Psychologie
Post-Holiday-Syndrom: Was hilft gegen den Arbeitsfrust nach dem Urlaub?
Veröffentlicht am:17.04.2025
6 Minuten Lesedauer
Eben noch Strand oder Bergpanorama und nun zurück im tristen Arbeitsalltag – das kann frustrieren. Hier finden Sie Tipps, wie Sie dem Stimmungstief nach dem Urlaub entkommen.

© iStock / Miljan Živković
Post-Holiday-Blues oder Post-Holiday-Syndrom – was ist PHS?
Für viele Menschen ist der Urlaub die schönste Zeit des Jahres. Die einen lassen am Strand die Seele baumeln, andere zieht es in die Berge oder sie genießen die Kultur städtischer Reiseziele. Egal ob Strandurlaub oder Städtereise – eines haben alle Urlaube gemein: Sie sind irgendwann vorbei. Und wenn der Urlaub zu Ende ist, sind viele traurig. Das ist eigentlich etwas Positives: Denn nur, wenn etwas Schönes sein Ende gefunden hat, sind wir darüber betrübt.
Der Unterschied zwischen Urlaub und Alltag ist in der Regel beträchtlich, weshalb wir den Übergang von der Freiheit im Urlaub zu Einschränkung und Pflichterfüllung im Alltag oft intensiv empfinden. Manchen Menschen fällt es schwer, in den Alltag zurückzufinden. Sie kehren aus dem Urlaub nach Hause zurück und haben das Gefühl, als gäbe es jetzt lange nichts mehr, worauf sie sich noch freuen können. Verglichen mit dem Urlaub kommt ihnen jetzt alles trist vor. Besonders in Bezug auf ihren Job sind einige völlig lust- und antriebslos. Die Motivationslosigkeit in Beruf und Alltag geht oft mit einer gedrückten Stimmung und einem allgemeinen Gefühl der Niedergeschlagenheit einher.
Kurzes Stimmungstief oder ernsthaftes psychisches Problem?
Ein solches Stimmungstief, wenn der Urlaub zu Ende ist und wir wieder arbeiten müssen, heißt in der Psychologie Post-Holiday-Blues, Post-Urlaubsblues oder Post-Holiday-Syndrom (PHS). Der Begriff „Syndrom“ (der normalerweise komplexe Krankheitsbilder bezeichnet) erweckt den Eindruck, es handele sich bei der Antriebslosigkeit nach dem Urlaub um eine klar definierte psychische Störung. Das ist aber nicht der Fall, auch wenn einige Zusammenhänge bekannt sind: Der Urlaub ermöglicht uns, Stress abzubauen, was sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirkt. Fällt diese wohltuende Wirkung nach der Rückkehr ins normale Leben wieder weg, kann das umgekehrt unser Wohlbefinden beeinträchtigen. Bei den meisten verschwindet die Niedergeschlagenheit nach einigen Tagen und etwas Wiedereingewöhnung.
Wann ist ein Post-Holiday-Blues ein Grund zur Besorgnis?
Legen sich Traurigkeit und Antriebslosigkeit nicht von selbst, kann das auf ein ernsthaftes psychisches Problem hindeuten. Wenn ein Stimmungstief länger als zwei Wochen durchgehend fortbesteht, liegt möglicherweise eine Depression vor. Die Rückkehr aus dem Urlaub allein löst allerdings selten eine Depression aus. An deren Entstehung sind meist mehrere Faktoren beteiligt, und der Post-Holiday-Blues ist womöglich angesichts weiterer psychischer Belastungen nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Zum Beispiel können Probleme wie Mobbing oder andere Konflikte am Arbeitsplatz eine Rolle spielen. Dann ist der Urlaub auch eine Flucht vor Konflikten, und die Rückkehr kann sehr aufreibend sein. Wenn Sie über einen längeren Zeitraum unter Niedergeschlagenheit leiden, sollten Sie professionelle Hilfe suchen.
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Tipps gegen den Post-Holiday-Blues
Gegen einen zeitweiligen Post-Urlaubsblues können Sie gut selbst etwas tun. Das ist vor allem dann zu empfehlen, wenn Sie schon einmal Probleme hatten, nach dem Urlaub wieder in den Alltag und ins Berufsleben zurückzufinden. Um dies beim nächsten Mal zu vermeiden, können ein paar kleine Maßnahmen den Übergang vom Alltag in den Urlaub und wieder zurück erleichtern. Denn gerade diese Übergänge zwischen Alltag und Erholung spielen bei der Entstehung des Post-Holiday-Blues eine entscheidende Rolle: Wenn der Stresspegel zu Urlaubsbeginn von hundert auf null und danach von null gleich wieder auf hundert steigt, kann das psychisch belastend sein.

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Nehmen Sie sich vor und nach der An- und Abreise Zeit Halten Sie im Urlaub Ihren Schlafrhythmus aufrecht Lassen Sie es nach dem Urlaub langsam angehen Schätzen Sie Ihre Arbeit wert Setzen Sie sich neue Urlaubsziele Halten Sie schöne Erinnerungen wach Behalten Sie Freizeitaktivitäten aus dem Urlaub bei Nehmen Sie nach der Rückkehr soziale Kontakte auf Organisieren Sie Mini-Auszeiten
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