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Asthma: Wie Sie die Wohnung vor Allergenen schützen

Veröffentlicht am:03.07.2024

4 Minuten Lesedauer

Hausstaub, Schimmelsporen und Pollen können bei Menschen mit allergischem Asthma Atemnot und Reizhusten auslösen. Wie Sie sich in der Wohnung vor Allergenen schützen können, erfahren Sie hier.

Eine Frau steht am Fenster, während sie lächelnd die Vorhänge aufzieht und nach draußen blickt.

© iStock / Sean Anthony Eddy

Halten Sie die Wohnung möglichst frei von Allergenen

Die eigene Wohnung ist für die meisten Menschen eine Umgebung, in der sie sich rundherum wohlfühlen. Wer denkt schon daran, dass hier – in geschlossenen Räumen – für Menschen mit allergischem Asthma eine Menge Auslöser lauern könnten. Doch leider ist genau das der Fall: Hausstaubmilben, Pollen, Schimmelpilze und Zigarettenrauch – dies sind nur einige Reizstoffe, die für Ihre Atemwege problematisch sein können und die Sie möglicherweise stark beeinträchtigen. Sie zu erkennen und zu vermeiden, hilft dabei, Asthmaanfälle zu minimieren. Hier erfahren Sie, worauf Sie zu Hause achten sollten, damit Sie frei durchatmen können.

Staubfänger und Hausstaubmilben in der Wohnung reduzieren

Auslöser Nummer eins von Atembeschwerden ist Hausstaub, genauer gesagt, der darin enthaltende Kot der Hausstaubmilben. Wird dieser eingeatmet, lösen die Eiweiße im Kot eine Allergie mit Hust- und Niesattacken aus. Die lästigen Tierchen halten sich bevorzugt dort auf, wo viele menschliche Hautschuppen zu finden sind: auf Matratzen, Polstermöbeln und Teppichen.

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Ein Mensch verliert täglich ein bis zwei Gramm Hautschuppen. Diese Menge reicht als Tagesration für 1,5 Millionen Milben. Versuchen Sie daher, in Ihrer Wohnung Teppiche, Vorhänge, Kissen und Staubfänger wie Pflanzen und Dekoartikel zu reduzieren. Ideal sind Polstermöbel mit abwischbaren Bezügen, zum Beispiel aus Leder. Darauf finden sich praktisch keine Milben. Teppiche können mit akariziden Mitteln gereinigt werden. Das sind chemische oder biologische Substanzen, die gegen Milben (Acari) wirken.

Für die Matratze in Ihrem Schlafzimmer sowie für Bettdecken und Kissen sind Anti-Milbenbezüge, sogenannte Encasing-Bezüge, empfehlenswert. Sie reduzieren die Menge an Milbenkot, mit der Sie nachts in Berührung kommen. Es empfiehlt sich, die Bettwäsche regelmäßig zu waschen. Auch Kopfkissen und Oberbetten sollten Sie viermal pro Jahr bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine waschen. Bei Kindern sollten Sie die Menge an Kuscheltieren im Bett reduzieren und diese ebenfalls regelmäßig bei 60 Grad Celsius waschen. Alternativ können Sie die Plüschtiere auch gut verpackt in einer Plastiktüte für 48 Stunden bei minus 15 Grad in die Tiefkühltruhe legen und anschließend noch einmal waschen.

Tipp: Hier erfahren Sie, unter welchen Voraussetzung die AOK für Sie die Kosten für Allergiebettwäsche (Encasings) übernimmt.

Ein etwa dreijähriger Junge spielt mit einer Holzeisenbahn in einem Zimmer mit Parkettfußboden.

© iStock / AnaBGD

Für Menschen mit Asthma ist es besser, in der Wohnung glatte Böden wie Fliesen, Laminat oder Parkett zu haben als Teppiche.

Bei allergischem Asthma richtig putzen

Da beim Putzen viel Staub aufgewirbelt wird, empfiehlt es sich, in der Wohnung lieber glatte Böden wie Fliesen, Kork, Laminat und Parkett zu haben als Teppiche. Diese sollten mindestens dreimal pro Woche feucht gewischt werden. Tragen Sie bei schwerem Asthma zusätzlich einen Mundschutz und/oder eine Schutzbrille.

Kurzflorige Teppichböden saugen Sie am besten mit einem Staubsauger, der mit einem Hepa-Filter (hocheffizienter Partikelfilter) ausgestattet ist. Dieser besondere Luftfilter fängt allergene Partikel auf und lässt sie nicht wieder in die Raumluft entweichen.

Für die Reinigung von glatten Flächen in der Wohnung nutzen Sie milde Pflegemittel und verzichten Sie auf stark riechende, parfümierte und alkoholhaltige Putzmittel. Empfehlenswerte Reiniger sind mit dem Logo des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) gekennzeichnet. Verwenden Sie statt Reinigungsmitteln mit Sprühfunktion besser Mittel, die Sie mit einem Schwamm auftragen können. So wirbeln die Inhaltsstoffe der Putzmittel nicht so stark in der Luft herum, was Ihre Atemwege zusätzlich reizen könnte.

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Allergene gar nicht erst hineinlassen

Wenn Sie an einer Pollenallergie leiden, sollten Sie entsprechende Pollenflugvorhersagen – zum Beispiel im Internet – beachten. So wissen Sie genau, welche Pollen gerade unterwegs sind. Hilfreich sind auch Pollenfilter für die Fenster. Sie können mindestens 85 Prozent der Pollen abfangen. Entsprechende Pollenfilter gibt es auch für Autos.

Bei akuter Pollenallergie lüften Sie in der Stadt am besten nur am frühen Morgen oder nachts. Zu dieser Zeit ist hier die Pollenkonzentration am niedrigsten. Auf dem Land ist es umgekehrt – die wenigsten Pollen fliegen abends. Deshalb sollten Sie in ländlichen Regionen am Ende des Tages lüften.

Tipp: Erfahren Sie in unserem Ratgeber, wie Sie Ihre Wohnung pollenfrei bekommen.

Wie Sie bei Allergien richtig lüften

Am besten lüften Sie regelmäßig bei weit geöffnetem Fenster: Ein paar Minuten Stoßlüften sind effektiver, als das Fenster den ganzen Tag gekippt zu haben. So können Reizstoffe schneller entweichen. An kalten Tagen kann es für Ihre Atemwege besser sein, den Raum während des Lüftens zu verlassen, da Asthma-Lungen Kälte nicht gut vertragen.

Mit dem Lüften beugen Sie auch Schimmelpilzen vor, deren Pilzsporen als Allergene wirken und Beschwerden auslösen können. Vor allem in Bad und Küche bildet sich viel Feuchtigkeit und somit schnell Schimmel. Diese Räume müssen deshalb besonders gut gelüftet werden. Stellen Sie keine Pflanzen im Schlafzimmer auf, da sie die Luftfeuchtigkeit und Schimmelpilzbelastung ebenfalls erhöhen.

Wichtig: Viele Menschen denken, dass einfaches Lüften reicht, wenn Sie in der Wohnung rauchen. In solchen Räumen verbleiben jedoch auch bei regelmäßigem Lüften ungesunde Zigarettenrückstände. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen gerade diesen sogenannten Third-Hand-Smoke, also den „Rauch aus dritter Hand“, den man indirekt über die Kleidung oder Vorhänge und Polster in der Wohnung aufnimmt. Menschen mit Asthma sollten passives Rauchen tunlichst meiden. Und natürlich selbst nicht rauchen.

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