Stoffwechsel
Die häufigsten Zivilisationskrankheiten und wie sich vorbeugen lässt
Veröffentlicht am:27.01.2025
3 Minuten Lesedauer
Essen im Überfluss, wenig Bewegung und Luftverschmutzung sind nur einige der Faktoren, die zu der Entstehung von Zivilisationskrankheiten beitragen. Welche zählen dazu und Was kann jeder Mensch selbst für die eigene Gesundheit tun?
Was sind Zivilisationskrankheiten und welche gibt es?
Das Wort „Zivilisationskrankheiten“ ist eine Art Sammelbegriff für Erkrankungen, die durch moderne Lebensumstände beeinflusst oder verursacht werden. Einflüsse und Ursachen gibt es zum Beispiel aus den Bereichen Ernährung, Hygiene, Wohn- und Arbeitsbedingungen sowie Technologiefortschritt, aber auch Lärmbelastung, Luftverschmutzung und psychische Belastungen sind ausschlaggebende Faktoren.
Zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten zählen unter anderem:
- Diabetes mellitus Typ 2
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Übergewicht und Adipositas
- Osteoporose
- einige Krebserkrankungen (wie Lungenkrebs und Darmkrebs)
- psychiatrische Erkrankungen (wie Depressionen)
- Karies
- Allergien
Was sind Ursachen für Zivilisationskrankheiten?
Die Lebensgewohnheiten einer entwickelten Gesellschaft haben durch Hygiene, medizinische Versorgung und die Verfügbarkeit von ausgewogener Nahrung viele Krankheiten erheblich zurückgedrängt und zu einer hohen Lebenserwartung geführt. Diese Lebensgewohnheiten können aber auch andere Erkrankungen begünstigen oder sogar auslösen. Letztere werden daher umgangssprachlich unter dem Begriff „Zivilisationserkrankungen“ zusammengefasst. Unsere Vorfahren mussten beispielsweise noch manchmal kilometerweit laufen, um zu jagen oder wilde Pflanzen zu sammeln. Zudem gab es auch immer wieder Phasen, in denen die Nahrung knapp war und sie hungern mussten. Heute verbringen die meisten Menschen in einer entwickelten Gesellschaft ihren Tag überwiegend sitzend, fahren mit dem Auto oder der Bahn zur Arbeit und können bequem auf ein großes Nahrungsangebot zugreifen. Für ein solches Überangebot an Nahrung bei gleichzeitiger körperlicher Inaktivität ist unser Körper nicht ausgelegt und kann krank werden.
Auch wenn viele Erkrankungen eine erbliche Veranlagung als Ursache haben, führen die Lebensbedingungen dazu, dass die Erkrankung zum Beispiel früher ausbricht. Für viele Krankheiten ist das Risiko aufgrund unserer modernen Lebensumstände daher deutlich gestiegen. Daneben gibt es Gifte, die wir uns freiwillig zuführen, durch das Rauchen oder den Konsum von Alkohol beispielsweise und andere wie Luftverschmutzung oder Lärm, die wir nur sehr begrenzt beeinflussen können.
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Wie unser Lebensstil und unsere Ernährung uns krank machen
In den Supermärkten gibt es zu jeder Jahreszeit fast jedes Lebensmittel im Überfluss. Und die Auswahl an gezuckerten Produkten ist groß. Oft verbirgt sich Zucker in Lebensmitteln, wo sie kaum jemand vermutet, etwa in Wurst. In Erfrischungsgetränken oder in vermeintlich gesunden Frühstücksmüslis sind teilweise 20 bis 30 Gramm Zucker je 100 Gramm versteckt. Zusatzstoffe, ungesunde Fettsäuren und grundsätzlich zu viel Fett in den Nahrungsmitteln tun ihr Übriges: Die Folgen eines unkontrollierten Konsums ungesunder Lebensmittel sind neben Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas viele weitere Erkrankungen.
Obwohl das Thema gesunde und abwechslungsreiche Ernährung fast täglich in Kochshows und anderen Medien thematisiert wird, muss unsere Esskultur als zunehmend gesundheitsgefährdend bezeichnet werden.
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Bauchfett als Risikofaktor
„Birnen- oder Apfelform“ – ist die Fettverteilung wichtig für das gesundheitliche Risiko? Ja – es ist bekannt, dass vor allem im Bauchfett (auch „Viszeralfett“ genannt) viele Stoffe produziert werden, die gesundheitsschädlich sind, weil sie Entzündungen fördern und beispielsweise das Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und Arteriosklerose deutlich erhöhen. Ein normales Körpergewicht verringert also auch das Risiko, an Zivilisationskrankheiten und deren Folgen zu erkranken. Dabei sollte nicht nur der Body-Mass-Index, kurz BMI, beachtet, sondern auch der Taillenumfang gemessen werden. Dieser gibt nämlich Aufschluss, ob eine größere Menge an Bauchfett vorliegt, während der BMI keine Aussage über die Verteilung des Körperfetts macht.
BMI Rechner
Für eine möglichst genaue Ermittlung Ihres Body-Mass-Indexes beachten Sie bitte folgende Anweisungen:
- Wiegen Sie sich ohne Kleidung
- Messen Sie Ihre Körpergröße ohne Schuhe
Mit gesunder Ernährung und Bewegung Zivilisationskrankheiten vorbeugen
Um vielen der Zivilisationskrankheiten vorzubeugen oder eine Verschlechterung aufzuhalten, ist regelmäßige Bewegung besonders wichtig. Je nach Fitness werden (zügiges) Spaziergehen, Joggen oder Radfahren empfohlen, aber auch Gartenarbeit und Tanzen sind gut geeignet. Wichtig zur Prävention ist, dass man sich möglichst täglich bewegt. Auch jede Stunde vom Schreibtisch aufzustehen und sich fünf Minuten lang zu bewegen, hat bereits positive Effekte, das haben Studien belegt. Bereits kleine Verhaltensänderungen können Einiges bewirken. Sportliche Höchstleistungen sind hierbei nicht erforderlich, einfache Übungen reichen für den Anfang.
Neben Bewegung spielt auch eine ausgewogene Ernährung eine entscheidende Rolle für ein gesundes Leben. Zu viel Fett und Zucker sollte man ohnehin vermeiden. Auf dem Speiseplan stehen am besten reichlich Gemüse und Obst, dazu Vollkorn- und Milchprodukte, Fisch sowie in Maßen Fleisch.