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Was hinter Mundtrockenheit steckt – und welche Mittel wirklich helfen

Veröffentlicht am:29.12.2023

3 Minuten Lesedauer

Von Mundtrockenheit sind vor allem ältere Menschen betroffen. Eine Xerostomie kann verschiedene Ursachen haben – meist ist sie aber kein Grund zur Sorge. So lindern Sie die Symptome mit einfachen Hausmitteln.

Gegen seine Mundtrockenheit trinkt ein älterer Mann Wasser aus einem Glas, während er am Küchentisch sitzt.

© iStock / PixelsEffect

Was ist Mundtrockenheit?

Mundtrockenheit, auch Xerostomie genannt, entsteht, wenn die Speicheldrüsen zu wenig Speichel produzieren. Speichel ist für die Reinigung der Mundschleimhaut und der Zähne verantwortlich. Er sorgt dafür, dass sich Krankheitserreger nicht vermehren, die Nahrung verdünnt und komplexe Kohlenhydrate aufgespalten werden.

Vorübergehende Mundtrockenheit ist meist kein Grund zur Sorge. Betroffene haben einfach zu wenig getrunken oder sind nervös. Auch Medikamente können Mundtrockenheit verursachen. Hält die Xerostomie jedoch länger an, kann es zu Entzündungen der Speicheldrüsen sowie der Mundschleimhaut kommen. Auch Infektionen wie Mundsoor, Karies oder Zahnfleischerkrankungen sind mögliche Folgen.

Xerostomie und Oligostomie – wo liegt der Unterschied?

In der Fachsprache werden Xerostomie und Oligostomie synonym verwendet. Das heißt: Beide Begriffe stehen für Mundtrockenheit.

Mundtrockenheit: Diese Symptome treten auf

Ist die Speichelproduktion eingeschränkt und die Mundhöhle dadurch trocken, kann es zu diesen Symptomen kommen:

  • Brennen oder Schmerzen im Mund
  • Trockenheit oder klebriges Gefühl im Mund
  • trockene Lippen
  • ein verminderter oder veränderter Geschmackssinn
  • Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Sprechen, Essen oder Schlucken
  • Mundgeruch

Länger anhaltende Mundtrockenheit kann auch zu Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen führen. Einige Betroffene vernachlässigen es, sich ausgewogen zu ernähren oder ausreichendgenug zu trinken.

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Mögliche Ursachen von Mundtrockenheit

Verschiedene Faktoren verursachen oder begünstigen eine Xerostomie. Besonders häufig liegt Mundtrockenheit an einer Dehydrierung wegen mangelnder Flüssigkeitszufuhr, verstärktem Schwitzen oder Fieber.

Mundtrockenheit kann aber diese Ursachen haben:

  • die Einnahme bestimmter Medikamente (wie zum Beispiel Arzneimittel, die bei Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Depressionen eingesetzt werden)
  • Austrocknung durch Mundatmung, etwa bei einer blockierten Nase durch Schnupfen
  • Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, müssen häufiger Wasser lassen, um den überschüssigen Zucker auszuscheiden. Das kann zu Dehydratation führen.
  • Angstzustände und Nervosität können zu einer gedrosselten Speichelproduktion führen
  • fortgeschrittenes Alter, da der Speichelfluss mit zunehmendem Alter abnimmt
  • bestimmte Stoffwechsel- oder Autoimmunerkrankungen wie das Sjögren-Syndrom oder Sklerodermie
  • Strahlentherapien im Kopf-Hals-Bereich können zu einer Entzündung der Speicheldrüsen und dadurch auch zu Mundtrockenheit führen

Bei Bestrahlungen aufgrund bestimmter Krebserkrankungen kann es vorkommen, dass die Speicheldrüsen im Strahlengang liegen und dadurch nicht oder nur eingeschränkt Speichel produzieren können.

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Was tun gegen Mundtrockenheit?

Bei Mundtrockenheit sollten Betroffene auf diese Maßnahmen achten:

  • Nehmen Sie genügend Flüssigkeit zu sich – am besten anderthalb bis zwei Liter Wasser oder ungesüßte Getränke pro Tag. Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen eine andere Trinkmenge empfohlen hat, etwa wegen einer Herzerkrankung, sollten Sie sich allerdings an diese halten.
  • Regelmäßig kleine Schlucke zu trinken hält den Mundraum feucht. Auch Eiswürfel oder zuckerfreie Bonbons lutschen oder Kaugummi kauen kann Abhilfe schaffen.
  • Eine gute Mundhygiene ist für einen gesunden Speichelfluss wichtig. Betroffene sollten daher verstärkt darauf achten, zweimal täglich die Zähne zu putzen und einmal zur jährlichen Vorsorge gehen.
  • Verursacht eine Erkrankung die Mundtrockenheit, kann die Behandlung auch das Problem der Xerostomie lösen – etwa eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes mellitus.

Tipps: Wer unter Mundtrockenheit leidet, sollte vermeiden:

  • Konsum von Alkohol, koffein- und kohlensäurehaltigen Getränken
  • säurehaltige, scharfe, sehr salzige sowie zuckerhaltige Lebensmittel
  • Tabakkonsum
  • Tragen von Zahnersatz in der Nacht
Älterer Mann steht im Badezimmer am Becken und putzt sich seine Zähne.

© iStock / nortonrsx

Eine gesunde Mundhygiene regt bei Mundtrockenheit den Speichelfluss an. Also: regelmäßig Zähne putzen nicht vergessen.

Wann sollte ich ärztlichen Rat einholen?

Wenn die Mundtrockenheit trotz der Hausmittel anhält, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Sie können die Ursache abklären. Gleiches gilt, wenn Sie vermuten, dass ein Medikament für die Xerostomie verantwortlich ist. Setzen Sie dieses nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ab.

Abhängig von der Ursache verschreibt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen entsprechende Medikamente, etwa Präparate, die den Speichelfluss erhöhen oder ersetzen. Zur Behandlung krankheitsbedingter Mundtrockenheit – etwa bei onkologischen oder Autoimmun-Erkrankungen – kann auch künstlicher Speichel eine Option sein.

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