Krebs
Weißer Hautkrebs – erkennen und behandeln
Veröffentlicht am:04.07.2022
4 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 02.05.2024
Das Basalzellkarzinom (Basaliom) ist der häufigste bösartige Krebs in Mitteleuropa und entsteht vor allem durch UV-Strahlen. Früh erkannt ist weißer Hautkrebs heilbar, weshalb regelmäßige Hautkrebsscreenings so wichtig sind.
Was ist weißer Hautkrebs?
Bei Tumoren der Haut unterscheiden Mediziner und Medizinerinnen zwischen weißem und schwarzem Hautkrebs.
Zum weißen Hautkrebs zählen das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Das Basalzellkarzinom ist die häufigere Tumorart mit circa 75 Prozent Anteil und wird auch Basaliom genannt. Diese Bezeichnung ist mittlerweile aber veraltet. Bei schwarzem Hautkrebs erscheinen die gefährlichen Melanome dunkel und entstehen aus den pigmentbildenden Zellen der Haut. Bei weißem Hautkrebs hingegen sind die Tumore heller.
Meistens sind Basalzellkarzinome gut heilbar und nehmen bei Behandlung dieser keinen Einfluss auf die Lebenserwartung. Nur selten ist diese Krebsart lebensbedrohlich.
Zahlen und Fakten zum Basalzellkarzinom
- Das Basalzellkarzinom ist der häufigste bösartige Krebs der Mitteleuropäer.
- In Deutschland gibt es jährlich pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern knapp 200 Neuerkrankungen.
- Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person in Mitteleuropa an dieser Form des weißen Hautkrebses im Laufe des Lebens erkrankt, wird auf zehn Prozent geschätzt.
- Männer sind tendenziell etwas häufiger als Frauen betroffen.
- Die meisten Personen erkranken in einem Alter von Anfang 70.
Wie entsteht weißer Hautkrebs?
Der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von weißem Hautkrebs ist eine intensive Belastung mit UV-Strahlen. Durch diese können Zellen der oberen Hautschicht entarten und zu Tumorzellen werden. Hautkrebs bildet sich meist direkt an den Körperstellen, die UV-Strahlen ausgesetzt waren. Das sind die sogenannten Sonnenterrassen des Gesichts: Nasenrücken, Ohren und unbehaarte Kopfhaut. Es können aber auch andere Körperstellen betroffen sein.
Das Basalzellkarzinom wächst in der Regel langsam und nur an seiner Ursprungsstelle. Es kann jedoch mit der Zeit in umliegende Gewebestrukturen einwachsen, wie etwa in Knorpel und Knochen, und diese zerstören. Ein positiver Aspekt dieser Hautkrebsform ist jedoch, dass es selten zu Tumorabsiedlungen (Metastasen) kommt – Basalzellkarzinom-Metastasierungen sind selten. Ein Grund, warum nur wenige Patienten und Patientinnen an weißem Hautkrebs sterben. Anders sieht es beim häufig metastasierenden schwarzen Hautkrebs.
Was sind Risikofaktoren für weißen Hautkrebs (einschließlich Basalzellkarzinome)?
- Jahrelange Sonneneinstrahlung aber auch schubweise, starke Einstrahlung mit der Folge von Sonnenbränden in der Kindheit
- Solariumbesuche
- Kontakt zu Giftstoffen wie Arsen und Teer oder regelmäßige Röntgenstrahlung
- Erbliche Hautkrankheiten, die mit erhöhter Lichtempfindlichkeit einhergehen
- Basalzellkarzinome in der eigenen Vorgeschichte – wer schon mal an weißem Hautkrebs erkrankt war, hat ein höheres Risiko für einen erneuten Tumor
Wer zählt zur Risikogruppe für weißen Hautkrebs?
- Berufsgruppen mit regelmäßiger, nicht vor Sonne geschützter Arbeit im Freien (zum Beispiel Beschäftigte im Baugewerbe)
- Personen mit einem hellen Hauttyp
- Personen mit geschwächtem Immunsystem, zum Beispiel nach einer Organtransplantation oder durch eine HIV-Infektion
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Wie kann man sich vor weißem Hautkrebs schützen?
Sonnenschutz ist das A und O, um die Entstehung von weißem sowie schwarzem Hautkrebs vorzubeugen. Bei intensiver Sonneneinstrahlung sollten Sie sich daher im Schatten aufhalten, sich durch geeignete Kleidung schützen oder Sonnencreme mit hohem UV-Schutz verwenden und in jedem Fall einen Sonnenbrand vermeiden!
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Wie sieht ein Basaliom aus?
Basalzellkarzinome können sehr unterschiedlich sein – es gibt kein einheitliches Erscheinungsbild. Am häufigsten erscheinen sie hautfarben, rötlich oder rötlich-braun als Knötchen, Platten oder Wunden. Manchmal scheinen feine Äderchen durch oder es gibt einen erhabenen Rand, der an eine Perlschnur erinnert. Mitunter werden Basalkarzinome unbewusst aufgekratzt und sehen wie nicht heilende Wunden aus.
Wichtig
Basalzellkarzinome früh erkennen
Um eine gute Therapie und Heilungschance zu ermöglichen sowie Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, weißen Hautkrebs (Basalzell- und Plattenepithelzellkarzinome) so früh wie möglich zu erkennen. Zwei zentrale Punkte sind dabei von Bedeutung:
- die regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut
- das regelmäßige Hautkrebsscreening (spätestens ab 35 Jahre, alle 2 Jahre)
Hautuntersuchungen führen qualifizierte Hausärzte und -ärztinnen sowie Hautärzte oder -ärztinnen durch. Sie betrachten die gesamte Haut und erkennen weißen oder schwarzen Hautkrebs meist schon mit bloßem Auge. Bei einem Verdacht auf Hautkrebs erfolgt eine weitere Abklärung, im Zweifelsfall wird dabei die auffällige Stelle entfernt oder eine Gewebeprobe entnommen. Eine Pathologin oder ein Pathologe untersucht die Probe und kann dann Sicherheit geben, ob es sich um Hautkrebs handelt.
So sieht die Behandlung von weißem Hautkrebs aus
Ziel der Therapie ist in der Regel die vollständige Entfernung des Tumors. In 95 Prozent der Fälle ist das durch eine Operation möglich, bei der der Hautkrebs herausgeschnitten wird. In bestimmten Fällen kann die Behandlung aber auch mit lokal wirksamen Medikamenten erfolgen, die regelmäßig aufgetragen werden müssen – das gilt beispielsweise für Niedrig-Risiko-Basalzellkarzinome, die klein oder nur oberflächlich sind. Diese Art der Behandlung kann auch für ältere Patientinnen und Patienten in Frage kommen, die bereits an mehreren Erkrankungen leiden.
Sind beide Therapiemöglichkeiten nicht gewünscht, weil sie beispielsweise an einer gut sichtbaren Stelle wie dem Gesicht stattfinden würde und Narben entstehen können oder weil beispielsweise die medikamentöse Behandlung nicht anschlägt, kann die Behandlung auch durch Vereisen, Lasern oder eine Lichttherapie erfolgen.
Ist der weiße Hautkrebs bereits weiter fortgeschritten, erfolgt eine Strahlentherapie. Es gibt auch Medikamente, die jedoch nur einen geringen Zusatznutzen haben. Sie werden nur bei Patientinnen und Patienten eingesetzt, bei denen weder eine Operation noch eine Strahlentherapie in Betracht kommt.
Betroffene sollten die angesetzten Basalzellkarzinom-Nachsorgeuntersuchungen wahrnehmen. So können Ärztinnen und Ärzte ein Wiederauftreten des Tumors oder die Entstehung weiterer Tumoren früh erkennen und behandeln.
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