Verdauungssystem
Gastritis: Was jetzt bei der Ernährung wichtig ist
Veröffentlicht am:04.04.2023
4 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 18.12.2023
Wenn die Magenschleimhaut entzündet ist, sollten Betroffene alles meiden, was sie zusätzlich reizt. Eine Gastritis kann sich durch eine ungünstige Ernährungsweise verschlechtern – durch eine magenschonende Speiseplanung aber auch besser ausheilen.
Was ist eine Gastritis – und wie kann man sie mit Ernährung beeinflussen?
Bei einer Gastritis ist die Magenschleimhaut entzündet, was zu Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl oder Sodbrennen führt. Normalerweise schützt die Magenschleimhaut die Magenwand vor Krankheitserregern oder Säure, mit der im Magen der Speisebrei zerlegt wird. Wird sie geschädigt oder gereizt, besteht die Gefahr, dass sie sich entzündet. Falls bei einer Gastritis die Entzündung zu lange anhält, können an der Magenwand Verletzungen oder Geschwüre entstehen.
Verursacht wird eine Gastritis in der Regel durch bestimmte Medikamente oder durch Bakterien. Doch auch der Lebensstil spielt eine Rolle: Durch bestimmte Speisen und Getränke kann die Säureproduktion im Magen ansteigen und die Schleimhaut gereizt werden.
- Bei einer akuten Gastritis ist es daher zunächst einmal wichtig, dass Betroffene ihren Magen schonen. Das gelingt, indem sie zwei bis drei Tage gar nichts essen oder nur Schonkost zu sich nehmen, zum Beispiel Schleimsuppen, Zwieback oder Knäckebrot mit reichlich ungesüßten Tees dazu. Kamille- und Fencheltee eignen sich dabei.
- Personen, die immer wieder eine Entzündung der Magenschleimhaut bekommen, können ebenfalls davon profitieren, ihre Ernährung ganz grundsätzlich auf eine magenfreundliche, angepasste Vollkost umzustellen.
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Was ist magenschonende Ernährung?
Wer zur Gastritis neigt, sollte Rücksicht auf seinen Magen nehmen. Ernährungsexperten und -expertinnen empfehlen eine angepasste Vollkost, bei der sich die Betroffenen ausgewogen ernähren und Lebensmittel, die ihnen persönlich Probleme bereiten, weglassen.
Geeignete Lebensmittel können einen erheblichen Beitrag leisten, die Magenschleimhaut zu schützen. Eine spezielle Magendiät gibt es aber nicht. Das liegt auch daran, dass jede Gastritis anders ist und jeder Mensch verschiedene Lebensmittel unterschiedlich gut verträgt. Dennoch weiß man heute, dass bestimmte Nahrungsmittel eher zu Magenproblemen führen als andere.
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Diese Ernährungsregeln helfen bei Gastritis:
- Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl – im wahrsten Sinne des Wortes: Beobachten Sie, welche Lebensmittel Ihnen gut bekommen und welche nicht. Lassen Sie alles weg, was Magenprobleme verursacht. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, den Überblick zu behalten.
- Setzen Sie bevorzugt leicht verdauliche, nährstoffreiche Lebensmittel auf den Speiseplan, wie zum Beispiel feinkrumiges Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Naturreis, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte – je nach Verträglichkeit. Wenn Sie Brot für mindestens zwei Tage in den Kühlschrank legen, bevor Sie es verzehren, ist es meist besser bekömmlich.
- Zu fettreiche Nahrung ist nicht förderlich bei Gastritis, ein Schuss Sahne in der Soße darf aber durchaus sein: In Maßen kann Fett die Säureproduktion des Magens bremsen.
- Gehen Sie sparsam mit Salz und Zucker um.
- Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und Trinken. Kauen Sie die Nahrung in Ruhe durch. Es bekommt dem Magen besser, wenn Sie fünf bis sechs kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen als drei große.
- Würzen Sie mit Bedacht: Verfeinern Sie Gerichte lieber mit Küchenkräutern anstatt mit scharfen Gewürzen.
- Bereiten Sie Ihre Lebensmittel magenfreundlich zu. Gedünstet oder dampfgegart sind Speisen besser verdaulich als scharf angebraten, gegrillt oder gar frittiert.
- Werfen Sie verdorbene oder abgelaufene Lebensmittel konsequent weg. Bei Menschen mit Gastritis hat der Magen in der Regel eine sehr geringe Toleranz.
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Ernährung bei Gastritis: Was sollte man meiden?
Gut zum eigenen Magen zu sein, bedeutet für Menschen mit Gastritis, alles zu meiden, was die Magenschleimhaut zusätzlich reizen könnte. Dazu gehören zum Beispiel Nahrungsmittel, die die Säureproduktion im Magen fördern:
- kohlensäurehaltige Getränke
- Kaffee
- alkoholische Getränke wie Bier, Wein oder Sekt
- Zitrusfrüchte
- Süßigkeiten
Diese Nahrungsmittel sollten – wenn überhaupt – nur in geringen Mengen konsumiert werden.
Frittierte, scharfe, stark fettreiche Gerichte können die Magenschleimhaut ebenso wie extrem kalte oder extrem heiße Getränke reizen.
Wer zu Gastritis neigt, sollte außerdem bei Lebensmitteln vorsichtig sein, die häufig Beschwerden bereiten: Frisches Brot, gekochte Eier, geräucherte Fisch- und Fleischwaren, aber auch manche Gemüsesorten wie Paprika, Lauch, Kohl, Pilze und Zwiebeln sowie Steinobst und säurereiche Fruchtsäfte bringen bei vielen Menschen den Magen in Aufruhr. Das Gleiche gilt für scharfe Gewürze wie zum Beispiel Senf, Meerrettich, Knoblauch oder Curry.
Nikotin regt ebenfalls die Produktion von Magensäure an. Daher lohnt es sich insbesondere bei Gastritis, das Rauchen aufzugeben.
Übersicht zum Download
Tipps zur Ernährung bei Gastritis (PDF, 143 KB)
Eine praktische Liste mit Lebensmitteln und Tipps zur Ernährung bei Gastritis können Sie hier downloaden.
Wie kann ein Gastritis-Ernährungsplan für den Tag aussehen?
Wer unter Gastritis leidet, sollte auf eine magenschonende Ernährung umsatteln. Dieser beispielhafte Ernährungsplan hilft, den Magen wieder ins Gleichgewicht zu bringen:
- Frühstück: Porridge aus Hafer mit Banane, Birnen und Walnüssen. Dazu können Sie den Haferbrei noch mit geriebenen Mandeln ergänzen – die Säurekonzentration im Magen verringert sich dadurch häufig.
- Zwischenmahlzeit: Zwieback mit Frischkäse, Apfelspalten
- Mittagessen: Vollkornreis, gedünstetes Gemüse in Brühe mit einem Schuss Sahne
- Zwischenmahlzeit: Salat aus geraspelter Karotte und geriebenem Apfel, Vollkorn-Cracker
- Abendessen: Vollkornbrot mit einem Möhren-Apfelaufstrich, Gurkensticks
- Getränke: Stilles Wasser auf Zimmertemperatur, bei akuter Gastritis können auch ungesüßte Kräutertees aus Kamille oder Schafgabe Linderung verschaffen.