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Krebs

Plattenepithelkarzinom der Haut: früh erkennen und früh behandeln

Veröffentlicht am:11.08.2022

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 05.12.2024

Das Plattenepithelkarzinom ist eine Form des weißen Hautkrebses – nach dem Basalzellkarzinom der häufigste bösartige Hauttumor. Plattenepithelkarzinome können gut behandelt werden, wenn sie früh erkannt werden. Deshalb ist Hautkrebsvorsorge wichtig.

Ärztin untersucht junge Frau auf Plattenepithelkarzinom, eine Form des weißen Hautkrebs.

© iStock / Zinkevych

Was ist ein Plattenepithelkarzinom der Haut?

Das Plattenepithelkarzinom der Haut ist ein bösartiger Hauttumor. Es wird auch Spinaliom, Stachelzellkrebs oder spinozelluläres Karzinom genannt. Ein Spinaliom der Haut entsteht in den oberen Schichten der Haut durch ein unkontrolliertes Wachstum der hornbildenden Zellen, die den Hauptanteil der Hautzellen ausmachen. Es ist nach dem Basalzellkarzinom oder Basaliom die zweithäufigste Form des hellen oder weißen Hautkrebses. Neben dem weißen Hautkrebs, gibt es den sehr bösartigen schwarzen Hautkrebs, das maligne Melanom. Bei weißem Hautkrebs gilt glücklicherweise: Wenn er frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen sehr gut.

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Plattenepithelkarzinom: Symptome

80 Prozent aller Plattenepithelkarzinome treten im Kopf- und Gesichtsbereich auf. Anfangs ähneln sie oft den typischen Anzeichen der aktinischen Keratose, der Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms. Das ist eine Veränderung der Haut, die durch langjährige intensive Einwirkung von Sonnenlicht auf die Haut verursacht wird. Da diese Krebsform sich langsam entwickelt, betrifft es meist ältere Menschen ab etwa 70 Jahren.

Besonders betroffen sind Körperstellen, die häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, wie Gesicht, Lippen, Hals, Ohrenkanten sowie seltener Hände, Unterarme und die Kopfhaut bei Glatzen. Diese Bereiche nennt man „Lichtterrassen“. Aus den anfänglich rauen, schuppigen Stellen entwickeln sich mit der Zeit oft warzenartige, gelbgraue bis weißliche Erhebungen, die je nach Lage, Art und Entwicklungsstadium sehr unterschiedlich aussehen können.

Eine häufige Erscheinungsform des Plattenepithelkarzinoms ist ein verhornter, über das Hautniveau erhabener Hautfleck oder ein Knötchen, das sich hart anfühlt, aber trotzdem leicht verletzlich ist. Fortgeschrittene Tumore treten häufig als blutende Knoten auf, die mit dem umgebenden Gewebe verbacken sind oder über das Hautniveau hinauswachsen. Unbehandelt können die Tumore mit ihrem ungehemmten Wachstum das angrenzende Gewebe zerstören.

Ursachen und Risikofaktoren bei Plattenepithelkarzinom

UV-Strahlung durch Sonnenlicht oder Solarium und eine bereits bestehende aktinische Keratose sind sowohl die Hauptursachen als auch Risikofaktoren für ein Plattenepithelkarzinom. Das Risiko erhöht sich besonders bei Menschen mit einem hellen Hauttyp, die zum Beispiel auch schneller einen Sonnenbrand erleiden.

Ferner erhöht ein geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel nach einer Transplantation, das Risiko für ein Plattenepithelkarzinom, da es veränderte Hautzellen nicht mehr ausreichend erkennt und eliminiert. Auch Rauchende haben ein erhöhtes Risiko, ein Plattenepithelkarzinom zu entwickeln, beispielsweise an den Lippen.

Eine aktinische Keratose ist ein wesentlicher Risikofaktor für ein Plattenepithelkarzinom.

© iStock / pedrojperez

Handelt es sich „nur“ um eine aktinische Keratose und nicht um ein Plattenepithelkarzinom, kommen von Vereisung bis hin zur operativen Entfernung diverse Behandlungen in Frage.

Vorsorge und Häufigkeit

Verringern Sie mit folgenden Vorsorgemaßnahmen Ihr Risiko, an einem Plattenepithelkarzinom zu erkranken: 

  • Schützen Sie Ihre Haut vor zu viel UV-Strahlung, indem Sie die starke Mittagssonne meiden, den Schatten suchen und die Haut durch Kleidung und Sonnenschutzmittel vor UV-Strahlung schützen. Dies betrifft besonders Menschen, die sich beruflich viel in der Sonne aufhalten, wie bei Garten- oder Bauarbeit. Für Berufe, die lange Aufenthalte im Freien erfordern, sind die aktinische Keratose und das Plattenepithelkarzinom als Berufskrankheiten anerkannt.
  • Gehen Sie nicht in Solarien.
  • Untersuchen Sie Ihre Haut regelmäßig auf Auffälligkeiten.
  • Nehmen Sie ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre das Angebot für einen kostenlosen Haut-Check zur Hautkrebsfrüherkennung wahr.

Beim frühen Stadium des Plattenepithelkarzinoms sind die Behandlungsmöglichkeiten in der Regel effektiv. Haben sich bereits Metastasen gebildet, ist die Prognose auf Heilung schlechter. Dies betrifft aber nur etwa fünf Prozent der Patientinnen und Patienten, bei denen die Tumore größer als zwei Zentimeter sind.

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Wie wird ein Plattenepithelkarzinom festgestellt und behandelt?

Bei jeder dauerhaften Veränderung der Haut sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Je früher erkannt, desto besser sind die Heilungschancen des weißen Hautkrebs und seiner Vorstufen. Bei der Abklärung wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt möglicherweise eine kleine Gewebeprobe aus dem Hautbereich nehmen, die angefärbt und unter dem Mikroskop untersucht wird (histologische Untersuchung).

Wird ein Plattenepithelkarzinom diagnostiziert, muss der Tumor vollständig operativ entfernt werden. Wenn eine Operation aufgrund des Gesundheitszustandes oder der Lage des Tumors nicht möglich ist, wird eine Bestrahlung durchgeführt. Manchmal erfolgt nach der Operation eine zusätzliche Strahlentherapie, etwa wenn nicht das gesamte Tumorgewebe entfernt werden konnte oder Lymphknoten vom Krebs betroffen sind.

Fortgeschrittene Plattenepithelkarzinome sind manchmal nicht mehr durch eine Operation oder Strahlentherapie behandelbar, insbesondere wenn der Tumor bereits Absiedlungen (Metastasen) gebildet hat. In diesen Fällen kommt eine Chemotherapie oder Immuntherapie in Frage.

Weitere Informationen finden Sie auf den Websites der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe und bei dem Leitlinienprogramm Onkologie.

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