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Muskel-Skelett-System

So entlasten Sie Ihre Füße bei einem Fersensporn

Veröffentlicht am:18.08.2021

8 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 27.01.2025

Unsere Füße tragen unser gesamtes Körpergewicht. Wenn die tägliche Belastung zu stark wird, kann es zu einer Entzündungen der Sehnenplatte an der Fußsohle kommen. Oft ist dann ein Fersensporn die Folge. Was Sie gegen schmerzende Füße tun können.

Eine Frau massiert ihre schmerzende Ferse mit einem Massageball.

© iStock / Satoshi-K

Was ist ein Fersensporn?

Ein Fersensporn, auch Calcaneussporn genannt, ist eine dornenförmige Kalkablagerung an der Ferse. Er entsteht dort, wo die Sehnenplatte der Fußsohle, die Plantarfaszie, ansetzt. Der Fersensporn selbst ist meist nicht die Ursache für Schmerzen. Sie entstehen durch eine dauerhaften Reizung oder Entzündung der Plantarfaszie, auch Plantarfasziitis genannt.

Die Sehnenplatte stabilisiert unser Fußgewölbe bei jedem Schritt. Durch übermäßige (Fehl-) Belastungen kann es zu kleinen Verletzungen am Sehnenansatz des Fersenbeins und Entzündungsreaktionen an der Plantarfaszie kommen. Wenn die Entzündung länger andauert, kann der Körper Kalk am fersenseitigen Sehnenansatz anlagern, sodass ein Fersensporn entsteht.

Anatomische Abbildung eines Fußes mit Schwerpunkt Fersensporn.
Es gibt zwei Arten von Fersensporn: Den oberen Fersensporn und den unteren, der auch plantarer Fersensporn genannt wird.

Welche Symptome treten bei einem Fersensporn auf?

Befindet sich der Fersensporn an der Unterseite der Ferse, verursacht er beim Auftreten stechende oder brennende Schmerzen – als würde man über einen spitzen Stein laufen. Die Schmerzen werden oft schlimmer, wenn man lange steht oder geht. Eine Verknöcherung oberhalb des Fersenbeins kann beim Tragen von Schuhen sehr unangenehm sein. Die betroffene Stelle ist dann oft gerötet und geschwollen.

Als Reaktion auf einen Fersensporn geht der Körper oft in eine schmerzbedingte Schonhaltung, wie etwa das Laufen auf dem Fußaußenrand. Dadurch wird zwar nicht die Ferse belastet, aber die Schonhaltung kann wiederum zu einem seitlichen Schmerz des Fußbettes führen.

Wann eine Arztpraxis aufsuchen bei einem Fersensporn?

Bei vielen Betroffenen verschwinden die Beschwerden nach einigen Monaten, wenn der Fuß geschont und die Belastung reduziert wurde. Wenn keine Besserung eintritt, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen. Hier werden zunächst die Symptome abgeklärt und der Fuß abgetastet. Bei Bedarf können zur genaueren Abklärung des Befunds auch weitere Untersuchungen, wie beispielsweise Röntgenaufnahmen, durchgeführt werden.

Pflegepersonal geht einen langen Gang in einem Krankenhaus entlang, ein laufintensiver Beruf mit starken Belastungen.

© iStock / JohnnyGreig

Dauerhaft starke Belastungen, wie in laufintensiven Berufen von Pflegepersonal oder bei Servicekräften im Restaurant, können zu starken Fersenschmerzen führen.

Was hilft bei einem Fersensporn?

Das Allerwichtigste bei einer Plantarfasziitis und einem Fersensporn ist, die gereizten Bereiche ausreichend zu schonen und die Belastung zu verringern. Eine komplette Ruhigstellung des Fußes ist jedoch nicht erforderlich. Welche Therapie im Einzelnen sinnvoll ist, sollte mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden. Meist fällt die Wahl auf konservative Therapien:

  • Spezielle Schuheinlagen können Fehlstellungen des Fußes korrigieren und so den Druck auf die entzündeten Bereiche verringern.
  • Lokale Kälteanwendungen lindern die Schmerzen.
  • Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen können vor allem bei akuten Schmerzen schnelle Linderung verschaffen.
  • Wenn sich die Beschwerden nicht bessern, kommen nicht-invasive Behandlungsmethoden wie die extrakorporale Stoßwellentherapie oder Kortison-Injektionen in Frage.
  • Eine Operation wird als letzte Möglichkeit in Erwägung gezogen. Hierbei wird ein großer oder stark schmerzender Fersensporn abgetragen oder die Fußsohlenfaszie teilweise aufgetrennt, um eine Druckentlastung zu erreichen. Es ist allerdings noch nicht hinreichend untersucht, ob die Beschwerden durch operative Eingriffe langfristig verringert werden können.
Schmerzen beim Auftreten? Das könnte ein Fersensporn sein. Was genau dahintersteckt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, verrät Doc Felix im Video.

Welche Ursachen hat ein Fersensporn?

Entzündungen der Plantarfaszie kommen häufiger bei Menschen vor, die intensiv und unter starker Belastung der Füße trainieren, zum Beispiel Menschen, die joggen oder Fußball spielen. Aber auch berufsbedingtes langes Stehen kann zu schmerzhaften Überlastungen der Sehnenplatte führen.

Zusätzliche Risikofaktoren sind Übergewicht und Fußfehlstellungen wie ein Hohlfuß. Bei einem Hohlfuß ist die Fersenmitte nicht in einer Linie mit dem Unterschenkel. Dadurch entstehen beim Gehen stärkere Belastungen auf die Plantarfaszie. Diese Belastungen können zu Verschiebungen im Gewebe führen und Gefäß- und Gewebeschäden verursachen.

Risiken, die einen Fersensporn begünstigen

Nicht nur eine zu starke Belastung kann Fersenschmerzen und damit auch einen Fersensporn begünstigen. Gründe dafür sind auch:

  • inadäquates Schuhwerk, wie zu schmale Schuhe oder Schuhe mit hohen Absätzen
  • ein ungleichmäßiger Laufstil, bei dem bestimmte Bereiche des Fußes stärker belastet werden als andere
  • eine schwache Fußmuskulatur durch Bewegungsmangel
  • schnelle und starke Wiederbelastungen nach einer Trainingspause
  • eine Verkürzung der Wadenmuskulatur oder Achillessehne durch zu langes Sitzen oder einseitige Belastung
  • fortgeschrittenes Alter
  • chronisch entzündliche Erkrankungen wie Gicht, die auch das Sehnengewebe angreifen

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Selbsthilfe bei Fersenschmerzen

Das können Sie selbst tun bei akuten Schmerzen durch eine Reizung der Plantarfaszie:

  • die betroffene Stelle kühlen
  • eine Sportpause einlegen
  • für eine kurze Zeit den Fuß schonen. Sobald der Schmerz nachlässt, sollten Sie ihn aber wieder bewegen. Dadurch fördern Sie die Nährstoffversorgung der Sehne sowie die Regeneration durch die Abrollbewegung.
  • in Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin schmerzlindernde, entzündungshemmende Medikamente einnehmen
  • durch Fußmassagen, Tapes oder Dehnung der Plantarfaszie die Verhärtungen in der Wade lösen
  • nach Besserung der Beschwerden das Training anpassen, um künftige Überlastungen zu vermeiden

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Übungen gegen Fersenschmerzen bei einem Fersensporn

Um Fersenschmerzen zu vermeiden und den Fersensporn zurückzubilden, sollten die Achillessehne, die Wadenmuskulatur und die Plantarsehne regelmäßig gedehnt werden. Das beugt künftigen Überlastungen und Entzündungen vor.

  • Dehnung der Plantarfaszie
    Rollen Sie im Sitzen mit dem betroffenen Fuß über eine kalte Getränkedose. Üben Sie dabei ein wenig Druck aus. Eine Minute vor- und zurückrollen und die Übung zehnmal wiederholen.
  • Dehnung der Wadenmuskulatur
    Stützen Sie sich mit den Händen an einem Gegenstand ab, am besten an einer Wand oder an einem Tisch. Beide Knie anschließend beugen und langsam in die Hocke gehen. Die Fersen bleiben am Boden. Die Position zehn Sekunden halten, dann den Oberkörper aufrichten und lockern. Diese Übung zwanzigmal wiederholen.
  • Dehnung des Fußgewölbes
    Setzen Sie sich auf einen Sessel und kreuzen Sie den betroffenen Fuß über das Knie des anderen Beins. Halten Sie mit der Hand den betroffenen Fuß vorne bei den Zehen und ziehen Sie den Fuß zurück. Für zehn Sekunden halten und kurz lockern. Wiederholen Sie diese Übung zehnmal.

Fersensporn vorbeugen: So geht’s

Die besten Tipps, um Schmerzen in den Füßen und damit auch einen Fersensporn vorzubeugen:

  • Fußgymnastik
  • langsames Herantasten an das Barfußlaufen (-gehen)
  • Muskulär-fasziale-Ungleichgewichte (Dysbalancen) beheben; das für Bewegungsarbeit zuständige Gewebe kräftigen und das für die Haltungsarbeit zuständigen Gewebe dehnen
  • Laufstil (bei Sportlerinnen und Sportlern) anpassen
  • Verspannungen in verhärteter Wade lösen
  • Übergewicht reduzieren

Die AOK ist stets an Ihrer Seite

Egal, welche Beschwerden Sie haben – die AOK unterstützt Sie mit Leistungen und Angeboten für alle Lebenslagen.


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