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Zähne

Weisheitszähne: Zu welchen Problemen können sie führen?

Veröffentlicht am:15.02.2022

4 Minuten Lesedauer

Weisheitszähne können unangenehm werden: In einem kleinen Kiefer haben sie einfach zu wenig Platz. Wenn Beschwerden oder gar Schmerzen auftreten, ist es ratsam, die zusätzlichen Backenzähne entfernen zu lassen.

Eine junge Frau hat Zahnschmerzen durch ihre Weisheitszähne und ist beim Zahnarzt.

© iStock / Andrii Bicher

Wo liegen die Weisheitszähne?

Das menschliche Gebiss besteht aus 32 Zähnen – inklusive der Weisheitszähne. 16 Zähne in der oberen, 16 in der unteren Zahnreihe, acht auf jeder Seite. Die sogenannten „Achter“ liegen ganz hinten im Mund. Sie brechen – wenn überhaupt – erst spät durch. Voll entwickelt sind sie in der Regel zwischen dem 18. und 24. Lebensjahr.

Ärger machen Weisheitszähne oft nur, weil ihnen vielfach der nötige Platz fehlt und sie dadurch nicht in die Zahnreihe passen.

Wozu sind die Weisheitszähne da?

Weisheitszähne sind ein Relikt. Die Kiefer der menschlichen Vorfahren waren einst viel breiter und kräftiger. Sie boten genügend Platz. Die hintersten Backenzähne waren dazu da, die Nahrung zu zerkleinern und zu zermahlen. Für harte und ungekochte Kost war das durchaus nützlich.

Im Laufe der Evolution verkleinerte sich nicht nur der menschliche Schädel, sondern mit ihm auch der Kiefer. Die Zähne allerdings behielten ihre Größe.

Können Weisheitszähne auch nützlich sein?

Weisheitszähne eignen sich eventuell zu einem späteren Zeitpunkt als Ersatz verlorener oder stark geschädigter Backenzähne und können deren Position einnehmen, wenn ein stark kariöser Zahn entfernt werden muss.

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Zu welchen Problemen können Weisheitszähne führen?

Wenn die Weisheitszähne nicht oder nur teilweise durchbrechen, verursachen sie meist keine Probleme. Doch auch ein teilweiser Durchbruch kann Schwellungen oder Entzündungen am Zahnfleisch verursachen. Durch die Enge können benachbarte Zähne beschädigt werden, auch Karies hat leichteres Spiel, weil die Backenzähne für die Zahnbürste weniger gut erreichbar sind.

Häufig verschieben Weisheitszähne die schon vorhandenen Zähne, sie wachsen quer und rufen Zahnfleischentzündungen hervor. Dann kann das Schlucken, Sprechen und Kauen Schmerzen bereiten. Auf der anderen Seite kann ein Durchbruch problemlos ablaufen, wenn der Kiefer groß genug ist.

Wie fühlen sich die Schmerzen von Weisheitszähnen an? Die Frage liegt nahe, aber normalerweise machen sich Weisheitszähne nicht in erster Linie durch Schmerzen bemerkbar:

  • Rötungen im hinteren Kieferbereich und Entzündungen des Zahnfleisches können erste Anzeichen sein, dass die hinteren Zähne an die Oberfläche streben.
  • Viele Betroffene spüren mehr oder weniger stark ausgeprägte Spannung oder Druck im Bereich der Backenzähne.
  • Bei sensiblen Patienten können diese Beschwerden bis zu den Ohren ausstrahlen, manche bekommen Nackenschmerzen.
Eine Frau hat Nackenschmerzen und hält sich ihren Nacken.

© iStock / simarik

Die Weisheitszähne können beim Durchbrechen auch zu Beschwerden im Nackenbereich führen.

Weisheitszähne entfernen: ja oder nein?

Früher war es üblich, auch beschwerdefreie Weisheitszähne zu ziehen. Heute wird eine sogenannte Extraktion der Weisheitszähne nicht zwangsläufig empfohlen. Wenn nicht zu erwarten ist, dass die Weisheitszähne andere Zähne beeinträchtigen, können sie bleiben.

Abwägung vor einer Zahn-OP

Lassen Sie sich in jedem Fall eingehend von Ihrem Zahnarzt oder Kieferchirurgen beraten.

Vor einer eventuellen Entfernung sollten Sie also klären, ob Ihnen die Weisheitszähne vermutlich Schmerzen bereiten werden oder überhaupt die Ursache für vorhandene Beschwerden sind. Relevant ist auch, ob Schäden am Kiefer oder an den benachbarten Zähnen aufgetreten oder zu erwarten sind und ob die Weisheitszähne die Entwicklung des Gebisses beeinträchtigen.

Lassen Sie sich dabei gezielt über die Risiken aufklären.

Wie werden Weisheitszähne gezogen?

Um Weisheitszähne zu entfernen, genügt in der Regel ein ambulanter Eingriff bei einem Zahnarzt oder einem Fachzahnarzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Diese ambulante OP wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Je nach Lage werden die Weisheitszähne in einem Stück oder in mehreren Stücken gezogen oder aus dem Kieferknochen gehebelt.

Nach dem Ziehen können Schwellungen, Schmerzen und Blutungen auftreten. Meist klingen Sie nach einigen Tagen ab. Kühlung hilft gegen die Schwellung, Medikamente mildern den Wundschmerz.

Welche Komplikationen sind zu erwarten?

Eine Zahn-OP ist unangenehm und kann – wie jede andere Operation – Nebenwirkungen haben. Häufig sind der Mundbereich und die Wange nach dem Eingriff geschwollen, der Mund lässt sich nicht vollständig öffnen. Viele Patienten haben auch postoperative Schmerzen, die in der Regel aber nach einigen Tagen abklingen. Für längere Zeit bestehen bleibende Schmerzen können auf eine Wundinfektion hinweisen, die Ihr Arzt aber gut behandeln kann.

Eine mögliche schwerwiegende, aber auch seltene Komplikation ist die Verletzung eines Nervs bei der Weisheitszahnentfernung. Im Unterkieferknochen rechts und links verläuft ein Nerv in einem Kanal, der für das Gefühl an Unterlippe, Zähnen und Zahnfleisch verantwortlich ist. Teilweise kommen die Weisheitszähne dem Knochenkanal des Unterkiefernervs sehr nah. Wird dieser Nerv verletzt, kann das zu Taubheitsgefühl oder Störungen der Wahrnehmung wie Kribbeln oder Überempfindlichkeit führen. In einem Röntgenbild lassen sich der Verlauf des Nervs und die Lage des Zahns beziehungsweise der Zahnwurzel zueinander darstellen. Besteht erhöhte Gefahr, dass der Nerv bei der Zahnentfernung verletzt wird, wird der Arzt die Notwendigkeit der Entfernung der Weisheitszähne und das Risiko eines Nervausfalls abwägen.

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