Muskel-Skelett-System
Was steckt hinter einer Kehlkopfinfektion – und wie erkennt man sie?
Veröffentlicht am:05.05.2023
3 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 18.12.2023
Typisches Symptom einer Kehlkopfentzündung ist Heiserkeit bis hin zum Versagen der Stimme. Oft ist eine Virusinfektion die Ursache, die nach ein bis zwei Wochen von selbst ausheilt. Eine Kehlkopfentzündung kann aber auch chronisch werden.
Was ist der Kehlkopf und wie kommt es zur Entzündung?
Der Kehlkopf (Larynx) ist das Verbindungsstück zwischen Rachen und Luftröhre. Er besteht aus verschiedenen Knorpelstücken, die durch Bänder zusammengehalten werden. Der sogenannte Schildknorpel ist von außen vor allem bei Männern als Adamsapfel sichtbar. Oben auf dem Kehlkopf verschließt der Kehlkopfdeckel beim Schlucken den Eingang der Luftröhre und sorgt so dafür, dass beim Essen keine Nahrung hineingelangt. Die Stimmlippen liegen in der Mitte des Kehlkopfes und sind an der Stimmbildung beteiligt. Durch die Atmung werden sie geöffnet oder gespannt und so die Luft zum Schwingen gebracht. Dabei entstehen Schallwellen, die als Stimme hörbar werden.
Bei einer Kehlkopfentzündung, die in jedem Alter auftreten kann, ist die Schleimhaut des Kehlkopfes entzündet. Sind die Stimmlippen gereizt oder entzündet, schwellen sie an und können nicht mehr richtig schwingen. Die Folge ist unter anderem Heiserkeit. Medizinisch wird eine Kehlkopfentzündung als Laryngitis bezeichnet. Sie ist potenziell ansteckend und geht meist auf eine Virusinfektion zurück. Zwar ist es lästig, wenn die Stimme versagt, aber meist sind die Beschwerden nach ein oder zwei Wochen wieder vorbei. Eine Laryngitis kann aber auch chronisch werden.
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Was sind die Ursachen einer Kehlkopfentzündung?
Akute und chronische Kehlkopfentzündungen haben unterschiedliche Ursachen.
Zu den Ursachen einer akuten Laryngitis gehören:
- ein Virusinfekt (etwa ein grippaler Infekt, auch als Erkältung bezeichnet, oder eine Rachenentzündung), der sich auf den Kehlkopf ausweitet
- ungewohnt langes Sprechen
- längerer Aufenthalt in trockenen oder verrauchten Innenräumen
Mögliche Ursachen einer chronischen Laryngitis sind:
- Rauchen, häufig zusammen mit einer starken Belastung der Stimme
- Alkoholmissbrauch
- Arbeitsumfeld, in dem viel Staub oder schädliche Stoffe eingeatmet werden
- eingeschränkte Nasenatmung (etwa durch chronischen Schnupfen oder Nasennebenhöhlenentzündungen)
- falsche Stimmtechnik (zum Beispiel bei Schauspielerinnen und Schauspielern, Sängerinnen und Sängern)
- Sodbrennen, bei dem Magensäure bis in den Rachen aufsteigt
- Kortison zum Inhalieren (etwa Asthmaspray)
- andere Ursachen, zum Beispiel gutartige Geschwulste
Was sind die typischen Symptome einer Kehlkopfentzündung?
Zu den typischen Symptomen einer Laryngitis gehören:
- Schluckbeschwerden
- Heiserkeit bis hin zum Stimmverlust
- Trockenheitsgefühl im Hals
- Reizhusten
- häufiges Bedürfnis, sich zu räuspern
Eine Kehlkopfentzündung wird sehr häufig durch eine Infektion mit Viren ausgelöst, die zu einer Entzündung der oberen Luftwege führt. Deswegen können weitere typische Symptome einer Erkältung auftreten wie Halsschmerzen oder Schnupfen. Bei einer chronischen Kehlkopfentzündung kann die Heiserkeit über Wochen anhalten. Oft haben die Betroffenen das Gefühl, dass sich ein Fremdkörper im Hals befindet. Häufig resultiert ein Räusperzwang daraus.
Bei Kindern kommen oft weitere Symptome hinzu:
- Körpertemperatur über 38 Grad Celsius
- Verweigern von Essen und Trinken
Bei Babys und Kleinkindern kann eine Laryngitis mitunter zu einem schwereren Verlauf mit bellendem Husten und Luftproblemen führen. Dann sprechen Ärzte und Ärztinnen von Pseudokrupp.
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Wie lässt sich eine Kehlkopfentzündung lindern und behandeln?
In den meisten Fällen heilt eine akute Kehlkopfentzündung innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst wieder aus. Diese Maßnahmen können sowohl bei akuter als auch chronischer Laryngitis zu einer schnelleren Genesung beitragen:
- die Stimme schonen, aber nicht flüstern, da dies die Stimmlippen stark belastet
- mit heißem Wasserdampf inhalieren
- warme Halswickel
- nicht rauchen
- Alkohol und scharfe Speisen meiden
- ausreichend trinken, am besten warme Getränke
- gegebenenfalls schleimlösende oder antientzündliche Medikamente
Um eine chronische Kehlkopfentzündung zu behandeln, müssen zudem die jeweiligen Auslöser gemieden und mögliche körperliche Ursachen behandelt werden.
Kommt es immer wieder zu Kehlkopfentzündungen, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder -Ärztin aufzusuchen. Das gilt auch, wenn die Beschwerden länger als drei bis vier Wochen anhalten, sie rasch und stark zunehmen sowie Symptome wie Fieber oder Atemprobleme hinzukommen oder Sie sogar Blut husten. Wenn diese Symptome auftreten, steht die Laryngitis mit einer anderen, möglicherweise ernsteren Krankheit in Zusammenhang. Bei schwerer Atemnot, zu der es insbesondere bei Kleinkindern kommen kann, rufen Sie sofort den Notruf unter 112 an.