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Gesundheitsmagazin

Krebs

Neun Zahlen zum Thema Hautkrebs

Veröffentlicht am:22.12.2021

5 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 02.08.2024

Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten in Deutschland. Die Zahl der Erkrankungen steigt seit Jahren an. Aktuelle Statistiken zeigen den Ernst der Lage. Lesen Sie hier, mit welchen Maßnahmen Sie bösartigen Hautveränderungen vorbeugen können.

Eine Dermatologin untersucht den Nacken eines Patienten auf Anzeichen von Hautkrebs.

© iStock / kali9

Hautkrebs in Deutschland

Dem Zentrum für Krebsregisterdaten zufolge erkranken jährlich mehr als 220.000 Menschen in der Bundesrepublik an Hautkrebs. Bei mehr als 200.000 von ihnen wird ein Basalzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom diagnostiziert – also weißer oder heller Hautkrebs. Diese Form des Hautkrebses ist meist gut therapierbar. Wesentlich seltener (etwa 22.000 Neuerkrankungen pro Jahr) und gefährlicher ist der schwarze Hautkrebs, das maligne (also bösartige) Melanom. Jedoch kann auch schwarzer Hautkrebs erfolgreich behandelt werden, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Die Sterblichkeit bei Hautkrebs ist zwar relativ gering, aber es gilt: Je früher Hautkrebs erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

1. Anstieg der Neuerkrankungs- und Sterbefälle

Während der letzten 40 Jahre wurde eine Zunahme insbesondere des schwarzen Hautkrebses beobachtet. Dies könnte unter anderem an einem veränderten Freizeitverhalten liegen. Outdooraktivitäten, Sonnenbaden, Solarienbesuche und Urlaubsreisen in sonnige Länder haben zugenommen. 2008 gab es einen kurzfristigen Anstieg der Fallzahlen, die sich anschließend weitgehend stabilisierten.

Gleichzeitig steigt die Zahl der Todesfälle: Laut Statistischem Bundesamt ist sie seit 2022 um mehr als 65 Prozent gegenüber 2002 gestiegen. In der Altersgruppe der 40- bis 44-Jährigen ist das Risiko am höchsten.

2. Krankenhauseinweisungen und Krankschreibungen wegen Hautkrebs

Die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs hat ebenfalls zugenommen. Im Jahr 2022 gab es 75 Prozent mehr stationäre Hautkrebsbehandlungen als noch 20 Jahre zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Dabei stellt der sogenannte helle Hautkrebs, häufig ausgelöst durch zu viel Sonneneinwirkung, die häufigste Diagnose dar.

Entsprechend hat sich auch die Zahl der Krankschreibungen wegen Hautkrebs erhöht. Auswertungen von Versichertendaten der AOK Rheinland/Hamburg für die Jahre 2003 bis 2019 ergaben, dass sich die Zahl der Krankschreibungen aufgrund von Hautkrebs in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hat. Insgesamt wird die Notwendigkeit deutlich, UV-Belastungen der Haut wo es geht zu verhindern.

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Hautkrebsvorsorge durch Screening

3. Durch Hautkrebsscreening können mehr Hautkrebsfälle frühzeitig erkannt werden

Mit dem Hautkrebsscreening können schwarzer und weißer Hautkrebs schon in einem frühen Stadium erkannt werden. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt untersucht dafür auffällige Stellen, die Patientinnen und Patienten durch Selbstuntersuchung entdeckt haben. Hautveränderungen sind mit dem bloßen Auge gut erkennbar. Besteht der Verdacht auf Hautkrebs, wird eine Gewebeprobe entnommen, um eine Diagnose zu stellen. Die Kosten für ein Hautkrebsscreening werden alle zwei Jahre für Menschen ab 35 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

2008 wurde in Deutschland ein Hautkrebsscreening für Patienten ab 35 Jahren als Kassenleistung eingeführt. Laut einer Hochrechnung des Robert Koch-Instituts (RKI) gibt es dadurch einen Anstieg aller Hautkrebsfälle von 144.000 Neuerkrankungen im Jahr 2007 auf 224.000 Neuerkrankungen (2015). Die höhere Rate an erkannten Hautkrebsfällen mit Einführung des Hautkrebsscreenings ist ein Hinweis darauf, dass es eine Dunkelziffer von Fällen gab. Indem nun weitere Fälle entdeckt und Todesfälle verhindert werden konnten, hat das Screening sein Ziel erreicht.

4. Wie häufig wird das Hautkrebsscreening in Untersuchungen genutzt?

Entscheidend für die Beurteilung der Wahrnehmung des Hautkrebsscreenings ist die Regelmäßigkeit. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat daher Versicherte über zehn Jahre beobachtet und ausgewertet, wie oft sie in dieser Zeit das Hautkrebsscreening in Anspruch genommen haben. Eine regelmäßige Inanspruchnahme würde dann bestehen, wenn sie mindestens vier Mal in den zehn Jahren teilgenommen haben. Dies wurde jedoch nur von 16 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen und 13 Prozent der Männer erreicht.

Alter und Geschlecht als Risikofaktoren

5. In welchem Alter kommt es zu den meisten Erkrankungen?

Die Zahl der Neuerkrankungen an Hautkrebs steigt mit dem Alter stetig an. Das mittlere Erkrankungsalter für Melanome liegt bei Frauen bei 60 Jahren, bei Männern bei 67 Jahren. Für den weißen Hautkrebs liegt das mittlere Erkrankungsalter bei 70 Jahren.

Das hohe Durchschnittsalter liegt vor allem an der lebenslangen Einwirkung von hautkrebsfördernden Einflüssen wie UV-Strahlen. Gleichwohl erhöhen Häufigkeit und Intensität von Sonnenbränden das Risiko, schon in jungen Jahren an schwarzem Hautkrebs zu erkranken.

6. Geschlechtsspezifische Unterschiede

Das Risiko, an weißen Hautkrebs zu erkranken, ist bei Männern etwas höher als bei Frauen. An weißem Hautkrebs starben 2019 laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen 631 Männer und 445 Frauen in Deutschland.

Eine Frau am Strand im Bikini hat von der Sonne verbrannte Schultern.

© iStock / Joel Carillet

Jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko.

7. Sonnenbänke und ihr Einfluss auf Hautkrebs

Auch Solarien stellen ein erhebliches Hautkrebsrisiko dar – unabhängig vom Hauttyp und der Häufigkeit der Sonneneinwirkung. Die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken, steigt schon durch die gelegentliche Nutzung von Sonnenbänken. Deshalb warnt die Weltgesundheitsorganisation davor.

8. Wie viel Minuten Sonne sind zu viel?

Die menschliche Haut hat nur einen stark begrenzte UV-Eigenschutzzeit. Dieser besagt, wie lange man sich in der Sonne aufhalten kann ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Vor allem hellhäutige Menschen verfügen kaum über Selbstschutz vor UV-Strahlung. Bei einem sehr hellen Hauttyp beträgt der mögliche Zeitraum, in dem die Haut der Sonne maximal ausgesetzt werden sollte, nur fünf bis zehn Minuten – und zwar pro Tag!

Man unterscheidet sechs Hauttypen: Typ 1 zeichnet sich durch sehr helle Haut und blonde oder rötliche Haare aus, Typ 6 durch dunkelbraune bis schwarze Haut und schwarze Haare. Je dunkler die Haut, desto höher die Eigenschutzzeit. Aber auch für Menschen mit sehr dunkler Haut gilt: Nach mehr als 60 Minuten Sonnenbad nimmt die Haut Schaden.

9. An welchen Stellen tritt weißer Hautkrebs hauptsächlich auf?

Bösartige Melanome können an allen Körperstellen entstehen – auch an solchen, die die meiste Zeit durch Kleidung bedeckt sind. Beim Basalzellkarzinom, dem häufigsten weißen Hautkrebs sowie dem Plattenepithelkarzinom und seiner Vorstufe, der aktinischen Keratose, verhält es sich in der Regel anders. Da nahezu alle diese Karzinome eine Folge intensiver Sonneneinstrahlung über einen langen Zeitraum sind, treten sie am häufigsten auf den „Sonnenterrassen“ des Körpers auf. Das sind die häufig unbedeckten Körperstellen, die der UV-Strahlung in besonderem Maße ausgesetzt sind wie Hände, Nacken oder Nase sowie nicht behaarte Kopfhaut.

Im Kopf-Hals-Bereich befinden sich daher rund 80 Prozent der Basalzellkarzinome. Menschen, die sich regelmäßig in Beruf oder Freizeit intensiv der UV-Strahlung aussetzen, sind besonders gefährdet. Bei Personen mit hellem Hauttyp ist das Erkrankungsrisiko noch höher.

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