Organe
Nasenbluten stoppen und vorbeugen
Veröffentlicht am:28.02.2023
4 Minuten Lesedauer
Sie bemerken ab und an Blut beim Naseputzen oder haben häufig Nasenbluten? Es gibt unterschiedliche Erklärungen und Ursachen dafür. Erfahren Sie, warum es zu Nasenbluten kommt und wie Sie es wirkungsvoll stoppen und vermeiden können.
Was sind Ursachen für Nasenbluten?
Die Schleimhaut in unsere Nase ist stark durchblutet und zugleich empfindlich. Ist sie gereizt oder verletzt, können die zarten Blutgefäße einreißen – mit der Folge, dass Blut aus der Nase strömt. Nasenbluten, auch Epistaxis genannt, kann ohne ersichtlichen Grund auftreten oder durch verschiedene Auslöser:
- kräftiges Schnäuzen (vor allem, wenn die Nasenschleimhaut bereits trocken und gereizt ist, zum Beispiel durch Heizungsluft im Winter, Klimaanlagen im Sommer, Allergien und die Anwendung von abschwellenden Nasensprays)
- Schläge oder Stürze
- Fremdkörper in der Nase (zum Beispiel bei kleinen Kindern, die sich Perlen oder Nüsse in die Nase stecken, oder durch Popeln)
- Probleme an der Nasenscheidewand (zum Beispiel starke Entzündungen oder Risse und Löcher)
Jeder kann Nasenbluten bekommen. Doch einige Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko dafür. Dazu gehören Kinder und Jugendliche, bei denen im Rahmen von Wachstumsschüben Nasenbluten häufiger vorkommen kann – das ist jedoch meist ungefährlich. Außerdem bekommen Frauen während einer Schwangerschaft häufiger Nasenbluten, da die Durchblutung in der Nasenschleimhaut verstärkt ist. Weitere Risikogruppen für Nasenbluten sind:
- Personen mit Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zum Beispiel Bluthochdruck
- Personen, deren Durchblutung in der Nase durch Krankheiten, wie einer Grippe, erhöht ist
- Personen, deren Nasenschleimhaut durch Krankheiten, wie Erkältungen und Allergien, entzündet ist
- Personen mit Blutgerinnungsstörungen, wie Bluterkrankheit (Hämophilie) oder Funktionsstörung der Blutplättchen (Thrombopathie)
- Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen
Was tun bei Nasenbluten?
Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte empfiehlt bei Nasenbluten diese Sofortmaßnahmen:
- Aufrecht hinsetzen, sodass der Kopf erhöht bleibt (damit der Blutdruck im Kopf sinkt)
- Dabei den Kopf nach vorne hängen lassen (nicht in den Nacken legen – dabei kann Blut in den Magen gelangen und zu Übelkeit führen oder sogar Blut in die Atemwege geraten)
- Zusätzlich die Nasenflügel für zehn bis fünfzehn Minuten zusammendrücken (dabei durch den Mund weiteratmen)
- Ein Kühlpack– eingewickelt in ein Küchentuch – oder einen kalten Lappen in den Nacken legen (dadurch ziehen sich die Blutgefäße in der Nase zusammen)
Wann zum Arzt mit Nasenbluten?
Kurzzeitiges Nasenbluten ist in der Regel unproblematisch. Doch kann das Nasenbluten mit den Sofortmaßnahmen nicht gestillt werden, sollten Sie unbedingt einen HNO-Arzt oder eine HNO-Ärztin aufsuchen. Sonst kann der Blutverlust zu groß werden:
- Bei Erwachsenen nach etwa 20 Minuten ohne Blutungsstopp
- Bei Kindern nach etwa 15 Minuten Nasenbluten
Bei sichtbaren Verletzungen oder besonders starken Blutungen sollte immer zur Sicherheit direkt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Nasenbluten kann zudem gefährlich sein, wenn es nicht im vorderen, sondern im hinteren Bereich der Nase entsteht. Das bemerkt man daran, dass das Blut eher in den Rachen und nicht aus der Nase herausfließt. Suchen Sie ebenfalls ärztlichen Rat, wenn Sie regelmäßig und ohne ersichtlichen Grund unter Nasenbluten leiden, da eine ernstzunehmende Erkrankung dahinterstecken könnte.
Wenn nach einem Unfall neben Blut noch eine helle Flüssigkeit aus der Nase läuft, handelt es sich um einen Notfall, denn es könnte sich um Liquor (Hirnflüssigkeit) handeln. Rufen Sie dann umgehend die Notfallnummer 112.
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Wie wird Nasenbluten ärztlich behandelt?
Wenn Sie bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sind, werden diese versuchen, die Blutung zu stoppen und gleichzeitig die Ursache herauszufinden. Wenn erkennbar ist, welches Blutgefäß betroffen ist, kann dieses verödet werden. Wenn nicht erkennbar ist, welches Blutgefäß betroffen ist, können Ärzte und Ärztinnen Tamponaden aus Schaumstoff, Gaze oder Ballonkatheter in beide Nasenlöcher einführen. Durch den Druck auf die Blutgefäße versiegt die Blutung. Bei Blutungen im hinteren Bereich der Nase können spezielle Tamponaden zum Einsatz kommen – diese werden meist unter Betäubung gelegt.
Lässt sich die Blutung nicht stillen, ist es möglich, die versorgenden Blutgefäße des betroffenen Bereichs mit einem Clip zu verschließen. Ist der Blutverlust sehr groß und haben die Betroffenen bereits Kreislaufprobleme, bekommen sie unter Umständen eine Transfusion mit Kochsalzlösung oder eine Bluttransfusion.
Liegt dem Nasenbluten eine Erkrankung als Ursache zugrunde, ist es zudem wichtig, diese zu behandeln.
Wie kann man Nasenbluten vorbeugen?
Mit diesen Tipps lässt sich Nasenbluten vermeiden:
- Finger weg vom Nasenloch – bohren Sie möglichst nicht in der Nase und halten Sie ihre Fingernägel sicherheitshalber kurz
- Nicht so oft schnäuzen – vermeiden Sie es im Alltag, oft und kräftig zu schnäuzen (die Nase reinigt sich selbst)
- Die Nasenschleimhaut pflegen – wenn Sie merken, dass Ihre Nasenschleimhäute trocken sind, helfen Nasensalben mit dem Wirkstoff Dexpanthenol und Inhalationen sowie Nasenduschen mit Kochsalz
- Genug trinken – das unterstützt dabei, die Nasenschleimhaut feucht zu halten
- Für ein gutes Raumklima sorgen – eine nasenfreundliche Luftfeuchtigkeit beträgt in Wohnräumen circa 30 bis 50 Prozent
- Vitamine aufnehmen – achten Sie auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung (insbesondere mit Vitamin C und K. Vitamin K spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung. Bei ein Vitamin-C-Mangel kann Kollagen nicht richtig aufgebaut werden und die feinen Gefäße werden immer brüchiger.