Krebs
Was kommt auf Brustkrebspatientinnen in der Nachsorge zu?
Veröffentlicht am:15.05.2023
3 Minuten Lesedauer
Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen geben Patientinnen mit Brustkrebs Sicherheit. Sie können Fragen zu ihrer Behandlung stellen, mögliche Ängste besprechen und lernen, wie sie sich durch einen gesunden Lebensstil Gutes tun können.
Warum die Nachsorge bei Brustkrebs so wichtig ist
Wenn die operative Brustkrebstherapie beendet ist, beginnt die Zeit der Nachsorge. Die Kontrolltermine dienen vor allem dazu, eine eventuelle Rückkehr des Tumors (Rezidiv) früh genug zu erkennen. Aber auch bei anderen ungünstigen Entwicklungen können frühzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Deshalb gehört mehr dazu als nur der Blick auf die Brust. Die Nachsorge ist ein wichtiger Teil von Curaplan, dem speziellen Behandlungsprogramm der AOK für Frauen mit Brustkrebs.
Immer noch verbreitet ist die Faustregel: Wer nach fünf Jahren krebsfrei ist, hat die Erkrankung überstanden. Das stimmt so pauschal leider nicht. Bei jeder vierten bis zehnten Frau mit überstandenem Brustkrebs kehrt der Tumor in den Folgejahren zurück. Deshalb umfasst die Zeit der Nachsorge bei allen Frauen mit Brustkrebs mindestens zehn Jahre.
Die Unruhe vor der Nachsorge
Manche Frauen fühlen sich damit unwohl. Sie möchten mit der Erkrankung abschließen und wieder nach vorn schauen. Für andere bedeuten die Termine mehr Sicherheit. Sie sehen sie als gute Möglichkeit, um Beschwerden oder Ängste zu besprechen.
Egal, welcher Typ Sie sind – wohl jede Brustkrebspatientin kennt die innere Unruhe in den Tagen vor der Kontrolluntersuchung und die Erleichterung, wenn alles in Ordnung ist.
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Nachsorge ist mehr als nur medizinische Betreuung
Zur Nachsorge gehen bedeutet konkret, dass Sie regelmäßig Untersuchungstermine bei Ihrer Frauenärztin, Ihrem Frauenarzt oder in Ihrem Behandlungszentrum wahrnehmen. Die Abstände werden mit der Zeit immer größer. Die Termine sind wichtig, um:
- mögliche Spätfolgen der Therapien, wie ein Lymphödem, chronische Erschöpfung (Fatigue) oder Gefühlsstörungen an Händen oder Füßen (Neuropathie), zu erkennen und zu behandeln,
- die ergänzende („adjuvante“) Behandlung mit antihormonellen Medikamenten zu begleiten,
- sich bei Bedarf beraten und unterstützen zu lassen, zum Beispiel bei der Krankheitsverarbeitung, psychischen Belastungen oder finanziellen Problemen und
- Tipps für einen gesunden Lebensstil zu bekommen.
Die Intervalle der Brustkrebs-Nachsorge
Nach der Therapie | Untersuchungstermine |
---|---|
1 bis 2 Jahre | alle 3 Monate |
3 bis 5 Jahre | alle 6 Monate |
über 5 Jahre | alle 12 Monate |
bei Beschwerden oder Verdacht, dass der Brustkrebs wiedergekommen ist oder sich ausgebreitet hat (Metastasen) | monatlich |
Was passiert bei der Kontrolluntersuchung?
Die Ärztin beziehungsweise der Arzt fragt Sie nach Ihrem körperlichen und psychischen Befinden. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, über eventuelle Beschwerden oder körperliche Veränderungen wie zum Beispiel eine Gewichtszunahme zu berichten. Dann werden die Brüste und die Lymphabflusswege abgetastet. Dazu kommen regelmäßige Mammografien und Ultraschalluntersuchungen der Brust. Weitere Untersuchungen werden nur durchgeführt, wenn ein konkreter Verdacht besteht, dass der Tumor zurückgekommen ist oder sich Metastasen gebildet haben.
Manche Frauen müssen nach der Operation für mehrere Jahre weiterhin Medikamente einnehmen, welche Östrogene im Körper blockieren (Antihormontherapie). Im Rahmen der Nachsorge sollten daher auch mögliche Nebenwirkungen wie Hitzewallungen oder trockene Schleimhäute thematisiert werden. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie beraten, was sich dagegen tun lässt. Dies ist sehr wichtig, damit die vorgesehene Therapiedauer von mindestens fünf (besser zehn) Jahren eingehalten werden kann.
Unterstützung für Angehörige
AOK-Familiencoach Krebs
Die Diagnose Krebs kann auch für Angehörige eine große Belastung sein. Im Familiencoach Krebs der AOK können sie lernen, die Alltagsprobleme zu bewältigen, erkrankte Angehörige zu unterstützen und dabei gleichzeitig auf sich selbst zu achten.
Für sich selbst sorgen nach der Brustkrebstherapie
Nachsorge bedeutet auch, für den eigenen Körper und die eigene Psyche zu sorgen und auf sich selbst achtzugeben. Versuchen Sie darum, einen möglichst gesunden Lebensstil zu pflegen:
- Essen Sie gesund und reduzieren Sie Übergewicht.
- Geben Sie das Rauchen auf und verzichten Sie nach Möglichkeit auf Alkohol.
- Gehen Sie spazieren, fahren Sie Rad oder melden Sie sich im Sportverein an.
- Untersuchen Sie regelmäßig die (verbleibende) Brust. Eine Anleitung finden Sie hier.
- Wenn Sie Beschwerden haben, müssen Sie nicht bis zur nächsten Nachsorge warten. Vereinbaren Sie gleich einen Termin.
- Informieren Sie sich über Methoden zur Stressreduktion und zu Entspannungstechniken.
- Nehmen Sie weiter die normalen Früherkennungsuntersuchungen wahr.