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Knochendichtemessung bei Osteoporose: Für wen ist die Osteodensitometrie sinnvoll?

Veröffentlicht am:15.08.2024

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 24.09.2024

Mit zunehmendem Alter kann die Festigkeit der Knochen nachlassen. Kommt es dann zu Knochenbrüchen und besteht der Verdacht auf eine Osteoporose, hilft eine Knochendichtemessung bei der Diagnose. Wann die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten übernehmen, erfahren Sie hier.

Eine Ärztin erklärt einer Patientin anhand eines Röntgenbildes auf einem Bildschirm die Ergebnisse der Knochendichtemessung.

© iStock / doble-d

Was ist eine Knochendichtemessung?

Die Knochendichtemessung, auch Osteodensitometrie genannt, ist eine spezielle Röntgenuntersuchung, die den Mineralsalzgehalt der Knochen bestimmt. Die Untersuchung gibt Auskunft darüber, wie durchlässig die Knochen für Röntgenstrahlen sind. Je höher die Durchlässigkeit, desto geringer die Knochendichte. Die Untersuchung kommt vor allem bei einem konkreten Verdacht auf Osteoporose oder zur Kontrolle des Behandlungsverlaufs einer bestehenden Erkrankung zum Einsatz.

Veränderung der Knochendichte mit dem Alter

Mit Knochendichte ist der Mineralsalzgehalt der Knochen gemeint, besonders die Menge an Kalzium und anderen Mineralien in der Knochensubstanz. Diese verändert sich im Laufe des Lebens und wird durch hormongesteuerte Zellen beeinflusst: den Osteoblasten und Osteoklasten. Osteoblasten bauen neues Knochenmaterial auf, während Osteoklasten altes Material abbauen. Diese Prozesse gewährleisten stabile und dichte Knochen. In der Jugend wachsen die Knochen noch, ihre Dichte nimmt zu und bleibt bis etwa zum 30. Lebensjahr stabil. Danach beginnt bei den meisten Menschen ein allmählicher Rückgang der Knochendichte, da mehr Knochen ab- als aufgebaut wird. Bei Frauen beschleunigt sich dieser Prozess mit den Wechseljahren aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels.

Ein langsamer, stetiger Verlust der Knochensubstanz ist im Alter also grundsätzlich normal. Dennoch steigt dadurch die Wahrscheinlichkeit, Osteoporose zu entwickeln. Bestimmte Risikofaktoren oder Begleiterkrankungen können das zusätzlich begünstigen. Dazu zählen unter anderem:

  • Kalziummangel
  • Vitamin-D-Mangel
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Alkoholabhängigkeit
  • Untergewicht
  • Arzneimittel, zum Beispiel die längere Einnahme von Kortison-Medikamenten oder Aromatasehemmern, die bei der Behandlung von Brustkrebs eingesetzt werden können
  • Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
  • Rheuma
  • Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)

Was ist Osteoporose?

Osteoporose wird auch als Knochenschwund bezeichnet und ist eine Erkrankung des Skeletts, bei der die Knochendichte abnimmt und die Knochen ihre Festigkeit verlieren. Sie werden porös und brechen leichter, sogar bei geringer Belastung. Mit zunehmendem Alter tritt Osteoporose häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Wie viele Menschen in Deutschland davon betroffen sind, ist nicht genau bekannt. Experten gehen jedoch davon aus, dass es mehr als 6 Millionen Menschen sind.

Was sagt die Knochendichtemessung aus?

Die Knochendichtemessung ermittelt, ob und in welchem Ausmaß eine verringerte Knochendichte vorliegt. Dies wird mit dem sogenannten T-Score (T-Wert) bestimmt. Als Referenz ist ein T-Wert von 0 für einen jungen gesunden Menschen festgelegt. Dabei gilt

  • ein T-Wert bis -1 als normal
  • ein T-Wert zwischen -1 und -2,5 als niedrig (deutet auf eine Osteopenie, Vorstufe der Osteoporose, hin)
  • ein T-Wert ab -2,5 als Osteoporose

Zusätzlich kann auch noch ein Z-Score (Z-Wert) errechnet werden. Dieser Wert zeigt an, wie hoch die Knochendichte der gemessenen Person im Vergleich zu einer gesunden Person desselben Alters und Geschlechts ist.

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Welche Methoden der Osteodensitometrie gibt es?

Um die Knochendichte zu bestimmen, gibt es verschiedene Methoden. Die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) ist die häufigste Methode zur Knochendichtemessung und wird als Standardverfahren eingesetzt. Dabei wird eine geringe Menge an Röntgenstrahlen verwendet, um die Knochendichte in der Lendenwirbelsäule oder der Hüfte zu messen, da diese Bereiche besonders anfällig für Knochenbrüche sind. Ist die DXA-Methode an Hüfte oder Lendenwirbelsäule nicht möglich, kann alternativ die sogenannte Quantitative Computertomografie (QCT) oder die Quantitative Ultraschalluntersuchung (QUS) genutzt werden. Bei der QCT-Messung wird eine Computertomografie zur Knochendichtemessung erstellt. Bei der QUS-Methode werden hochfrequente Schallwellen verwendet, um die Knochendichte zu messen. Obwohl diese Methode weniger genau ist als DXA oder QCT, bietet sie eine strahlenfreie Alternative zu den beiden anderen Verfahren.

Was passiert bei einer Knochendichtemessung?

Die Knochendichtemessung wird in einer Praxis für Radiologie oder Strahlentherapie durchgeführt und erfordert keine speziellen Vorbereitungen. Nüchtern zu erscheinen, wie es bei Laboruntersuchungen empfohlen wird, ist nicht notwendig.

Bei der DXA-Messung liegt die Person auf einer Untersuchungsliege flach auf dem Rücken. Für die Messung an der Lendenwirbelsäule werden die Beine hochgelagert und angewinkelt, während sie für die Messung am Oberschenkelhals flach ausgestreckt bleiben. Unter der Liege befindet sich eine Röntgenquelle, die Strahlen aussendet. Ein Messarm bewegt sich über den Körper und misst, wie viele Strahlen vom Körper aufgenommen werden. Während der Untersuchung, die etwa fünf bis zehn Minuten dauert, muss die Person still liegen. Die gewonnenen Daten werden direkt im Anschluss analysiert und die Knochendichte ermittelt.

Eine Frau hat einen gebrochenen Arm. Dieser ist mit einem Gipsverband versorgt.

© iStock / jacus

Bei häufigen Knochenbrüchen kann es sinnvoll sein, eine Knochendichtemessung durchführen zu lassen.

Wann zahlt die Krankenkasse die Knochendichtemessung?

Der Knochenabbau bei Frauen nach den Wechseljahren und dadurch häufiger auftretende Knochenbrüche sowie bestimmte Erkrankungen bei Frauen und Männern wie Diabetes, Rheuma oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können eine Knochendichtemessung notwendig machen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Knochendichtemessung, wenn

  • eine Person einen Knochenbruch erlitten hat und ein Verdacht auf Osteoporose besteht,
  • der Arzt oder die Ärztin aufgrund konkreter Hinweise für eine Osteoporose eine medikamentöse Behandlung einleiten will,
  • eine Verlaufskontrolle bei einer bereits begonnenen Osteoporose-Therapie nötig ist.

In diesen Fällen wird die Osteodensitometrie in der Praxis über die Gesundheitskarte abgerechnet.

Gibt es keine konkreten Hinweise auf Osteoporose oder wird die Knochendichtemessung zur Früherkennung durchgeführt, müssen die Kosten dafür als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) selbst gezahlt werden.

Vor- und Nachteile: Ist eine Knochendichtemessung schädlich?

Eine Knochendichtemessung ist im Allgemeinen sicher und abgesehen von einer geringen Strahlenbelastung mit keinen Risiken oder Nebenwirkungen verbunden. Besteht ein begründeter Verdacht auf Osteoporose, überwiegt der Nutzen der Untersuchung das Strahlenrisiko. Personen, bei denen kein Osteoporose-Risiko besteht, müssen selbst entscheiden, ob der potenzielle Nutzen für sie überwiegt. In solchen Fällen ist es sinnvoll, mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin zu sprechen, um die individuellen Risiken und Vorteile abzuwägen und eine informierte Entscheidung zu treffen.


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