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Blue Punisher: hochdosiertes Ecstasy mit erheblichen Risiken
Veröffentlicht am:10.10.2024
5 Minuten Lesedauer
Ecstasy ist die aufputschende Partydroge schlechthin und Blue Punisher ist Ecstasy in seiner stärksten Variante. Hier erfahren Sie, wie der Ecstasy-Wirkstoff MDMA seinen Weg aus dem medizinischen Labor in die lebensgefährliche Turbopille fand.
MDMA: der Wirkstoff von Ecstasy und Blue Punisher
Blue Punisher ist eine Ecstasy-Pille mit einer besonders hohen Wirkstoffkonzentration. Ecstasy wiederum ist eine synthetische Droge oder Designerdroge. Der Hauptwirkstoff von Ecstasy ist MDMA, das ist die Abkürzung für die chemische Substanz 3,4-Methylendioxymethylamphetamin. In den unzähligen unterschiedlichen Ecstasy-Pillen, die weltweit im Umlauf sind, finden sich aber oft noch weitere psychoaktive (bewusstseinsverändernde) Wirkstoffe.
Wirkmechanismus von MDMA
MDMA ähnelt in seiner chemischen Struktur der Ausgangssubstanz Amphetamin. Amphetamine sind wie Ecstasy bekannt für ihre aufputschende Wirkung. MDMA fördert vor allem die Freisetzung des Neurotransmitters Serotonin. Neurotransmitter sind für die Reizweiterleitung im Nervensystem zuständig. Serotonin, im Volksmund auch als „Glückshormon“ bezeichnet, beeinflusst unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Stimmung, die Gefühle und die Körpertemperatur. Es wirkt aber auch auf andere Botenstoffe, wie zum Beispiel Noradrenalin und Dopamin. Noradrenalin wiederum erhöht zum Beispiel die Herzfrequenz.
Nebenprodukt der medizinischen Forschung
Wie viele andere synthetische Drogen hat auch MDMA seinen Ursprung in der Medizin. Bereits 1912 stellte ein Chemiker MDMA für ein deutsches Pharmaunternehmen her, als er an einem Medikament zur Blutstillung forschte. Es diente der Firma allerdings nur als Zwischenprodukt. Die Substanz MDMA selbst ist – anders als beispielsweise die als Designerdrogen missbrauchten Medikamente Tilidin oder Ketamin – nicht als Arzneimittel vermarktet worden. Lediglich in den 1970er-Jahren haben einige US-Mediziner und -Medizinerinnen MDMA experimentell in der psychiatrischen Therapie eingesetzt. Heute besteht in Fachkreisen Einigkeit darin, dass MDMA keinen therapeutischen Nutzen hat.
Eine rasante Drogenkarriere: aus MDMA wird Ecstasy
Dem nicht vorhandenen medizinischen Nutzen steht eine weltumspannende Erfolgsgeschichte von MDMA als Partydroge gegenüber. Seit den späten 1960er-Jahren wird Ecstasy als illegale Droge in den USA konsumiert. Die Technokultur der 1990er-Jahre hat für eine globale Verbreitung von MDMA gesorgt. Seitdem ist Ecstasy, XTC oder schlicht „E“ aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Nach einem vorübergehenden Rückgang während der Coronapandemie hat der Konsum in Europa wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht. Schätzungen zufolge ist Ecstasy nach Kokain die am zweithäufigsten konsumierte illegale Droge in der EU. Die EU ist außerdem ein wichtiges Herstellungsgebiet, wobei der Großteil der MDMA-Produktion vermutlich in den Niederlanden stattfindet.
Die Verbindung von Ecstasy zur Technoszene dürfte vor allem darauf beruhen, dass MDMA wachhält und das Durchhaltevermögen steigert. Auf Ecstasy können Partyhungrige ganze Nächte durchtanzen. Gerade bei hoch dosierten Pillen wie Blue Punisher kann das (im wahrsten Sinne der Redewendung) bedeuten: „Feiern, bis der Arzt kommt.“
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„Gewünschte“ Effekte und gefährliche Nebenwirkungen von Ecstasy
Die häufigste Gebrauchsform von MDMA ist die Ecstasy-Pille, die geschluckt wird. Manchmal wird MDMA auch als Pulver geschnupft; in Pulverform wird die Droge meist „Molly“ genannt. Sehr selten wird es gespritzt. Eine neuere Entwicklung sind Ecstasy-Kristalle („Emma“ oder „Cadillac“), von denen sich Konsumierende eine besondere „Reinheit“ versprechen. Schon der Konsum von Ecstasy allein kann zu schweren Nebenwirkungen führen und das Risiko erhöht sich, wenn verschiedene Substanzen zusammen konsumiert werden. Denn was sich genau in einer Tablette befindet, wissen die Konsumierenden meist nicht. Bei illegal erworbenen Tabletten können auch andere Mittel enthalten sein: Medikamente, Streckmittel oder auch andere Drogen. Außerdem ist die Dosierung von MDMA unterschiedlich, teils gefährlich hoch. Die Wirkung ist also nicht vorhersehbar.
Was sich Menschen von Ecstasy versprechen …
Es gibt charakteristische Wirkungen von MDMA, ihre Ausprägung hängt aber von der Wirkstoffkonzentration oder der körperlichen Verfassung der Konsumierenden ab. Die erwünschte Wirkung von Ecstasy ist, dass es
- wach hält,
- die Ausdauer steigert,
- die Sinneswahrnehmung schärft,
- die Sexualität stimuliert,
- das Wohlbefinden fördert,
- euphorisch macht und
- ein Gefühl der Nähe zu anderen Menschen entstehen lässt.
… und was außerdem passieren kann
Die Kehrseite der Medaille sind akute Nebenwirkungen des Ecstasy-Highs:
- Herzrasen
- hoher Blutdruck
- Erhöhung der Körpertemperatur
- Kreislaufkollaps
- Angstzustände
- Muskelverspannungen
- Verkrampfung der Kiefermuskulatur
- Zähneknirschen
- ständige unruhige Bewegungen der Beine
Am Tag oder den Tagen nach dem Rausch kommen Symptome vor wie:
- Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Schlafstörungen
- depressive Verstimmung
Wichtig zu wissen ist: Ecstasy täuscht dem Körper eine gesteigerte Leistungsfähigkeit vor. Der drogenbedingte Feiereifer kann fatale Folgen haben. Wenn Puls, Blutdruck und Körpertemperatur schon erhöht sind, ist ausdauerndes Tanzen zusätzlich gefährlich. Denn häufig wird zu wenig getrunken. Dehydrierung und Überhitzung können zum Kreislaufkollaps führen und in einigen Fällen sogar zum Tod.
Langzeitfolgen des MDMA-Missbrauchs
MDMA erzeugt keine körperliche Abhängigkeit, aber der Körper gewöhnt sich bei regelmäßigem Konsum daran. Um dann noch Rauschzustände zu erreichen, sind immer höhere Dosierungen erforderlich, und die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit ist groß. Außerdem sind Schäden im Nervensystem und Gehirn möglich. Die Forschung legt nahe, dass die massive Serotoninausschüttung nicht nur akute psychotische Symptome wie Angstzustände, sondern auch Schäden an den Zellen verursacht, die das Serotonin freigesetzt haben. Wie schwerwiegend solche Schäden sein können, ist unklar, man vermutet aber, dass es zu einer schlechteren Lern- und Gedächtnisleistung kommt. Häufig sind auch Depressionen und Schlafstörungen – und das langanhaltend. Ein solches Risiko sollten Sie vermeiden. Deshalb Ecstasy besser überhaupt nicht anrühren, erst recht nicht hochdosiertes MDMA wie in Blue Punisher.
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Blue Punisher: Next Generation Ecstasy
Bei Blue Punisher handelt es sich um blaue Ecstasy-Tabletten mit fünfeckigem Diamantenumriss und eingeprägtem Totenkopf. Das lässt sie (ebenso wie der Name Punisher = „Bestrafer“) sehr bedrohlich wirken. Aber um eines vorwegzunehmen: Jede Ecstasy-Pille, jedes -Pulver und jedes -Kristall stellt eine Gefahr für die Gesundheit dar. Harmloses Ecstasy gibt es nicht. Was die allgemeine Situation verschärft, ist ein anhaltender Trend zu immer höheren MDMA-Konzentrationen in Ecstasy-Produkten. Fachleute warnen davor, denn je höher die MDMA-Konzentration, desto stärker wird nicht nur der Rausch, sondern desto höher ist auch das Risiko gefährlicher Nebenwirkungen.
Rekord-MDMA-Werte
Die Drogenagentur der Europäischen Union (EUDA) schätzt den typischen MDMA-Gehalt von Ecstasy-Produkten auf 140 bis 157 Milligramm. Schon 120 Milligramm MDMA gelten als hohe Dosis. Es sind sehr viele unterschiedliche Blue-Punisher-Varianten auf dem illegalen Markt erhältlich. Sie haben in der Regel einen MDMA-Gehalt von über 200 Milligramm und teilweise weit darüber – wobei man nie genau weiß, was drinsteckt. Blue Punisher ist derzeit der Rekordhalter in Bezug auf den MDMA-Gehalt. Zu trauriger Berühmtheit gelangte die Tablette in Deutschland nach einem tragischen Todesfall: Ein 13-jähriges Mädchen ist 2023 nach der Einnahme einer Blue-Punisher-Pille verstorben. In diesem Fall war die Wirkung des Blue Punisher so stark, dass sie unmittelbar zum Tod führte.
Gestreckte Blue Punisher und Mischkonsum bergen mehr Gefahren
Konsumierende haben nicht nur keine Ahnung, wie viel MDMA in ihrem Blue Punisher wirklich drin ist. Ebenso wenig wissen sie, was sich sonst noch alles in der Pille befindet. Das gilt natürlich für jede Ecstasy-Variante. Andere Amphetamine, Ketamin? Das alles wurde schon in Ecstasy-Pillen gefunden und macht den Trip noch gefährlicher. Neben diesem unfreiwilligen Mischkonsum stellt allgemein die kombinierte Einnahme verschiedener Drogen ein unkalkulierbares Risiko dar. Die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit Ecstasy sind auf Mischkonsum zurückzuführen, wenn zum Beispiel Ecstasy mit Alkohol heruntergespült oder zur Beruhigung ein Joint geraucht wird. Aber selbst wer genau weiß, was und wie viel in seiner Pille enthalten ist, was eigentlich kaum möglich ist: Auf einen Rausch verzichten ist immer besser, denn einen sicheren MDMA-Konsum gibt es nicht.