Muskel-Skelett-System
Was genau ist ein Tennisarm und wie lassen sich die Beschwerden lindern?
Veröffentlicht am:28.03.2022
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Selbst kleinste Bewegungen sind mühsam: Schon leichtes Heben reicht aus und der Schmerz zieht vom Ellenbogen bis in die Hand. Wer den Tennisarm vermeiden will, sollte vorbeugen. Denn die Behandlung ist meist langwierig.

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Was ist ein Tennisarm oder Tennisellenbogen?
Ziehende Schmerzen im Arm, die in die Hand ausstrahlen, weisen häufig auf einen sogenannten Tennisarm hin. Die Beschwerden entstehen durch übermäßige Belastungen, wobei die genauen Ursachen nicht bekannt sind. Mediziner vermuten, dass die Über- oder Fehlbelastung zu winzigen Verletzungen sowie zu Verschleiß am Ansatz der Muskelsehnen führt und so die typischen Schmerzen entstehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Betroffenen den jeweiligen Arm kurzfristig ungewohnt stark belastet haben, etwa durch Gartenarbeit oder das Heben eines schweren Gegenstandes, oder ob der Arm langfristig einseitig belastet wurde, ohne dass ein Ausgleich erfolgt ist. Beispielsweise leiden Büroangestellte häufig unter einem Tennisellenbogen, die viel am Computer arbeiten. Etwa zwei von hundert Deutschen haben mit einem Tennisarm zu kämpfen. Meistens macht er sich im mittleren Lebensalter bemerkbar.
Die Sportart Tennis hat also nicht zwangsläufig etwas mit der Entstehung eines Tennisarms zu tun, sondern ist nur eine von mehreren Tätigkeiten, die typischerweise zu Schmerzen im Arm führen können. Weitere Beispiele für Ursachen und Risikofaktoren sind:
- Sportarten: etwa Rudern, Paddeln, Krafttraining, Badminton, Squash
- Handwerk: zum Beispiel Malerarbeiten, Eindrehen von Schrauben, Tischlern
- Musikinstrumente spielen: unter anderem Klavier, Schlagzeug, Geige
- berufliche Tätigkeiten: Arbeit am Computer, an der Kasse, Sortierarbeiten in der Fabrikation
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Wo tut der Tennisarm weh?
Bei einem Tennisarm treten die Symptome abhängig von der vorangegangenen Belastung auf. Schmerzen können also im linken Arm oder im rechten Arm vorkommen oder gleich beide Seiten betreffen. Typisch sind Schmerzen an der Außenseite des betroffenen Ellenbogens. Hauptsächlich äußern sie sich bei Bewegungen, beispielsweise beim Strecken der Hand. Zudem ist dieser Bereich druck- oder berührungsempfindlich. Eventuell strahlen die Schmerzen bis in die Hand oder in den Oberarm aus.
Das sind weitere mögliche Tennisarm-Symptome:
- Die Schmerzen im Arm nehmen bei Belastungen zu.
- Ein kräftiger Händedruck fühlt sich für die Betroffenen unangenehm an oder verursacht Schmerzen.
- Die Funktionsfähigkeit der Hand ist eingeschränkt. Die Betroffenen können beispielsweise schlechter zugreifen, eine Flasche aufdrehen oder Gegenstände anheben.
- Im schlimmsten Fall treten die Schmerzen im Arm sogar in Ruhestellung oder in der Nacht auf.
Golferarm
Die Beschwerden beim Golferarm sind sehr ähnlich. Auch sie entstehen durch Über- oder Fehlbelastungen. Der Unterschied zum Tennisellenbogen liegt darin, dass die Schmerzen beim Golferarm an der Innenseite des Gelenks ihren Ursprung haben und von dort ausstrahlen. Die Behandlung beider Erkrankungen ist aber ähnlich.
Was kann man gegen einen Tennisarm machen?
Die Tennisarm-Behandlung ruht auf mehreren Säulen. Im Wesentlichen sind das Schonung, spezielle Dehn- und Kräftigungsübungen und Medikamente. In seltenen Extremfällen kann eine Operation nötig sein. Darüber hinaus werden viele Therapien angeboten, deren Wirksamkeit jedoch nicht erwiesen ist. Sie werden daher in der Regel von der Krankenkasse nicht bezahlt, sondern gehören zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), deren Kosten die Patienten selber tragen müssen.
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Wie lange dauert es, bis ein Tennisarm ausheilt?
Die Frage, wie lange man mit einem Tennisarm krank ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Verlauf hängt unter anderem davon ab, wie intensiv die Beschwerden zu Beginn der Behandlung sind. Außerdem ist es nicht immer möglich, den schmerzenden Arm ausreichend zu schonen. Viele Betroffene haben schon nach wenigen Wochen keine Symptome mehr. 80 Prozent der Betroffenen sind innerhalb eines Jahres schmerzfrei, leider gibt es aber auch hartnäckigere Fälle.
Umso wichtiger ist es, schon leichte Schmerzen im Arm nicht zu ignorieren, sondern direkt einen Arzt aufzusuchen und vor allem durch Dehn- und Kräftigungsübungen eine Verschlechterung des Zustandes abzuwenden. Ein Tennisarm, der nicht behandelt wird, kann sich zu einer chronischen Störung entwickeln.