusätzlich reizen und die Beschwerden der Mundschleimhautentzündung verstärken. Auch Zahnpasta, die Natriumlaurylsulfat enthält, sollten Betroffene nicht benutzen. Eine gute Mundhygiene ist in jedem Fall essentiell.

Verschiedene Kräutertees können helfen, die Symptome zu lindern. So wirkt Kamille entzündungshemmend und schmerzlindernd, Salbei antibakteriell, gleiches gilt für Thymian. Ringelblume hat eine desinfizierende und abwehrstärkende Wirkung, Malve kann Schmerzen lindern und die Heilung unterstützten. Pfefferminze wird eine desinfizierende Wirkung nachgesagt.

Hausmittel können immer nur unterstützend wirken. Grundsätzlich sollten Betroffene mit entzündlichen Veränderungen der Mundschleimhaut einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, damit nach der Diagnose je nach Ursache eine entsprechende Medikation eingeleitet wird.

Bei einer Pilzinfektion im Mund können Antimykotika helfen. Diese töten die Pilze ab oder hemmen das weitere Pilzwachstum. Entweder wird das Medikament direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen oder geschluckt. Welches Mittel am besten hilft, hängt von der Ursache der Entzündung ab und von den Vorerkrankungen des Patienten oder der Patientin.

In den vielen Fällen heilt eine Stomatitis von alleine ab. Da die Ursache nicht immer eindeutig geklärt ist, lassen sich die schmerzenden Stellen im Mund oft nur symptomatisch behandeln. Dafür stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die direkt auf die entzündeten Stellen aufgetragen werden und unterschiedlich wirken:

  • Adstringierende Tinkturen, die das Gewebe zusammenziehen,
  • Chlorhexidin-haltige Gele,
  • Kortison-haltige Salben,
  • lokal wirkende Gele gegen Schmerzen, zum Beispiel mit Lidocain,
  • Antibiotika.

Bei schweren Krankheitsverläufen können zusätzlich entzündungshemmende Medikamente (mit Wirkstoffen wie Colchicin oder Pentoxifyllin, manchmal auch Kortison-Präparate) zum Einsatz kommen. Nicht alle Behandlungsmethoden eignen sich für Kinder, Jugendliche und Schwangere.

In jedem Fall sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin hinzugezogen werden. Er oder sie weiß, welche Therapie für die jeweilige Stomatitis-Form sinnvoll und möglich ist.


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