Krebs
Prostatakrebs erkennen: Gibt es eindeutige Symptome?
Veröffentlicht am:07.01.2022
3 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 10.04.2025
Prostatakrebs kann sich lange gut verstecken: Typische Prostatakrebs-Symptome gibt es nicht. Männer spüren häufig unspezifische Beschwerden. Vor allem im Frühstadium können Beschwerden auch ganz fehlen. Erfahren Sie hier, worauf Sie achten und wann Sie zum Arzt gehen sollten.

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Prostatakrebs-Symptome: Was sind erste Anzeichen?
Viele Patienten mit einem Prostatakarzinom spüren lange Zeit gar keine Symptome oder nehmen Beschwerden wahr, die sie nicht mit einem bösartigen Tumor in der Prostata, auch Vorsteherdrüse, in Zusammenhang bringen. Aus diesem Grund wird die Erkrankung oft erst während einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt, weshalb Früherkennung umso wichtiger ist.
Ab einem Alter von 45 Jahren können Männer jährlich eine solche Vorsorgeuntersuchung in einer allgemeinmedizinischen oder urologischen Praxis wahrnehmen. Zu der Untersuchung gehören das Abtasten der Prostata sowie bei Auffälligkeiten, die eine weitere Abklärung erfordern, ein Bluttest zur Analyse des prostataspezifischen Antigens (PSA-Test).
Gerade weil es keine klassischen Symptome bei Prostatakrebs gibt, ist es besonders ratsam, auf Veränderungen des Körpers zu achten. Da die Prostata räumlich sehr nahe an Blase und Harnröhre liegt, könnten beispielsweise zu Beginn Harnwegs-Beschwerden auftreten.

Folgende Probleme könnten mögliche erste Prostatakrebs-Symptome sein:
- Beschwerden beim Wasserlassen (ein langsamer oder schwacher Harnstrahl, außerdem häufiger Harndrang – vor allem nachts)
- Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
- Schmerzhafte Ejakulation und Erektionsprobleme
In vielen Fällen können die Beschwerden aber auch andere Ursachen als Prostatakrebs haben:
- Ein Grund für Probleme beim Wasserlassen oder für nächtlichen Harndrang kann beispielsweise eine gutartige Prostatavergrößerung sein, von Medizinerinnen und Medizinern auch benigne Prostatahyperplasie (BPH) genannt. Diese Veränderung tritt bei Männern häufig ab dem 60. Lebensjahr auf, da die Prostata altersbedingt größer wird. In der Folge kann die Drüse auf die Harnröhre drücken und zu Problemen beim Wasserlassen führen.
- Ebenso kann hinter den Symptomen eine Infektion stecken. Bei einer Harnwegsentzündung zum Beispiel kann es zu Beschwerden beim Urinieren oder zu Blutbeimengungen im Urin kommen.
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Fortgeschrittener Prostata-Krebs: mögliche Symptome im Verlauf
Auch bei voranschreitendem Prostatakrebs müssen beim Mann nicht zwangsläufig Symptome auftreten. Vor allem ein lokales, also auf die Vorsteherdrüse begrenztes Prostatakarzinom, kann während der gesamten Lebenszeit des Patienten ohne jegliche Symptome verlaufen. Zu Beschwerden kommt es meist erst dann, wenn der Tumor so groß geworden ist, dass er auf die Harnröhre übergreift oder wenn sich Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet haben.
Kommt es im fortgeschrittenen Stadium zu Symptomen und Auffälligkeiten, sind diese meist unspezifisch und können auch auf eine andere Erkrankung oder ein anderes Organ hindeuten.
Diese Symptome können bei fortgeschrittenem Prostatakrebs auftreten:
- vermehrter Harndrang, insbesondere nachts
- Schwierigkeiten zu Beginn des Urinierens
- Unfähigkeit zu urinieren (Harnverhalt)
- schwacher oder unterbrochener Harnfluss
- schmerzhafte Ejakulation
- Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
- starke Schmerzen im unteren Körperbereich (in Rücken, Becken, Hüften oder Oberschenkeln)
- Erektionsprobleme
- verminderter Samenerguss
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Verdacht auf Prostatakrebs: Wann zum Arzt oder zur Ärztin?
Für Männer unter 50 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit gering, an Prostatakrebs zu erkranken. Mit dem Alter steigt jedoch das Risiko, weshalb Männer ab 50 auf einige mögliche Prostatakrebs-Symptome achten sollten.
Männer, deren Väter oder Brüder an Prostatakrebs erkrankt waren, sollten sich zusätzlich von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin beraten lassen, denn ihr relatives Prostatakrebsrisiko ist um mehr als das Doppelte erhöht. Je jünger das betroffene Familienmitglied bei Diagnosestellung war und je mehr Familienmitglieder insgesamt betroffen sind, desto höher ist das Risiko.
Generell gilt: Bei den beschriebenen Beschwerden ist eine medizinische Abklärung notwendig. Suchen Sie in jedem Fall Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf, wenn Sie Symptome an sich beobachten – vor allem, wenn diese über mehrere Wochen andauern.
Je früher eine klare Diagnose gestellt werden kann, desto besser kann die Krankheit behandelt werden – sie ist dann meist auch vollständig heilbar.
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