Zähne
So bleibt mein Zahnfleisch gesund – Tipps für optimale Mundhygiene
Veröffentlicht am:27.02.2023
5 Minuten Lesedauer
Wenn das Zahnfleisch krank ist, können wir auch völlig gesunde Zähne verlieren. Wie Sie Ihr Zahnfleisch optimal pflegen, um es gesund zu halten, und was Sie tun können, wenn das Zahnfleisch nicht intakt ist, lesen Sie hier.
Keine gesunden Zähne ohne gesundes Zahnfleisch
Wenn es um Zahngesundheit geht, achten wir vor allem auf die Zähne selbst: möglichst gerade und strahlend weiß sollen sie sein. Allerdings nützt uns das wunderschönste Lächeln wenig, wenn unsere Vorzeigezähne von krankem Zahnfleisch umgeben sind. In unserem Mund bilden Zähne und Zahnfleisch eine Einheit. Deshalb umfasst eine gute Zahnpflege immer auch die Pflege des Zahnfleischs. Nicht nur das Risiko, dass die Zähne an Karies erkranken, können wir mit sorgfältiger Mundhygiene verringern, sondern auch der Parodontitis vorbeugen: der Entzündung des Zahnhalteapparats, die vom Zahnfleisch ausgeht. Durch unbehandelte Parodontitis droht Zahnverlust.
Oft bleiben Probleme mit dem Zahnfleisch zunächst unbemerkt, weil sie am Anfang keine Schmerzen verursachen. Viele Menschen haben ab und an eine Zahnfleischentzündung. Zahnärzte sprechen von Gingivitis – der medizinische Name des Zahnfleischs lautet Gingiva. Oft klingt eine Gingivitis von selbst wieder ab. Im nicht so harmlosen Fall kann sich die Zahnfleischentzündung aber zur Entzündung des Zahnhalteapparats entwickeln. Der Zahnhalteapparat ist das Gewebe, das den Zahn umgibt und ihn fest im Kieferknochen hält. Dazu zählt nicht nur das Zahnfleisch – es ist lediglich der einzige sichtbare Teil.
Um eine Zahnfleischentzündung möglichst zu verhindern, sollten wir unser Zahnfleisch gut pflegen – damit es gar nicht erst zur Parodontitis kommt.
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Wie sieht gesundes Zahnfleisch aus?
Wenn unser Zahnfleisch gesund ist, hat es einen hellrosa Farbton. Es umschließt wie eine Manschette die Zahnhälse (die Übergangsbereiche zwischen der außen liegenden Zahnkrone und der Zahnwurzel). Weil gesundes Zahnfleisch fest am Zahn sitzt, verhindert es das Eindringen von Bakterien in die unteren Bereiche des Zahnhalteapparats. Die Oberfläche von gesundem Zahnfleisch zeigt keine Schwellungen und wenn wir es berühren, etwa mit der Zahnbürste, oder in etwas Bissfestes hineinbeißen, blutet es nicht.
Zahnfleischbluten ist ein sicheres Anzeichen für erkranktes Zahnfleisch. Allerdings ist nichtblutendes Zahnfleisch nicht unbedingt immer gesund. Bei Raucherinnen und Rauchern zum Beispiel können Blutungen auch dann ausbleiben, wenn eine Entzündung bereits fortgeschritten ist. Das liegt daran, dass Nikotin die Blutgefäße verengt.
Was ist schlecht fürs Zahnfleisch?
Apropos Rauchen: Zu den vielen negativen Effekten des Rauchens zählt auch, dass es die Zahngesundheit gefährdet und insbesondere Gingivitis begünstigt. Ein weiterer Grund, aufzuhören oder gar nicht erst anzufangen.
Der wichtigste Faktor für Zahnfleischprobleme ist aber unzureichende Mundhygiene. Entzündungen werden durch Bakterien ausgelöst und in unserem Mund setzen sich Bakterien bevorzugt im Zahnbelag fest. Wird der Zahnbelag nicht durch regelmäßige Zahnpflege entfernt, vermehren sich die Bakterien im Mund. Außerdem kann der Belag hart werden und aus Zahnbelag wird Zahnstein. Bilden sich Beläge am Zahnfleischrand, kann es zu einer Entzündung des Zahnfleischs kommen.
Günstig für die Bakterienentwicklung im Mundraum und daher schlecht fürs Zahnfleisch können auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus sein. Außerdem begünstigen einige Medikamente Zahnfleischentzündungen.
Auch Frauen in der Schwangerschaft sind anfälliger für Zahnfleischprobleme: Um das Ungeborene nicht zu gefährden, wird in der Schwangerschaft das Immunsystem abgeschwächt. Deshalb leiden schwangere Frauen häufiger unter Gingivitis.
Woran erkenne ich entzündetes Zahnfleisch?
Eine Zahnfleischerkrankung kann bis zu einem gewissen Grad beschwerdefrei verlaufen. Man kann also an Gingivitis leiden, ohne Warnzeichen zu bemerken. Auch das ist ein Grund, warum regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen so wichtig sind.
Meist sind aber Symptome erkennbar:
- Das Zahnfleisch ist gerötet und angeschwollen.
- Es blutet beim Zähneputzen oder beim Biss in harte Speisen.
- Es kann sich wund anfühlen und sehr druckempfindlich sein.
- Sie haben einen schlechten Mundgeschmack und Mundgeruch.
Der Mundgeruch wird von vielen als sehr unangenehm wahrgenommen. Und wenn Sie nichts unternehmen, also trotz der Anzeichen nicht zum Zahnarzt gehen, wird es schlimmer. Denn bei fortgeschrittener Gingivitis löst sich das Zahnfleisch von den Zahnhälsen und es bilden sich sogenannte Zahnfleischtaschen. In diesen entwickeln sich die Bakterien munter weiter. Die Taschen ermöglichen es den Zahnbelägen außerdem, unter das Zahnfleisch zu dringen und dort besonders hartnäckigen Zahnstein zu bilden. Spätestens jetzt können Sie dagegen mit der Zahnbürste nicht mehr viel ausrichten, um die Gesundheit Ihres Zahnfleischs wiederherzustellen.
Kann sich das Zahnfleisch wieder regenerieren?
Entzündetes Zahnfleisch kann sich erholen und wieder ganz gesund werden. Ist Ihr Zahnfleisch nur leicht entzündet und sind die Beläge noch weich, kann schon eine verbesserte Mundhygiene das Problem beheben. Allerdings ist ein Zahnarztbesuch immer ratsam, um abzuklären, welche Maßnahmen notwendig sind.
Wenn Sie mit schwereren Symptomen zum Zahnarzt gehen, wird er Ihnen wahrscheinlich eine professionelle Zahnreinigung (PZR) empfehlen. Dabei werden auch die verhärteten Zahnbeläge entfernt und die Zahnzwischenräume gereinigt. Das ist eine sinnvolle Maßnahme, weil Sie dem Zahnstein und etwaigen Zahnfleischtaschen durch Zähneputzen allein nicht beikommen können. Die PZR gehört zwar nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen, aber in vielen Regionen beteiligt sich die AOK unter bestimmten Voraussetzungen an den Kosten oder bietet ein Bonusprogramm an. Die Kosten für die PZR werden Ihnen aber zunächst vom Zahnarzt individuell nach Aufwand berechnet.
Nach einer gründlichen Entfernung aller Beläge und potenziellen Bakterienherde klingt die Zahnfleischentzündung in aller Regel wieder ab und auch die eventuell vorhandenen Zahnfleischtaschen bilden sich zurück.
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Wie pflege ich mein Zahnfleisch?
Einige Hausmittel wie die entzündungshemmenden Pflanzen Salbei, Kamille oder Ingwer werden gerne für gesundes Zahnfleisch empfohlen. Entsprechende Tees oder Tinkturen schaden gewiss nicht – einen Arztbesuch oder sorgfältige Mundhygiene ersetzen sie aber nicht. Und auf die kommt es an, um sein Zahnfleisch zu pflegen:
Wichtig für gesundes Zahnfleisch ist, dass Zahnbeläge durch regelmäßiges Zähneputzen gründlich beseitigt werden. Bitte dabei aber nicht zu stark schrubben. Um die Durchblutung des Zahnfleischs zu fördern, können Sie es beim Putzen mit einer weichen Bürste sanft massieren. Für die Zahnzwischenräume sollten Interdentalbürsten, Zahnseide oder eventuell auch Mundspülungen benutzt werden. Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin wird Ihnen gerne die für Sie am besten geeigneten Maßnahmen für ein gesundes Zahnfleisch empfehlen. Bei den normalen zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen wird zudem regelmäßig der Zahnstein entfernt und für Kinder und Jugendliche ist „Die Zahnputzschule“ in der Zahnarztpraxis sehr hilfreich.
Die AOK unterstützt Sie bei Fragen rund um die Zahngesundheit
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