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Gesundheitsmagazin

Organe

Die Funktion der Leber

Veröffentlicht am:03.11.2023

5 Minuten Lesedauer

Die Leber ist lebenswichtig. Schädigungen und Erkrankungen dieses Organs sind weltweit eine häufige Todesursache. Daher ist es gut zu wissen, was die Leber so wichtig macht und wie Sie ihre Gesundheit fördern können.

Ein Arzt hält ein Modell der Leber in der Hand und erklärt anhand dessen den Aufbau und die Funktionsweise des Organs.

© iStock / Shidlovski

Wo sitzt die Leber und wie ist sie aufgebaut?

Die Leber befindet sich im rechten Oberbauch unter den unteren Rippen. Sie liegt direkt unterhalb des Zwerchfells, mit dem sie verwachsen ist. Daher bewegt sie sich – wie das Zwerchfell auch – beim Einatmen nach unten und beim Ausatmen nach oben. Mit einem Gewicht von etwa 1,4 bis 1,8 Kilogramm ist sie eines der schwersten Organe und die größte Drüse des Menschen. Das Organ setzt sich aus einem größeren rechten und einem kleineren linken Lappen zusammen, die eine keilförmige Form bilden. Das Lebergewebe besteht größtenteils aus spezialisierten Zellen, den Hepatozyten, in denen die für den Körper wichtigen Stoffwechselvorgänge stattfinden. An der Unterseite des weichen, braunroten Organs befindet sich die Leberpforte. Hier treten die Leberarterie und die Pfortader in die Leber ein und versorgen sie mit Blut. Der sogenannte Gallengang führt aus der Leber hinaus und befördert so die Gallenflüssigkeit aus der Leber. Von außen ist die Leber von einer Bindegewebskapsel umgeben.

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Welche Funktionen hat die Leber?

Die Leber spielt eine essenzielle Rolle im Stoffwechsel des menschlichen Körpers. Ohne sie ist ein Leben nicht möglich. Das sind die Aufgaben der Leber:

Entgiftung des Körpers

Sie dient der Entgiftung, indem sie schädliche Substanzen, die im Stoffwechsel entstehen oder von außen zugeführt werden, unschädlich macht. Zum Beispiel wandelt sie giftiges Ammoniak in harmlosen Harnstoff um. Auch Medikamente und Alkohol werden in der Leber abgebaut. Substanzen wie Hormone, defekte Zellen oder Bakterien werden herausgefiltert und über das Blut oder die Galle verteilt.

Bildung von Stoffen

Sie bildet Eiweiße, die bei Bedarf einen Heilungsprozess im Körper unterstützen können. Auch Gerinnungsfaktoren werden in der Leber gebildet, die dazu beitragen, dass Blut bei Verletzungen gerinnt. Zusätzlich stellt sie einen Großteil des körpereigenen Cholesterins her, da nur ein geringer Teil über die Nahrung aufgenommen wird. Auch in einer Schwangerschaft übernimmt die Leber wichtige Funktionen: So ist sie in den ersten sieben Monaten für die Blutbildung des Fötus zuständig.

Gallenproduktion

Die Leber nutzt das von ihr gebildete Cholesterin unter anderem zur Produktion von Gallenflüssigkeit, die bei der Verdauung eine wichtige Rolle spielt. Bis zu einem Liter Galle produziert sie täglich. Über die Gallenwege gelangt die Flüssigkeit in die direkt unter der Leber befindliche Gallenblase, wo sie gespeichert wird.

Zwei junge Männer und zwei junge Frauen stehen an einer Kücheninsel und kochen gemeinsam.

© iStock / bernardbodo

Gesunde: Küche: Eine ausgewogene Ernährung kann nicht nur vor Lebererkrankungen schützen, sondern auch deren Verlauf positiv beeinflussen.

Verwerten von Nährstoffen

Sie nimmt Nährstoffe wie Proteine, Kohlenhydrate, Fette und Vitamine aus dem Blut, das über die Pfortader transportiert wird, auf und wandelt sie um, baut sie ab oder verwertet sie. Dazu filtert die Leber etwa 1,5 Liter Blut pro Minute, das sind etwa 2.000 Liter pro Tag.

Speichern von Nährstoffen

Die Leber kann Nährstoffe auch einlagern, wenn der Körper sie nicht unmittelbar benötigt. So speichert sie beispielsweise Zucker in Form von Glykogen. Sinkt der Blutzuckerspiegel – zum Beispiel, wenn eine Person viel Sport getrieben hat – baut die Leber das Glykogen zu Traubenzucker (Glukose) um und gibt diesen ins Blut ab. Auch Vitamine und Fette kann die Leber speichern und bei Bedarf an den Körper abgeben.

Leberlebendspende

Die Leber verfügt über eine außergewöhnliche Regenerationsfähigkeit.

Werden bei einer Operation Teile der Leber entfernt – weil ein Teil gespendet werden soll oder weil ein Tumor vorliegt – können diese wieder nachwachsen. Es ist auch möglich, dass eine lebende Person etwa die Hälfte ihrer Leber spendet. Bereits nach wenigen Tagen wächst sie sowohl beim Spender oder der Spenderin als auch bei der Person, welche die Leber empfangen hat. Nach etwa zwei Monaten hat sie ihre Ursprungsgröße erreicht.

Welches sind die häufigsten Lebererkrankungen?

Die Leber ist sehr robust. Selbst wenn sie teilweise geschädigt ist, arbeitet sie oft noch ausreichend. Ab einem gewissen Grad sind die Schäden jedoch irreversibel. Unbehandelt führen sie im schlimmsten Fall zum Tod. Gezielte und individualisierte Therapien können aber das Fortschreiten verhindern und mögliche Beschwerden lindern.

Je nach Erkrankung sind die Beschwerden unterschiedlich oder fehlen ganz. Warnsignale der Leber sind die Gelbfärbung der Haut und/oder der Skleren (das Weiße im Auge). Ist die Leber vergrößert, können Druckschmerzen unter dem rechten Rippenbogen auftreten. Manchmal werden diese fälschlicherweise als Leberschmerzen bezeichnet. Da die Leber aber keine Nerven besitzt, kann sie auch nicht schmerzen. Die Ursache für die Schmerzen liegt vielmehr in der Spannung der Bindegewebskapsel, die die Leber umgibt. Manche Symptome sind eher unspezifisch, wie zum Beispiel Müdigkeit oder Oberbauchkrämpfe.

In Deutschland sind etwa fünf Millionen Menschen von akuten oder chronischen Lebererkrankungen und deren Folgeerscheinungen betroffen. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen:

  • Fettleber
  • Hepatitis (Entzündung der Leber)
  • Entzündung der Gallenwege
  • Leberzirrhose (bindegewebiger Umbau der Leber und damit Funktionsverlust)

Seltener sind:

  • Leberkrebs
  • Echinokokkose (Infektionskrankheit, hervorgerufen durch Parasiten wie dem Fuchsbandwurm)

Was macht die Leber krank?

Es gibt einige Faktoren, die das Risiko für eine Schädigung oder Erkrankung der Leber erhöhen. Dazu gehört auch der nicht beeinflussbare Faktor Vererbung. So erhöhen beispielsweise angeborene Krankheiten des Eisenstoffwechsels oder Diabetes Mellitus Typ 1 das Risiko. Aber es gibt auch beeinflussbare Faktoren:

  • Übermäßiger Alkoholkonsum: In Deutschland ist Alkohol der häufigste Grund für eine alkoholische Fettleber.
  • Ungesunde Ernährung: Eine fett- und zuckerhaltige Ernährung in Kombination mit wenig Bewegung sind die häufigsten Ursachen für eine nicht-alkoholische Fettleber. Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 sind weitere Risikofaktoren.
  • Medikamentenmissbrauch: Generell ist das Risiko bei Medikamenten, die über die Leber abgebaut und ausgeschieden werden, nur leicht erhöht; bei einigen sind jedoch Kontrollen der Leberwerte notwendig.

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Was ist gut für die Leber?

Der Lebensstil hat einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit der Leber – so können Sie Ihre Leber stärken: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung beugen Adipositas und damit dann einem Diabetes mellitus Typ 2 vor. Gleichzeitig werden Lebererkrankungen durch eine ausgewogene Kost positiv beeinflusst, zum Beispiel die Fettleber. Auch übermäßiger Alkoholkonsum kann zu einer Fettleber führen. Frauen sollten daher täglich maximal einen Viertelliter Bier beziehungsweise einen Achtelliter Wein trinken, Männer einen halber Liter Bier oder einen Viertelliter Wein. Noch besser ist es, komplett auf Alkohol zu verzichten.

Weitere Vorsorgemaßnahmen sind Impfungen gegen Hepatitis-A- und Hepatitis-B-Viren. Einen Impfstoff gegen Hepatitis-C-Viren gibt es nicht. Hier kann durch geschützten Geschlechtsverkehr vorgebeugt werden und dadurch, dass vermieden wird, das Blut von anderen Personen, etwa über Wunden oder unsteriles Drogenbesteck, in den eigenen Körper gelangt.

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