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Gesundheitsmagazin

Verdauungssystem

Wie oft Stuhlgang ist normal?

Veröffentlicht am:14.04.2023

3 Minuten Lesedauer

Viele Menschen sind unsicher, was ein gesunder Stuhlgang ist. Manche machen sich Gedanken, wenn sie öfter als einmal täglich müssen – andere sind besorgt, wenn sie zwei Tage nicht können. Was ist „normal“ – und wann sollte man aufmerksam werden?

Eine Frau sitzt auf der Toilette und reißt sich ein Stück Toilettenpapier ab.

© iStock / Sorapop

Woraus besteht Stuhl?

Bei einem gesunden Stuhlgang bestehen etwa 75 Prozent des Stuhlvolumens aus Wasser. Die restlichen 25 Prozent sind eine Mischung aus Bakterien, unverdaute Nahrungsreste, sowie Ballaststoffe aus Samen, Nüssen, Mais oder Bohnen. Hinzu kommen Substanzen, die von Darm und Leber zugegeben wurden – zum Beispiel Schleim und Gallenflüssigkeit.

Die Zusammensetzung des Stuhlinhaltes kann von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Dazu gehören:

  • Ernährung
  • Medikamenteneinnahme
  • Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln
  • Magen-Darm-Erkrankungen, -Störungen oder -Infektionen

All diese Faktoren haben nicht nur Einfluss auf Zusammensetzung, Farbe und Beschaffenheit des Stuhlgangs, sondern auch darauf, wie oft wir die Toilette aufsuchen müssen.

Wie oft am Tag Stuhlgang ist gesund?

„Normaler“ Stuhlgang ist hinsichtlich Häufigkeit und Form individuell sehr unterschiedlich. Als gesund gilt eine Spannweite von drei Mal täglich bis zu drei Mal wöchentlich. Menschen haben unterschiedliche Stuhlgewohnheiten, bei den meisten besteht jedoch eine gewisse Regelmäßigkeit. Häufig entspricht diese einem Stuhlgang am Tag, normalerweise ungefähr zur gleichen Tageszeit. Von Durchfall spricht man, wenn innerhalb von 24 Stunden mindestens dreimal sehr weicher oder flüssiger Stuhlgang abgesetzt wird. Bei Verstopfung ist die Darmentleerung erschwert. Der Stuhl ist meist hart, Betroffene klagen über Schmerzen und die Notwendigkeit von starkem Pressen bei der Entleerung. Idealer Stuhlgang erfordert wenig Aufwand und keine Anstrengung bei der Ausscheidung.

Eine Schale mit Quinoa und Obst als gesundes Frühstück, denn ballaststoffreiche Lebensmittel unterstützen die Verdauung.

© iStock / bhofack2

Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Quinoa und Obst unterstützen eine gesunde Verdauung.

Gesunde Toilettengewohnheiten

Bestimmte Gewohnheiten können dabei unterstützen, Stuhlgangproblemen vorzubeugen. Folgende Tipps helfen, den Darm gesundzuhalten:

  • Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser oder andere ungesüßte Getränke pro Tag.
  • Sorgen Sie für regelmäßigen Sport und Bewegung (etwa dreißig Minuten an den meisten Tagen).
  • Trainieren Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur.
  • Meiden Sie Tabak und Alkohol.
  • Essen Sie selten Fleisch und vermeiden Sie Fertiggerichte, um Zucker und Fett zu reduzieren.
  • Integrieren Sie reichlich ballaststoffreiche Kost in Ihre Ernährung.
  • Suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf, wenn Sie unter Beschwerden leiden.
  • Nutzen Sie die Angebote zur Darmkrebsfrüherkennung.

Achten Sie außerdem auf gute Toilettengewohnheiten:

  • Suchen Sie eine Toilette auf, sobald Sie das Gefühl haben zu müssen.
  • Gehen Sie nur auf die Toilette, wenn Sie wirklich Stuhldrang haben – versuchen Sie nicht, Stuhlgang durch starkes Pressen oder langes Sitzen herbeizuführen.
  • Nehmen Sie auf der Toilette eine günstige Sitzposition ein. Am besten platzieren Sie Ihre Ellenbogen auf den Knien und lehnen sich nach vorne. Alternativ können Sie Ihre Füße auf einen kleinen Schemel stellen. Diese Haltung hilft dabei, den Beckenboden und die Muskeln rund um den Anus vollständig zu entspannen.

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Stuhlgang und Beckenbodenmuskulatur

Der Beckenboden besteht aus mehreren Muskel- und Gewebeschichten; er verschließt den Rumpf nach unten. Die meisten Menschen verbinden die Beckenbodenmuskulatur mit der Blasenkontrolle, doch auch zwischen Darmfunktion und Beckenboden gibt es ein Zusammenspiel. Prostataoperationen, Geburten, schweres Heben, aber auch starkes Pressen bei Verstopfung können die Beckenbodenmuskulatur schwächen. Daher ist es wichtig, sie bewusst zu trainieren. Mit einfachen Übungen lässt sich so Darmproblemen vorbeugen.

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Kein Stuhlgang – was tun?

Dass der Stuhlgang hin und wieder ausbleibt, kann vorkommen – das ist meist harmlos und zunächst kein Grund zur Sorge. Die Ursachen dafür können vielfältig sein: stopfende Lebensmittel oder auch Bewegungsmangel wie etwa nach Bettlägerigkeit oder einer längeren Reise. Um die Verdauung wieder in Gang zu bringen, hat es sich bewährt, die Ballaststoffzufuhr zu erhöhen – also frische, unverarbeitete pflanzliche Produkte zu essen und ausreichend zu trinken. Bei einer Verstopfung sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen, um sich beraten zu lassen und gegebenenfalls die Ursache abzuklären.

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