Verdauungssystem
Was hilft gegen Blähungen? 3 Tipps gegen einen aufgeblähten Bauch
Veröffentlicht am:20.01.2021
8 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 15.11.2022
Jeder Mensch hat ab und zu Blähungen. Vor allem nach dem Verzehr von Hülsenfrüchten, Kohl oder Rohkost muss man häufig pupsen. Was dagegen hilft, erfahren Sie hier.
Mehrmals am Tag muss der Körper über den Darm Luft rauslassen – das kann unangenehm sein, ist aber ganz normal. Bei gesunden Menschen entweichen die Winde acht bis zehnmal am Tag, vor allem nach dem Essen von blähenden Lebensmitteln oder kohlensäurehaltigen Getränken. Es gibt keine medizinische Leitlinie, die unterscheidet, was normal und nicht normal ist. Seinen Hausarzt sollte man aufsuchen, wenn die Blähungen Beschwerden machen, zum Beispiel Schmerzen oder sehr häufige übel riechende Winde. Lesen Sie hier, welche Erkrankungen hinter einem Blähbauch stecken können und was Sie bei leichten Blähungen nach dem Essen selbst tun können.
Was passiert beim Pupsen im Körper?
Wer pupsen muss, kann sicher sein: Der Darm arbeitet gerade auf Hochtouren. Beim Schlucken gelangen immer auch zwei bis drei Milliliter Luft in den Magen, ebenso beim Herunterschlucken von Nahrung. Die Luft kann einerseits durch Rülpsen entweichen, anderseits kann sie auch weiter in den Darm wandern. Dort trifft die Luft auf Gase, die von den Darmbakterien während des Verdauungsvorgangs produziert werden, darunter Wasserstoff, Stickstoff, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid. Insgesamt sind das viele Liter Gas, die im Darm produziert werden. Das meiste wird über die Darmschleimhaut wieder in das Blut abgegeben. Der Rest bahnt sich seinen Weg durch den Anus hinaus: als Pups.
- Lautstärke: Der Pups kann laut oder leise sein. Je höher der Druck des Gas-Luft-Gemischs, desto lauter das Geräusch.
- Geruch: Wenn zusätzlich Mercaptane oder Schwefelwasserstoff entweichen, kommt es zu unangenehmen Gerüchen.
Welche Ursachen haben Blähungen?
Blähungen können dadurch bedingt sein, dass man überdurchschnittlich viel Luft schluckt oder aber Nahrungsmittel zu sich nimmt, die schwer verdaulich sind.
Eine entscheidende Rolle spielen die Darmbakterien, die für die Zersetzung der Nahrung zuständig sind und so Gase produzieren. Übersteigt diese Gasproduktion das normale Maß, kann das dazu führen, dass sich zu viel Luft im Bauchraum sammelt und ein Blähbauch (Meteorismus) entsteht. Die Bauchdecke hebt sich also mehr oder weniger stark an, der Bauch ist gespannt und tut vielleicht sogar weh. Zu den Symptomen zählen auch ein Völlegefühl und Blähungen (Flatulenzen). Es kann sogar so schlimm sein, dass das Gas im Bauch das Zwerchfell nach oben drückt und das Atmen schwer wird.
Diese Lebensmittel können zu einem Blähbauch führen
Lebensmittel | zum Beispiel |
---|---|
Hülsenfrüchte | Bohnen, Sojabohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen |
Kohlgemüse | Rosenkohl, Blumenkohl, Rot-, Weiß- und Chinakohl, Wirsing, Broccoli |
Anderes Gemüse | Knoblauch, Zwiebeln |
Nüsse und Kerne | Walnüsse, Erdnüsse, Haselnüsse, Mandeln |
Unreifes Obst | Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pflaumen, Pfirsiche, Trauben |
Getreideprodukte | Vollkornbrot, Pumpernickel, Getreideflocken, Müsli, Vollkornreis |
Zuckeraustauschstoffe | Fruktose, Sorbit, Xylit und entsprechende Diätprodukte |
Getränke | Frucht- und Traubensaft, kohlensäurehaltige Getränke, Bier |
Wer ist von Blähungen betroffen?
Blähungen sind ein häufiges Problem. Etwa 20 Prozent der Erwachsenen klagen über gelegentliches Blähungsgefühl. Für viele der betroffenen Patienten sind die Beschwerden mit Scham verbunden, weshalb sie nicht von sich aus darüber sprechen. Sind sie nur gelegentlich und ohne weitere Symptome, gibt es fünf Möglichkeiten, die helfen können.
5 Tipps gegen Blähungen
1. Körperliche Bewegung:
Regelmäßige körperliche Aktivität beschleunigt den Gastransit, das Gas durchquert also schneller den Körper und wird schneller ausgeschieden. Das lindert die Beschwerden eines Blähbauchs.
2. Ernährungsumstellung:
Blähende Nahrung und kohlensäurehaltiger Getränke meiden.
3. Entlastung:
Kleinere Portionen essen, gegebenenfalls auf mehr Mahlzeiten verteilen.
4. Entschleunigung:
Langsam essen und trinken.
5. Tee trinken:
Teemischungen aus Kümmel, Fenchel oder Anis regen die Verdauung an und können krampflösend wirken.
Manchmal können auch andere Krankheiten bestehen, die zu den Blähungen führen. Werden diese behandelt, werden auch die Blähungen besser.
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Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse, wann Blähungen normal sind und wann nicht. Am besten kann man dies wahrscheinlich selbst einschätzen. Entscheidend ist, ob die Blähungen Beschwerden machen.
Ärztlichen Rat sollte man einholen bei:
- dauerhaften Bauchschmerzen
- wiederkehrenden Durchfällen
- unerklärlichem Gewichtsverlust
- Stuhlinkontinenz
- Blut im Stuhl
- Zeichen einer Infektion, wie Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost, Gelenk- oder Muskelschmerzen