Verdauungssystem
Was hilft bei Meteorismus?
Veröffentlicht am:14.06.2023
3 Minuten Lesedauer
Meteorismus, umgangssprachlich auch als Blähbauch bezeichnet, ist eine übermäßige Ansammlung von Gasen im Darm. Wie die Luft in den Darm gelangt und wie sie wieder verschwinden kann, erfahren Sie hier.
Was ist Meteorismus und welche Symptome hat man bei einem Blähbauch?
Gase im Darm sind völlig normal. Sie entstehen während des Verdauungsprozesses. Normalerweise beträgt das Volumen der Gase etwa 100 Milliliter. Übersteigt die Gasproduktion jedoch das normale Maß und können die Gase nicht entweichen, etwa durch Pupsen oder Aufstoßen, sammeln sie sich an und blähen den Bauch auf. Die Folge ist ein sogenannter Blähbauch, medizinisch als Meteorismus bezeichnet. Dieser kann verschiedene Beschwerden auslösen:
- Blähungen (Flatulenz) teilweise in Verbindung mit Bauchschmerzen
- Stuhlunregelmäßigkeiten wie Verstopfung oder Durchfall
- krampfartige Bauchschmerzen
- häufiges Aufstoßen
- eine erhöhte Bauchspannung, der Bauch fühlt sich hart an und schmerzt manchmal
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Lebensmittelunverträglichkeiten und Erkrankungen
Meteorismus tritt verstärkt im Zusammenhang mit verschiedenen Lebensmittelunverträglichkeiten und Darmerkrankungen auf, darunter:
- Laktoseintoleranz
- Fruktosemalabsorption
- Zöliakie
- Reizdarmsyndrom
- akute Bauchspeicheldrüsenentzündung
- bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms, zum Beispiel nach einer Darmoperation
- Befall mit Darmparasiten, etwa durch kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel
- Angsterkrankungen und Stress
- Histaminintoleranz
Unverdauliche Bestandteile von Nahrungsmitteln
Die Gasbildung durch den bakteriellen Abbau von Nahrungsbestandteilen ist ein normaler Vorgang im Verdauungssystem. Bestimmte Zuckermoleküle wie Stachyose und Raffinose können im Dünndarm aber nicht verwertet werden. Daher gelangen sie in den Dickdarm, wo sie von Darmbakterien abgebaut werden. So entstehen dort vermehrt Gase. Zu den Lebensmitteln, die diese Moleküle enthalten, gehören:
- Hülsenfrüchte
- bestimmte Gemüsesorten wie verschiedene Kohlarten und Zwiebelgewächse
- Eier
Erhöhte Luft- und Gaszufuhr
Beim Essen und Sprechen schlucken wir Luft. Pro Schluckakt sind das maximal zwei bis drei Milliliter. Übermäßiges Luftschlucken (Aerophagie) kann zu einer vermehrten Ansammlung von Luft führen. Dies geschieht häufig durch hastiges Essen und gleichzeitiges Sprechen. Auch durch kohlensäurehaltige Getränke gelangt zusätzlich Gas in den Darm.
Medikamente
Verschiedene Medikamente kommen ebenfalls als aus Auslöser in Betracht:
- Antidiabetika
- Antibiotika
- Diätmittel wie Lipasehemmer, die die Aufnahme von Fett behindern.
Was hilft gegen Meteorismus?
Liegt bei Meteorismus eine Erkrankung zugrunde oder ist die Ursache ernährungsbedingt, setzt die Behandlung dort an. Ist der Auslöser nicht bekannt, werden die Symptome gelindert. Folgendes kann helfen:
- Ernährungsumstellung: Vermeiden Sie blähende Lebensmittel und kohlensäurehaltige Getränke. Essen Sie langsam und ohne zu sprechen, kauen Sie gut.
- Medikamentöse Therapie: Falls Sie bereits Medikamente einnehmen, klären Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob diese Meteorismus begünstigen können. Gleichzeitig gibt es auch Medikamente, die zur Linderung beitragen können. Darunter fallen krampflösende Arzneimittel und sogenannte Entschäumer, die die Gasbläschen verkleinern oder auflösen.
- Hausmittel: Auch einige Hausmittel könne die Symptome von Meteorismus lindern, etwa Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, Enzian- oder Angelikawurzel sowie Pfefferminz- und Kümmelöle.
Unterstützung finden
Essen und Trinken bei Meteorismus
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Kann man Meteorismus vorbeugen?
Neben der Auswahl der Nahrungsmittel und der achtsamen Nahrungsaufnahme können auch folgende Faktoren Meteorismus vorbeugen:
- Bewegung: Sport trägt dazu bei, die Verdauung zu fördern und Gase aus dem Verdauungstrakt abzuführen. Bereits leichte regelmäßige körperliche Aktivität wie ein täglicher Spaziergang kann gegen Meteorismus helfen und einem Blähbauch vorbeugen.
- Stress abbauen: Stress kann den Verdauungsprozess beeinträchtigen, Körper- und Atemübungen wie Yoga oder Qigong helfen, mit ihm umzugehen.
Wenn Meteorismus trotz Vorbeugung und Behandlung anhaltend Beschwerden verursacht, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Er oder sie kann eine genaue Diagnose stellen und gegebenenfalls eine spezifische Therapie einleiten.